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Mittwoch, 14.11.2018

Forscher sind sich sicher

Riesiger Meteorit traf Grönland

Der Einschlag eines Asteroiden in Nordamerika trug wahrscheinlich maßgeblich zum Aussterben der Dinosaurier bei. Forscher haben nun entdeckt, dass auch Grönland einst von einem Giganten aus dem All getroffen wurde.

Einen 31 Kilometer breiten Einschlagskrater haben Forscher dank Sonartechnik unter Grönlands Eisdecke entdeckt. Mit einer Fläche größer als Paris sei er einer der 25 größten bekannten Krater der Erde, berichten Forscher im Fachjournal "Science Advances". Noch nie zuvor wurde demnach ein solcher Krater unter einem der kontinentalen Eisschilde der Erde gefunden.

Forscher sammeln im Bereich des Hiawatha Gletscher auf Grönland Proben. Bild: dpa

An der Stelle müsse einst ein kilometerbreiter Eisenmeteorit eingeschlagen haben, hieß es von den Forschern. Er schlug nach ersten Schätzungen vor etwa 12.000 Jahren auf der Erde ein. Die Geologen spürten den Krater unterhalb einer meterdicken Eisschicht des Hiawatha-Gletschers im Nordwesten Grönlands auf, als sie Daten für ein Nasa-Projekt auswerteten. Umrisse des Kraters unter dem Gletscher waren erstmals 2015 entdeckt worden. Am äußersten Rand der Eisdecke gab es eine enorme kreisförmige Vertiefung.

Mit einem Durchmesser von knapp 1400 Metern ist der Meteor-Krater im US-Bundesstaat Arizona im Vergleich zum jetzt entdeckten schon fast winzig. Der Zeitpunkt des Auftreffens ist wesentlich für das Verständnis, wie sich der Einschlag auf das Leben auf der Erde auswirkte. Bild: dpa

Doch die Wissenschaftler waren zunächst nicht sicher, ob es sich wirklich um die Spuren eines Einschlags handelt. Erst als ein Team des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven das Gebiet vom Flugzeug aus mit einem Eisradar kartierte, bestätigte sich die Vermutung. Die genaue Datierung gestaltet sich schwieriger, weil der Krater 320 Meter unter dem Eis liegt. Da er trotz der gewaltigen Erosionskräfte des Gletschereises außergewöhnlich gut erhalten ist, gehen sie davon aus, dass er aus geologischer Sicht noch relativ jung ist.

Im Flusssedimenten wurden zudem erhöhte Konzentrationen von Nickel, Kobalt, Chrom und Gold gefunden. Dies deutet darauf hin, dass der Einschlag durch einen seltenen Eisenmeteoriten verursacht worden war. Solche Meteoriten stammen wahrscheinlich aus dem Kern ehemaliger Asteroiden und machen Schätzungen zufolge nur etwa fünf Prozent aller Meteoriten aus.

Der Einschlag eines Asteroiden in Nordamerika vor rund 66 Millionen Jahren trug wahrscheinlich maßgeblich zum Aussterben der Dinosaurier bei. Der Durchmesser des Einschlagkraters lag bei etwa 180 Kilometer. Im Umkreis von rund 1500 Kilometern fegte die Detonation seinerzeit alle Bäume hinweg. Weitere verschwanden bei Waldbränden weltweit. Der Ausstoß schwefelhaltiger Dämpfe führte wahrscheinlich zu saurem Regen, große Mengen Ruß behinderten die Photosynthese von Pflanzen für Jahre und kühlten die Welt ab.

Am 15. Februar 2013 explodierte über dem russischen Chelyabinsk ein Meteorit. Bild: dpa

(WO/dpa)

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