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Samstag, 07.05.2016

Sonnenfinsternis in Miniatur

Merkur zieht an der Sonne vorbei

Sternfreunde fiebern einem seltenen Schauspiel am Himmel entgegen: Am Montag zieht der Planet Merkur vor der Sonne vorbei. Dabei kommt es zu einer Art "Miniatur-Sonnenfinsternis".

So sah der letzte, knapp fünf Stunden dauernde Merkur-Transit vom 8. November 2006 aus. In Deutschland war dieser Transit allerdings nicht sichtbar, weil die Sonne bereits untergegangen war. Bild: ESA/NASA/SOHO

Nur dreizehnmal in 100 Jahren findet ein solcher Merkurtransit statt. Dabei stehen Sonne, Merkur und Erde für kurze Zeit fast genau in einer Linie, sodass Merkur von der Erde aus gesehen vor der Sonne vorbeizieht. Die Konstellation gleicht der einer Sonnenfinsternis, wenn der Mond vor die Sonne tritt. Weil der Merkur bei der Passage aber rund 100 Millionen Kilometer weit von der Erde entfernt ist, erscheint er nur als winziger schwarzer Punkt. Deshalb kann die Miniatur-Sonnenfinsternis auch nur mit dem Fernrohr gesehen werden.

Zudem kann der Planetentransit am 9. Mai auch nicht ohne starken Schutzfilter für die Augen beobachtet werden. Bei geeigneten Wetterbedingungen werden allerdings zahlreiche Sternwarten ihre Pforten für interessierte Besucher öffnen, sodass diese das Ereignis gefahrlos verfolgen können. Aber auch viele Webdienste, darunter die NASA, übertragen das Schauspiel per Livestream und bieten weitere, vertiefende Informationen rund um das Himmelsschauspiel.

Merkur aus Sicht der Raumsonde Messenger aus 15.000 Kilometer Entfernung. Der kleinste Planet unseres Sonnensystems ist zugleich der sonnennächste. Seine kraterübersäte Oberfläche erinnert an den Mond. Bild: NASA

Das Spektakel beginnt um 13.12 Uhr MESZ mit Eintritt von Merkur am linken Sonnenrand. Anschließend wandert er langsam durch den linken, unteren Quadraten der Sonne und verlässt diese schließlich nach siebeneinhalb Stunden wieder an ihrem unteren Rand. Die Astronomen hoffen natürlich auf passende Wetterverhältnisse. Aktuell deutet sich für die Nordosthälfte Deutschlands trotz vereinzelter Wärmegewitter günstiges Beobachtungswetter an, im Süden und Südwesten ziehen dagegen im Verlauf dichtere Wolken auf.

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