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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Mittwoch, 17.03.2010

Je 12 Stunden Tag und Nacht

Am 20. März ist Frühlingsanfang

Am 20. März fängt nach dem Kalender der Frühling an. An diesem Tag überschreitet die Sonne um 18 Uhr 32 mitteleuropäischer Zeit den Himmelsäquator und steht zu diesem Zeitpunkt genau senkrecht über dem Äquator der Erde. Dieser Tag wird auch als "Tagundnachtgleiche" bezeichnet. Ebenso wie zum Herbstbeginn steht die Sonne dann mit Ausnahme der beiden Pole in allen Teilen der Erde jeweils 12 Stunden über und 12 Stunden unter dem Horizont. An den Polen geht sie dagegen für die Dauer der folgenden 6 Monate jeweils gerade auf oder unter.

Mit dem Frühlingsanfang kehrt auch die Sonne zurück

Bildquelle: WetterOnline - Noch tragen die Bäume kein Laub. Aber die Kraft der wiederkehrenden Sonne lässt die Natur in den nächsten Wochen "explodieren". Für Sternfreunde wird die nächtliche Beobachtungszeit dagegen rasch kürzer und beschränkt sich im Juni auf nur noch wenige Stunden.

Dass die Sonne in Deutschland trotzdem bereits gut 10 Minuten länger als 12 Stunden über dem Horizont zu sehen ist, hängt allein mit der atmosphärischen Lichtbrechung zusammen: Sonnenlicht wird stets noch ein Stück weit in die Nachthälfte der Erdkugel hinein gelenkt. Deshalb können wir die Sonne morgens schon ein paar Minuten vor ihrem eigentlichen Aufgang und abends noch einige Minuten nach ihrem Untergang sehen, obwohl sie streng geometrisch betrachtet noch gar nicht oder schon nicht mehr scheinen dürfte.

Geschenktes Sonnenlicht nach dem geometrischen Sonnenuntergang

Bildquelle: WetterOnline - Durch Lichtbrechung in der Atmosphäre sieht man die Sonne noch, wenn sie eigentlich schon unter dem Horizont steht. Das selbe Phänomen kann man bei einem in Wasser getauchten Stab beobachten. Auch dieser wird unter dem Wasserspiegel scheinbar versetzt.

Wegen dieses optischen Effekts kommt es, dass Tag und Nacht hierzulande bereits am 18. März jeweils genau 12 Stunden lang dauern. Das Tempo, mit dem die Tageslänge zunimmt ist dabei rund um die Tagundnachtgleiche sehr groß. Mit jedem Tag gewinnt die Tageslänge gut 5 Minuten hinzu und die Nächte werden im selben Maß kürzer. In 6 Wochen werden die Tage schon auf fast 15 Stunden angewachsen und die Nächte auf 9 Stunden geschrumpft sein. Mit Beginn der Sommerzeit am 28. März steht der Zeit der hellen Abende also nichts mehr im Wege.

Die Jahreszeiten selbst verdanken ihre Entstehung dem Umstand, dass die Erdachse um etwa 23 Grad zu ihrer Bahn um die Sonne geneigt ist. Nur deshalb kommt es im Jahreslauf (außer um die beiden Tagundnachtgleichen herum) zu einer sehr ungleichmäßigen Verteilung des Sonnenlichts. Während auf der Südhalbkugel die Tage wieder kürzer werden, und in der Antarktis schon der Winter naht, darf man sich auf der Nordhalbkugel auf die sechs hellsten Monate des Jahres freuen. Dabei hinkt die Temperatur dem Sonnenstand jedoch um ein paar Wochen hinterher.

Die Entstehung der Jahreszeiten

Bildquelle: Public Domain - Wegen ihrer Achsneigung wendet die Erde der Sonne abwechselnd die Nord- und die Südhalbkugel zu. Dadurch schwankt die Tageslänge in Mitteleuropa zwischen etwa 8 Stunden im Dezember und 16 Stunden im Juni. Im März und September werden beide Halbkugeln gleichermaßen von der Sonne erreicht. Tag und Nacht dauern dann fast genau 12 Stunden.

Während es in Deutschland zum kalendarischen, der auch als astronomischer Frühlingsanfang bezeichnet wird, mit Temperaturen unter 15 Grad in den meisten Jahren noch relativ kühl ist, tritt zum Herbstanfang bei identischer Sonneneinstrahlung häufig noch sommerlich warmes Wetter mit Temperaturen über 20 Grad auf. Ursache für diese klimatische Phasenverschiebung sind die großen Meeresflächen der Erde. Sie reagieren auf die sich ändernde Sonneneinstrahlung nur sehr träge und kühlen oder wärmen die sie jeweils überströmenden Luftmassen.

Für die Meteorologen hat der Frühling indessen schon Anfang März begonnen. Dies hat zum einen praktische Gründe, denn die Zusammenlegung eines Jahreszeitenwechsels mit einem Monatswechsel erleichtert das Führen von Klimastatistiken. Zum anderen werden in der Zeit von Juni bis August die höchsten und von Dezember bis Februar die niedrigsten Mitteltemperaturen des Jahres gemessen. Die Monate der verbleibenden Quartale werden auch deshalb ungeachtet der astronomischen Verhältnisse jeweils vollständig dem Frühling oder dem Herbst zugerechnet.

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