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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Sonntag, 01.05.2005

Astro-Infos Mai 2005

Größte Gasplaneten am Nachthimmel

Die Sonne strebt langsam der nördlichsten Position in ihrem Jahreslauf am Himmel entgegen. Die Nächte werden zunehmend kürzer und der Sternhimmel erscheint erst gegen 22.30 Uhr.

In der Dämmerung wird als erster halbhoch in südlicher Richtung der weiße Jupiter sichtbar. Etwas später taucht knapp 30 Grad über dem Westpunkt des Horizontes der gelbliche Saturn auf. Beide Planeten fallen durch ihr äruhiges“ Licht auf. Im Gegensatz zu Sternen sind sie ausgedehnte Lichtquellen, deren Licht nicht so stark von den Luftturbulenzen beeinflusst wird.

Während Saturn nur noch die erste Nachthälfte am Himmel verweilt, ist Jupiter fast immer noch die gesamte Nacht über sichtbar. Saturn steht im Sternbild der Zwillinge und formt mit dessen Hauptsternen Castor und Pollux ein zunehmend spitzer werdendes Dreieck. Jupiter bewegt sich nur noch unmerklich in der Nähe der Spica, dem Hauptstern des Sternbildes Jungfrau. Der Planet Saturn zeigt sich ringgeschmückt bereits ab 30facher Vergrößerung im kleinen Teleskop. Ihn umkreisen als kleine Sternchen seine großen Monde. Der größte unter ihnen ist der einzige Mond des Sonnensystems mit einer eigenen Atmosphäre: der Titan.

Im Fernrohr zeigt Jupiter auf seinem abgeplatteten Scheibchen dunkle und helle Wolkenbänder, die ihn wie ein angemaltes Osterei aussehen lassen. Bei ruhiger Luft sind in diesen Bändern viele Details zu entdecken. Bei deren Beobachtung wird man sehr schnell merken, dass Jupiter rasch rotiert: schon nach 10 Minuten haben sich die Oberflächendetails deutlich verschoben. Bereits im Fernglas zeigen sich seine vier großen Monde, die ihn im wechselvollen Spiel umkreisen und dabei immer wieder in seinem Schatten verschwinden oder selber einen schwarzen Schatten auf das Planetenscheibchen werfen. Zur Monatsmitte kann der Beobachter tief über dem nordwestlichen Horizont nach Sonnenuntergang die weiße Venus erspähen. Sie beginnt ihre Rolle als Abendstern, die bis in das nächste Jahr andauern wird.

Am Morgenhimmel fällt über dem südöstlichen Horizont der rötliche Mars auf. Seine Helligkeit nimmt deutlich im Laufe des Monats zu, denn die Erde verkürzt jetzt merklich den Abstand zu ihm. Für den Fernrohrbeobachter ist sein Scheibchen noch ziemlich klein. In der Nacht vom 14. auf den 15. des Monats zieht er knapp zwei Vollmonddurchmesser südlich des fernen Planeten Uranus vorbei. Eine gute Chance, mit dem Teleskop beide Planeten zusammen in das Gesichtsfeld zu bekommen.

Den Nachthimmel vor Mitternacht beherrschen, unterhalb des Großen Wagens, der senkrecht über dem Beobachter steht, drei helle Sterne, die in südlicher Richtung ein großes Dreieck am Himmel formen. Dieses äSommerdreieck“, gebildet von Regulus im Sternbild Löwe, Arktur im Bootes und Spica in der Jungfrau, enthält als Juwel in diesem Jahr den hellweißen Jupiter. Nach Mitternacht erheben sich dann die sommerlichen Sternbilder Schwan, Leier und Adler über den Osthorizont und künden die neue Jahreszeit an. Die sommerliche Milchstraße, die diese Sternbilder durchzieht, lädt mit ihren vielen Feldstecherobjekten zum Schauen ein.

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