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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Sonntag, 01.10.2006

Astro-Infos Oktober 2006

Uranus und Saturn am Nachthimmel

Ihre scheinbare Bahn am Himmel führt die Sonne in diesem Monat schnell in südlichere Breiten. Die Nächte sind wieder länger als die Tage und so erscheint uns der Sternhimmel schon um ca. 20.00 Uhr.

Bis zur Monatsmitte gibt der weiße Jupiter, in der Abenddämmerung schon tief über dem südwestlichen Horizont stehend, seine Abschiedsvorstellung am Abendhimmel. Da sein Licht einen langen Weg durch die turbulenten und horizontnahen Luftschichten zurücklegen muss, wird seine Beobachtung im Teleskop nur noch unbefriedigend bleiben. Mit einer guten Sternkarte und einem Fernglas ausgestattet kann sich der geduldige Beobachter an die Beobachtung des fernen Planeten Uranus machen. Er zieht seine Bahn südwestlich des Sternes Lambda im Sternbild Wassermann, welcher als Aufsuchhilfe dienen kann. Im Teleskop zeigt sich ein geheimnisvoll grünlich schimmerndes Scheibchen.

Der einzig verbliebene klassische Planet am Nachthimmel ist der Ringplanet Saturn. Er zieht seine Bahn im Sternbild des Löwen und geht dementsprechend erst nach Mitternacht auf. Er erscheint ab 3.00 Uhr in der Frühe über dem Horizont, etwas nördlich des Ostpunktes. Im Teleskop zeigt sich der Saturn ab 30facher Vergrößerung mit seinem Ring geschmückt. Der aufmerksame und langjährige Beobachter wird bemerken, dass die Ringöffnung langsam kleiner wird. Aber erst im Jahr 2009 werden wir wieder genau auf die Ringkante schauen und einen Saturn ohne Ring erleben.

Die hellsten Saturnmonde - Titan, Rhea, Tethys und Dione - zeigen sich als kleine Lichtpünktchen nahe seiner Äquatorebene. Dione, Tethys und Rhea bieten dabei jeden Abend andere Stellungen zum Planeten, liegen ihre Umlaufzeiten doch im Bereich von Tagen. Nur Titan benötigt für einen Umlauf knapp einen halben Monat, so dass seine Stellung zum Planeten sich von Abend zu Abend nur unwesentlich ändert.

Durch die früher einsetzende Dunkelheit stehen zu Beginn der Nacht die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler noch fast im Zenit des Beobachters. Sie werden dann zu fortgesetzter Stunde von den Herbststernbildern Pegasus, Andromeda und Perseus abgelöst, deren Hauptsterne eine auffällige gekrümmte Sternenkette bilden. Im Sternbild der Andromeda kann man, einen dunklen Himmel vorausgesetzt, ein kleines milchiges Fleckchen entdecken. Es handelt sich dabei um unsere Nachbargalaxie in einer Entfernung von ca. 2,5 Millionen Lichtjahren. In der zweiten Nachthälfte beherrschen dann die prachtvollen Wintersternbilder den östlichen Nachthimmel.

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