Unwetter im Rückblick
Historischer Märzwinter
Neue Schnee- und Kälterekorde
Mit dem heftigsten Temperatursturz seit vielen Jahrzehnten hat sich mitten im März noch einmal der Winter mit aller Macht zurückgemeldet. Zunächst formierte sich eine markante Luftmassengrenze, die Frühlingsluft im Süden von arktischer Kaltluft im Norden trennte. Im Übergangsbereich zwischen beiden Luftmassen kam es zu teilweise massiven Schneefällen, aber auch zu Eisregen. Der eisige Nordostwind sorgte zudem für teils meterhohe Schneeverwehungen im Norden, gleichzeitig war es im Süden noch bis zu 17 Grad warm.
Eisregen an der Luftmassengrenze
Zunächst war nur der äußerste Norden und Nordosten von Dauerfrost und starken Schneefällen betroffen. Vor allem an der Ostsee sorgte der "Lake-Effect" für starke Schneeschauer, regional fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 40 Zentimeter Neuschnee. In den Folgetagen war dann der Westen und die Mitte von teilweise unwetterartigen Schneefällen betroffen, die ein Verkehrschaos auslösten. Es gab lange Staus und hunderte Unfälle, Zugverbindungen und Flüge fielen aus. Schneeverwehungen blockierten einige Straßen.
Schneeverwehungen im Norden
Außergewöhnlich waren auch die niedrigen Temperaturen. Fast deutschlandweit gab es Dauerfrost, in den Nächten sackten die Werte bei Schnee unter klarem Himmel auf bis zu minus 17, unmittelbar über dem frisch gefallenen Schnee lokal sogar unter minus 20 Grad ab. Dabei wurden im Westen regional die tiefsten Werte des ganzen Winters gemessen, örtlich gab es sogar einige neue Minusrekorde für Mitte März. Diese Werte sind erst recht außergewöhnlich, wenn man bedenkt, dass nur wenige Tage zuvor neue Wärmerekorde aufgestellt wurden.
Kälterekorde im März
Neue Märzrekorde gab es auch bei den Schneehöhen. Unter anderem in Hamburg, Frankfurt am Main und am Flughafen Köln/Bonn gab es noch nie soviel Schnee in einem Monat März. In Hamburg lagen zeitweise 28 Zentimeter - drei Zentimeter mehr als der bisherige Rekord, der am 17. März 1969 aufgestellt wurde. In Frankfurt wurde der alte Rekord vom 4. März 2006 um einen Zentimeter überboten. In Köln lagen zeitweise 12 Zentimeter Schnee, drei Zentimeter mehr als am im März 1962.
Der markante Kälteeinbruch braucht einen Vergleich mit vielen anderen Kälterückfällen in den letzten Jahrzehnten nicht zu scheuen. Es hat sich eindrucksvoll gezeigt, dass auch in Zeiten des Klimawandels sogar im März noch heftige Wintereinbrüche möglich sind. Unangefochten bleibt dagegen der "legendäre" Schneesturm vom Jahreswechsel 1978/79. Damals waren vor allem der Norden Deutschlands und Teile der Niederlande von bis zu fünf Meter hohen Schneeverwehungen betroffen, die das öffentliche Leben tagelang völlig lahmlegten.
Unwetter im Rückblick
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