Unwetter im Rückblick
Neue Schnee-Rekorde für Mai
Bilanz vom späten Wintereinbruch
Die kräftigen Schneefälle am Wochenende in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind für Mai mehr als außergewöhnlich gewesen. Regional fiel so viel Schnee wie noch nie im Wonnemonat seit Messbeginn.
In Bern und St. Gallen in der Schweiz ist in einem Mai noch nie so viel Schnee gemessen worden wie am Sonntagmorgen. In St. Gallen fielen auf nur 700 Meter Höhe knapp 20 Zentimeter Neuschnee. Der alte Mairekord lag dort bei 12 Zentimetern, gemessen am 7. Mai 1957. In der Schweizer Hauptstadt Bern auf 540 Meter Höhe waren es 4 Zentimeter Schnee. Seit Messbeginn 1931 gab es dort nur am 1. Mai 1945 Schnee und mit einem Zentimeter weniger als jetzt.
Im Allgäu und in den Bayerischen Alpen lag im eisigen Mai 1957 dagegen mit 10 bis 50 Zentimetern vielerorts mehr Schnee als derzeit. Im Jahr 1987 wurde es in den Alpen ebenfalls bis in die Täler weiß. In beiden Jahren schneite es auch in den deutschen Mittelgebirgen verbreitet und zum Teil mehr als in diesem Jahr. Dennoch gibt es auch in Deutschland einige Wetterstationen, die noch nie so viel Schnee im Mai gemessen haben wie dieses Jahr.
Auf der Zugspitze fielen am Wochenende gut 40 Zentimeter Neuschnee. Die aktuelle Schneehöhe von 5 Meter ist dort der bisherige Höchstwert für dieses Jahr. Neue Schneefälle könnten die Schneehöhe in den nächsten Tagen noch weiter ansteigen lassen. An den absoluten Schneerekord reicht der Wert nicht heran: am 26. April 1980 lagen auf der Zugspitze 7,80 Meter Schnee.
Auch in Österreich schneite es teils kräftig. In St. Johann im Pongau auf 634 Metern Höhe waren es 6 Zentimeter Neuschnee, in Reutte auf 850 Meter Höhe 16 Zentimeter. Am Sonnblick-Observatorium auf 3100 Metern Höhe in den Hohen Tauern fielen von Samstag bis Sonntagfrüh 55 Zentimeter Schnee. In Salzburg wurde so spät im Jahr eine geschlossene Schneedecke zuletzt am 4. Mai 1987 festgestellt.
(WO/dpa)
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