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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Samstag, 01.07.2006

Astro-Infos Juli 2006

Die Sonne in großer Ferne

Am 4. des Monats um 1.00 Uhr befindet sich die Erde im sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn. Dann trennen sie 152,1 Millionen Kilometer von der Sonne. Die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen haben also, entgegen landläufiger Meinungen, nichts mit dem Sonnenabstand zu tun, sondern werden durch die Schiefstellung der Erdachse auf ihrer Umlaufbahn verursacht.

Der Lauf der Sonne wendet sich erst allmählich in Richtung südlicherer Himmelsbreiten, und so verkürzen sich die langen Tage in diesem Monat erst langsam. Der Beobachter muss bis ca. 23.00 Uhr warten, bis es richtig dunkel geworden ist. Für Orte nördlich des 50. Breitengrades (d.h. Frankfurt a.M.) gibt es immer noch die "hellen Nächte", die erst im nächsten Monat enden werden.

Auffälligstes Gestirn des Nachthimmels ist der weiße Jupiter im Sternbild der Waage. Er steht in geringer Höhe über dem Südwesthorizont. Sein Scheibchendurchmesser ist zwar schon etwas kleiner geworden, aber im Teleskop zeigen sich immer noch seine schönen detailreichen Wolkenbänder. Umrahmt wird er von seinen vier großen Monden, die ihn in seiner Äquatorebene umrunden.

Die hellweiße Venus ist Morgenstern und ab ca. 4.00 Uhr über dem Nordosthorizont in der Dämmerung zu finden. Im Teleskop zeigt sie sich als schon fast komplett rundes und kleines Scheibchen. Der Beobachter, der weitere Planeten sehen möchte, sollte schon über eine Teleskopausrüstung verfügen.

Tief am westlichen Abendhimmel wird er dann zu Monatsbeginn noch den Ringplaneten Saturn im hellen Dämmerungshimmel aufspüren können. Etwas höher und weiter südlich findet man den Mars. Er bleibt uns zwar noch etwas erhalten, ist aber ohne o ptische Hilfe nur sehr schwer am Dämmerungshimmel zu erspähen. Am 27. des Monats wird der Mars vom zunehmenden Mond in der Zeit von ca. 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr bedeckt. Der Eintritt am südöstlichen und dunklen Mondrand wird wegen der Tageshelligkeit unbeobachtbar sein. Der Austritt am südwestlichen hellen Mondrand ab er sollte, wegen der fortgeschrittenen Dämmerung, mit einem Teleskop verfolgbar sein.

Am Abendhimmel stehen jetzt im Süden die "Sommersternbilder" Leier, Schwan und Adler. Ihre hellen Hauptsterne bilden dabei ein markantes Dreieck am Himmel. Dieses "Sommerdreieck" durchzieht das schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstraße. Der Fernglasbeobachter wird hier viele schöne und sehenswerte, offene Sternhaufen und galaktische Nebel finden.

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