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Unwetter im Rückblick

Mittwoch, 01.06.2016

Chaos durch Hochwasser in Bayern

Katastrophenalarm am Inn

Braune Regenfluten, eingestürzte Häuser und verzweifelte Menschen: Ergiebiger Dauerregen hat in Niederbayern am 1. Juni 2016 zu massiven Überschwemmungen geführt. Die Behörden riefen den Katastrophenalarm aus.

Die katastrophalen Überschwemmungen richten enorme Schäden an, wie hier in Simbach am Inn. Bild: dpa

Bei den schweren Überschwemmungen kamen sieben Menschen ums Leben. Durch zahlreiche Ortschaften wälzten sich braune Wassermassen, in den Landkreisen Rottal-Inn und Passau herrschte daraufhin Ausnahmezustand. Besonders schlimm traf es die Orte Triftern bei Pfarrkirchen, Simbach am Inn und Tann, wo ganze Straßen weggespült und zahlreiche Häuser unter Wasser gesetzt wurden. Die verzweifelten Bewohner retteten sich auf die Dächer ihrer Häuser, weil die Fluten so schnell und überraschend eingebrochen waren.

Hunderte Einsatzkräfte brachten die Menschen mit Hubschraubern und Schlauchbooten in Sicherheit. In Simbach stand das Wasser über einen Meter hoch auf den Straßen. Der Inn hatte in der Spitze statt des normalen Pegels von 50 Zentimeter einen Wert von rund 5 Metern erreicht. Dieser Scheitel übertraf dort bei Weitem jeden bisher beobachteten Wasserstand. In der Kleinstadt mit ihren rund 9700 Einwohnern entdeckten Taucher in einem Haus drei Leichen. In Julbach wurde eine tote Frau aus einem Bach geborgen.

In Untertürken südlich von Pfarrkirchen riss eine Schlammlawine ein Gebäude weg, aus dem sich eine Person noch rechtzeitig retten konnte. Der ganze Ortskern Trifterns wurde vom einem Bach überspült und war von der Außenwelt abgeschnitten. Einsatzkräfte kamen in dem Ort mit seinen 5000 Einwohnern kaum durch, weil alle Brücken überschwemmt und einige Straßen von den Wassermassen weggerissen worden waren. Fünfzig Schüler einer Grund- und Mittelschule sowie ihre Lehrkräfte mussten die Nacht im Schulgebäude verbringen.

Braune Wassermassen schießen durch Simbach. Bild: dpa

In den betroffenen Landkreisen brach in mehreren Tausenden Haushalten die Stromversorgung zusammen. An der deutsch-österreichischen Grenze kamen binnen 24 Stunden stellenweise über 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Im Landkreis Rottal-Inn hinterließ das Hochwasser Schäden von einer Milliarde Euro.

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