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Wetterrückblick

Montag, 01.02.2010

Rückblick Januar 2010

Schneereich und klirrend kalt

Der Januar 2010 wird vielen Menschen noch lange als eisiger und außergewöhnlich schneereicher Wintermonat in Erinnerung bleiben. So betrug die negative Temperaturabweichung landesweit etwa 3 Grad, im Osten blieb die Durchschnittstemperatur gebietsweise sogar mehr als 4 Grad unter den langjährigen Mittelwerten. Die kälteste Nacht wurde mit minus 24,3 Grad in der letzten Januarwoche in der Lausitz registriert, am Erdboden lagen die Tiefstwerte aber auch in Vorpommern vielfach sogar unter minus 25 Grad.

Während in den Gebieten östlich und nördlich der Elbe öfter auch die Tagestemperaturen kaum über die Minus-10-Grad-Marke hinaus kamen, konnte sich im Südwesten Deutschlands zur Monatsmitte kurzzeitig milde Atlantikluft mit Höchstwerten bis plus 9 Grad durchsetzen. Dort fiel auch die negative Temperaturabweichung mit nur knapp 2 Grad deutlich moderater aus als im Osten, wo die Flüsse und Seen vielfach unter einer mächtigen Eisdecke erstarrten und die Schifffahrt sogar an der Ostseeküste zum Erliegen kam.

Dabei kam es wiederholt zu ergiebigen Schneefällen, bei denen in Ostseenähe mit Passage der Schneetiefs "Daisy" und "Keziban" in den Nächten zum 9. und zum 30. meterhohe Schneewehen aufgetürmt wurden und dort den gesamten Verkehr zum Erliegen brachten. In Greifswald wurde zum Monatsende mit 50 Zentimetern die größte Schneehöhe einer Flachlandstation erreicht, aber auch sonst lag der Schnee im Januar vielfach 10 bis über 30 Zentimeter hoch. Nur im Süden und im Nordwesten blieb die Schneedecke meist unter 10 Zentimeter dick.

Trotz den teils ergiebigen Schneefällen blieb der Monat landesweit eher trocken, im Schnitt kamen nur etwa drei Viertel des klimatischen Niederschlagsmittels zusammen, wobei es auf den Nordseeinseln mit weniger als 20 Litern je Quadratmeter am trockensten blieb, während der Hochwintermonat im Erzgebirge mit teils mehr als 100 Litern Niederschlag am feuchtesten ausfiel. Dort und im äußersten Nordosten gab es ausschließlich Schneefälle, nach Süden und Westen hin fielen die Niederschläge dagegen zeitweise auch als Regen.

Auch beim Sonnenschein geizte der Januar in den meisten Gebieten. Lediglich am Alpenrand sowie in Teilen Schleswig-Holsteins kam die Sonne überdurchschnittlich häufig zum Vorschein, sonst wurden meist nur zwei Drittel der durchschnittlichen monatlichen Sonnenstunden erreicht und in einigen Teilen Frankens wurden mit kaum 10 Stunden nicht einmal 20 Prozent der mittleren Sonnenscheindauer erreicht. Dort hatte sich die Sonne in den beiden ersten Monatsdekaden fast überhaupt nicht blicken lassen.

Damit geht der Januar 2010 unterm Strich als sehr kalter und schneereicher, aber unterdurchschnittlich feuchter, und zumeist sehr trüber Hochwintermonat in die Annalen der Klimaforscher ein. Dabei dürfte es allein auf den Mangel an Hochdruckwetterlagen mit klaren Nächten zurückzuführen sein, dass die Temperaturbilanz landesweit nicht noch erheblich kälter ausgefallen ist. Aber auch wenn der Monat nur in der Nordosthälfte als strenger Wintermonat bezeichnet werden kann: Außergewöhnlich war der Januar 2010 allemal.

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