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Wetterrückblick

Montag, 31.01.2011

Rückblick Januar 2011

Lange mild mit Hochwasser

Der Hochwintermonat ist in weiten Landesteilen länger mild und nass gewesen. Zwar lag am Neujahrstag noch überall eine Schneedecke, die selbst im Flachland vielerorts 10 bis 35 Zentimeter dick war. Doch die Frostperiode endete um den 6. Januar herum rasch: Kräftiger Regen, zweistellige Plusgrade und milder Südwestwind ließen den Schnee binnen weniger Tage schmelzen. So kam es in weiten Landesteilen zur angespanntesten Hochwasserlage seit Jahren.

Die kältesten Tage des diesjährigen Januars traten zum Anfang und Ende des Monats auf: Selbst in Schleswig-Holstein und im Rheinland sank das Quecksilber auf Werte um minus 10 Grad, in Südwestfalen sowie von Sachsen bis zum Alpenrand auf 15 bis knapp 18 Minusgrade. Sonst waren aber Eis- und Frosttage die Ausnahme. Vielmehr brachten zweistellige Plusgrade mit Spitzen bis zu 16,2 Grad Haselsträucher, Erlen sowie erste Schneeglöckchen und Gänseblümchen zum Blühen.

Die durchschnittliche Januartemperatur reichte von minus 3 bis plus 3,4 Grad mit den höheren Werten Richtung Niederrhein. Damit war es am Alpenrand und im Küstenumfeld vereinzelt zwar geringfügig kälter als im langjährigen Durchschnitt, sonst aber weit verbreitet knapp ein bis zweieinhalb Grad wärmer als im Klimamittel.

Beim Niederschlag ergab sich ein unterschiedliches Bild: Im Norden war es trocken, in der Mitte und im Süden nass. So fielen von der Oder-Neiße-Linie bis zur Ems lediglich knapp 20 bis 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das sind nur 57 bis 92 Prozent des Klimamittels. Dagegen kamen vom Sauerland bis zum Bayerischen Wald 115 bis 160 Liter zusammen, 15 bis 30 Prozent mehr als im Schnitt. Noch mehr hat es im Harz sowie im Schwarzwald geregnet und geschneit: Auf dem Brocken fielen 183, bei Freudenstadt 205 Liter Niederschlag.

Der Regen und das massive Tauwetter lösten zwischen Rhein, Elbe und Donau eine Hochwasserwelle aus. Vielerorts mussten ufernahe Verkehrswege gesperrt und Keller ausgepumpt werden. Am schlimmsten war die Flut an der Elbe, wo das Wasser nach Monatsmitte immer noch stieg und die Pegelstände sogar die Rekordmarken aus dem Jahr 2006 übertrafen. Lokal musste Katastrophenalarm ausgelöst werden, Feuerwehr und Rettungskräfte befanden sich im Dauereinsatz.

Spitzenreiter bei der Sonnenscheindauer war die Zugspitze mit mehr als 150 Stunden. Die langen, sonnigen Phasen dort rührten von vielen ruhigen Hochdrucklagen her. Im Winter lagert dann trockene und milde Bergluft über frostiger Nebelluft. Entsprechend ist es in den Tälern deutlich kälter und dunstiger als im Gebirge. Mit einer solchen Inversionslage endete der Januar auch. Dabei waren bis zum Monatsausklang meist 30 bis 70 Sonnenstunden, von Kassel bis zum Weserbergland nur unterdurchschnittliche 21 bis 26 Stunden Sonnenschein zu verbuchen.

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