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Sonntag, 14.10.2012

Animation von Kometenpassage

Wie Ison 2013 die Sonne erreicht

Eine Computersimulation zeigt, wie die Passage des erst kürzlich entdeckten Kometen "Ison" Ende des nächsten Jahres von Mitteleuropa aus erscheinen könnte. Der vermutlich noch aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems stammende Himmelskörper soll sich der Sonne Ende November 2013 bis auf 1,8 Millionen Kilometer nähern. Zum Vergleich: Die Erde ist mit rund 150 Millionen Kilometern mehr als 80 mal so weit von der Sonne entfernt.

Grandiose Computersimulation zeigt, wie der Komet Ende 2013 aussehen könnte

Noch ist nicht ganz sicher, ob "Ison" einen so prachtvollen Schweif entwickeln wird. Bildquelle: Adam Hurcewicz mit dem Animationsprogramm Celestia

Mit Annäherung an die Sonne wird der aus einem Konglomerat aus Eis und porösem Gestein bestehende Komet enorm aufgeheizt, sodass große Mengen Gas aus ihm heraus verdampfen. Die austretende Gaswolke reißt Staub und loses Geröll mit, der Komet zieht diese Partikelwolke in einem gewaltigen Schweif hinter sich her. Den Rest erledigt der so genannte "Sonnenwind", ein Strom elektrisch geladener Teilchen, die von der Sonne fortwährend ins Weltall geschleudert werden. Der Druck dieses Sonnenwinds schiebt den Kometenschweif stets von der Sonne weg.

Ob das Spektakel auch wirklich so eintritt, wie erste Computersimulationen berechnen, bleibt allerdings noch abzuwarten. So besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass der Komet von den enormen Gravitationskräften in Sonnennähe auseinandergerissen wird und in mehrere, kleinere Fragmente zerfällt. Sollte er die Sonnenpassage dagegen überstehen, könnte er sich zu einem Jahrhundertkometen entwickeln, dessen Schweif von der Erde aus gesehen weite Himmelsareale überstreichen und so hell werden könnte, dass "Ison" sogar am Taghimmel zu sehen ist.

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