WetterOnline ( https://www.wetteronline.at )

Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Sonntag, 01.04.2007

Astro-Infos April 2007

Planet Venus am Himmel

Die Sonne gewinnt in diesem Monat zunehmend an Höhe über dem Himmelsäquator. Die Nächte verkürzen sich jetzt entsprechend rasch. Durch die Zeitumstellung auf die Sommerzeit erscheint dem Beobachter der Sternhimmel erst gegen 21.30 Uhr. Zum Dämmerungsende erscheint die hellweiße Venus als Abendstern halbhoch im Westen. Sie bewegt sich durch die nördlichsten Teile des Tierkreises und ist deshalb extrem lange sichtbar. Zum Monatsende hin geht sie erst gegen Mitternacht unter.

Um die Monatsmitte läuft sie zwischen den beiden offenen Sternhaufen der Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier hindurch. Diese beiden Sternhaufen bilden das sogenannte "Goldene Tor der Ekliptik". Da sich Sonne, Mond und alle Planeten auf bzw. nahe der Ekliptik bewegen, passieren sie regelmäßig diese Stelle des Tierkreises. Im Teleskop zeigt sich das Venusscheibchen nicht mehr voll beleuchtet. Die Venus kehrt der Erde zunehmend ihre unbeleuchtete Seite zu. Oberflächendetails sind nicht zu erkennen, da wir auf die Oberseite der sehr dichten Venusatmosphäre blicken.

Hoch in südlicher Richtung finden wir zu Beginn der Nacht den in gelblichem Licht leuchtenden Ringplaneten Saturn. Er bewegt sich im Sternbild des Löwen und fängt wieder an auf dessen Hauptstern Regulus zuzulaufen. Im Fernrohr zeigt sich ab 30facher Vergrößerung sein schöner Ring. Bei ruhiger Luft lässt sich sogar eine größere Lücke im Ring, die nach ihrem Entdecker benannte Cassini-Teilung, beobachten. Die Neigung der Ringe wird sich in den nächsten Jahren verringern, so dass die Beobachtung von Ringdetails immer schwieriger wird.

Gegen 2.00 Uhr früh taucht der größte Planet unseres Sonnensystems, der weiße Jupiter, über dem südöstlichen Horizont auf. Da er durch den südlichen Tierkreis wandert, erreicht er keine große Höhe über dem Horizont. Seine Beobachtung gestaltet sich damit schwierig. Die turbulenten horizontnahen Luftschichten erschweren das Beobachten von Oberflächendetails. Als ähimmlisches Osterei“ - sein Planetenscheibchen ist deutlich abgeplattet und seine Wolkenbänder lassen ihn gestreift erscheinen - kann er aber jahreszeitengerecht den Beobachter erfreuen. Der reizvolle Tanz seiner vier großen Monde um den Mutterplaneten tut sein übriges, um Jupiter auch jetzt im Teleskop einzustellen.

Als letzter Planet wird der rötliche Mars gegen Monatsende wieder in der Morgendämmerung sichtbar. Man suche ihn ab 5.00 Uhr in der Frühe etwas südlich des Ostpunktes knapp über dem Horizont. Am 14. des Monats kann die abnehmende Mondsichel dem Fernglasbeobachter beim Auffinden des Planeten helfen. Der Mars befindet sich an diesem Morgen ca. zwei Vollmonddurchmesser rechts oberhalb des Mondes. Beobachter im südlichen Deutschland haben dabei, durch die tiefer unter dem Horizont stehende Sonne, bessere Chancen, dieses Ereignis zu verfolgen.

Am Abendhimmel neigen sich die Wintersternbilder, geschmückt durch die Venus, langsam dem Untergang entgegen und machen den Frühlingssternbildern, angeführt vom Saturn, Platz. Die Sternbilder Großer Löwe, Bootes und Jungfrau, deren jeweilige Hauptsterne am Himmel ein großes Dreieck formen, bilden diese Frühjahrssternbilder. Zu fortgeschrittener Nacht erfolgt der Übergang zu den Sommersternbildern, deren auffälligste Formation, das große äSommerdreieck“ der Sterne Wega, Altair und Deneb, nach Mitternacht über dem östlichen Horizont steht.

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen

Das Wetter in ...