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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Freitag, 01.12.2006

Astro-Infos Dezember 2006

Ein extrem hoher Wintervollmond

Am 22. des Monats passiert die Sonne um 1.22 Uhr den südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Himmelsbahn. Es ist Wintersonnenwende und der Tagbogen der Sonne am kleinsten. Die langen Nächte bescheren uns den Sternhimmel jetzt bereits ab ca. 18.00 Uhr. Der Vollmond am 5. des Monats steht besonders hoch am Himmel. Nur alle 18 Jahre liegt seine Bahn so im Raum, dass er zur Vollmondphase gleichzeitig die größte Nordbreite seiner Umlaufbahn durchschreitet. Er steht dann knapp 5 Grad höher am Himmel als die Sonne zur Sommersonnenwende am 21.Juni.

Einen Tag früher bedeckt die fast volle Mondscheibe zwischen 4.00 Uhr und 6.00 Uhr den Sternhaufen der Plejaden. Zur Beobachtung ist ein Feldstecher notwendig, da das helle Mondlicht die Sterne für das bloße Auge überstrahlt. Als einziger klassischer Planet ist in diesem Monat nur der Ringplanet Saturn gut zu beobachten. Er steht im Sternbild des Löwen und ist ab 22.00 Uhr über dem östlichen Horizont sichtbar. Er bildet mit dem helleren Hauptstern des Löwen, dem Regulus, ein auffälliges Paar.

Im Fernrohr zeigt sich sein Ring von der Südseite. Im Laufe der nächsten Jahre wird die Ringneigung abnehmen und sein Anblick damit weniger spektakulär sein. Seine hellsten Monde sind als kleine Lichtpünktchen in seiner näheren Umgebung zu finden. Als weiterer klassischer Planet lässt sich der weiße Jupiter ab der Monatsmitte nach 7.00 Uhr knapp über dem südöstlichen Horizont blicken. Der sonnennahe Planet Merkur zeigt zu Monatsanfang noch eine bescheidene Morgensichtbarkeit. Bis zum 10. des Monats kann er ab 7.00 Uhr etwas nördlich des Südostpunktes knapp über dem Horizont erspäht werden.

Für Beobachter, die über ein lichtstarkes Fernglas verfügen, ist am 10. des Monats in den frühen Morgenstunden über dem Südosthorizont eine reizvolle Planetenkonstellation zu verfolgen. Innerhalb eines Kreises mit einem Durchmesser, der dem Vierfachen der Vollmondscheibe entspricht, finden sich die folgenden Planeten in absteigender Helligkeitsreihenfolge: Jupiter, Merkur und Mars. Ergänzt wird dieses Trio durch den Stern Acrab im Sternbild Skorpion.

Beim Anblick dieser Konstellation kann man dann über die unterschiedlichen Distanzen dieser Objekte zur Erde sinnieren. Während das Licht des Merkur nur knapp 11 Minuten zur Erde benötigt, das des Mars 20 Minuten und daß Jupiters 53 Minuten, war das Licht des Sternes ca. 540 Jahre unterwegs, um in das Auge des Beobachters zu gelangen. Zur Jahreswende beginnt die weiße Venus ihre Sichtbarkeitsperiode als Abendstern. Man kann sie ab 17.00 Uhr ganz knapp über dem Südwestpunkt des Horizontkreises auffinden.

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