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Dienstag, 10.08.2010

Dutzende von Sternschnuppen

Kosmisches Feuerwerk zum Freitag

Wie jedes Jahr im August kann derzeit wieder ein höchst imposantes Naturschauspiel am Nachthimmel beobachtet werden: Der Sternschnuppenschwarm der "Perseiden" erreicht seinen Höhepunkt. Dutzende von Sternschnuppen huschen vor allem in der Nacht vom 12. zum 13. August über den Himmel. Wo das himmlische Feuerwerk nicht von Wolken verdeckt wird, dürften in diesem Jahr besonders viele Schnuppen zu sehen sein, denn anders als im letzten Jahr gibt es diesjahr zum Maximum der Perseiden kein störendes Mondlicht, der Nachthimmel ist besonders dunkel.

Perseidenanimation aus dem August 2005

Bildquelle: Stefan Seip - Diese Animation der Sternschnuppen aus der Nacht vom 12. zum 13. August 2005 zeigt 7 Perseiden und einen "Querschläger", die binnen 20 Minuten durch den Bildausschnitt huschten. Gut kann man die übereinstimmende Richtung der Sternschnuppen erkennen, nur der Querschläger kam aus einer gänzlich anderen Richtung.

Ursache dieses faszinierenden Naturschauspiels ist die unsichtbare, mehrere Millionen Kilometer breite Staubfahne des Kometen "Swift-Tuttle", dessen Bahnebene die Erde auf ihrer Reise um die Sonne jedes Jahr im August kreuzt. Der Komet selbst kommt nur alle 133 Jahre in die Nähe der Sonne und bleibt dem bloßen Auge dabei meist verborgen. Er lässt jedoch bei jedem Umlauf eine dichte Wolke aus Staubpartikeln in seiner Bahnebene zurück, die man sich wie die Kondensfahnen von Düsenjets vorstellen kann.

Mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Sekunde rast unsere Erde derzeit wie ein riesiger, kosmischer Staubfänger auf einen besonders dichten Bereich dieser Staubfahne zu und kreuzt diesen in den frühen Morgenstunden des 13. August. Schießen die meist nur millimetergroßen Staubpartikelchen sodann in die oberen Schichten der Erdatmosphäre ein, werden sie durch die Reibung an den Luftmolekülen urplötzlich abgebremst und bis zur Weißglut aufgeheizt. Dabei verdampfen sie in etwa 80 bis 100 Kilometern Höhe in Bruchteilen von Sekunden.

Größere Meteore malen dabei ausgeprägte Lichtbahnen in den Himmel, deren gleißende Leuchtspuren sekundenlang nachglimmen können. Und weil sich die Erde auf ihrer Bahn durchs All gegenwärtig auf das Sternbild "Perseus" zu bewegt, scheinen alle Sternschnuppen dieses Schwarmes auch aus diesem Sternbild über den ganzen Himmel auszustrahlen. Deshalb wird dieser Sternschnuppenschwarm auch "Perseiden" genannt. Auch andere periodische Sternschnuppenschwärme werden nach den jeweils in "Fahrtrichtung" der Erde gelegenen Sternbildern benannt.

Leoniden-Sternschnuppenregen über Spanien

Bildquelle: J. C. Casado & I. Graboleda, Spanien - Einen ebenfalls höchst imposanteren Sternschnuppenregen bringen häufig die Leoniden hervor, hier im November 2002 über Cape Creus an der spanischen Mittelmeerküste. Die Komposition von 30 Einzelbildern offenbart den prachtvollen Meteorsturm von mehr als 70 Schnuppen, die alle aus dem Sternbild Löwe ausstrahlen. So entsteht der Eindruck eines rasanten Fluges durch den Weltraum.

Leider ist das Wetter in diesem Jahr in vielen Gebieten wechselhaft. Die besten Chancen für teils klaren Himmel in der Nacht zum Freitag gibt es aus aktueller Sicht voraussichtlich nur im westlichen Deutschland. Sonst versperren Wolken den Blick zum Sternenhimmel. Um Ihre Beobachtungschancen besser abschätzen zu können, achten Sie auf bitte vor allem am Donnerstag auf unsere Kurzfristvorhersage.

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