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Unwetter im Rückblick

Montag, 10.02.2020

Schäden durch Orkantief SABINE

Viele Verkehrswege blockiert

Orkan SABINE hat am 9. und 10. Februar 2020 große Teile Deutschlands lahmgelegt. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahnstrecken, der Fernverkehr wurde komplett eingestellt. Zahllose Flüge fielen aus und Schulen blieben geschlossen. Die Feuerwehren waren im Großeinsatz.

Sturm SABINE hält Deutschland in Atem: Der starke Wind richtet stellenweise massive Schäden an.

Orkantief SABINE brachte am 9. Februar 2020 viele Verkehrsverbindungen zum Erliegen. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn stand bis zum Vormittag des 10. Februar still, auch viele Regionalbahnen fuhren nicht mehr. Noch am 11. Februar gab es erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr. An den Flughäfen fielen landesweit Tausende Flüge aus. Auch zahlreiche Straßen und sogar einige Autobahnen waren aufgrund umgestürzter Bäume noch am 10. Februar gesperrt, darunter die A4 zwischen Aachen und Köln sowie die A45 zwischen Dortmund und Gießen.

Aber nicht nur den Tagesablauf Hunderttausender Pendler, sondern auch den vieler Familien mit Schulkindern wirbelte SABINE durcheinander: In vielen Schulen fiel der Unterricht aus, unter anderem in etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens sowie in Teilen von Bayern, Hessen, Niedersachsen und Bremen.

Der Ausleger eines Baukrans wird vom Orkantief auf das Dach des Frankfurter Doms gerissen. Bild: dpa

Infolge des Sturms gab es einige Verletzte, aber keine Todesopfer. In Saarbrücken wurden zwei Fußgänger durch einen umstürzenden Baum, in Paderborn ein 16-Jähriger durch einen herabstürzenden Ast schwer verletzt. In Mülheim an der Ruhr hatten zwei Insassen eines Autos riesiges Glück: Ein 25 Meter hoher Baum traf ihren fahrenden Wagen im hinteren Bereich. Nur leicht verletzt kamen sie in ein Krankenhaus.

Am Kaiserdom in Frankfurt am Main knickte der Wind den Ausleger eines Baukrans um und drückte ihn zum Teil durch das Dach der Kirche. In Borken im Münsterland wurde die Giebelwand eines Wohnhauses durch den Sturm eingerissen. Die sieben Anwohner kamen mit einem Schrecken davon. In der Grafschaft Bentheim war ein Baum durch den Sturm auf eine Überlandleitung gekippt, hatte daraufhin einen Kurzschluss ausgelöst und Feuer gefangen. Allein in Hamburg musste die Feuerwehr zu 300 sturmbedingten Einsätzen ausrücken.

Ausgewählte Spitzenböen vom 10. Februar 2020. Am stärksten war der Wind auf den Gipfeln der Mittelgebirge. Aber auch im Flachland, wie in Fürstenzell in Niederbayern, erreichte der Sturm zum Teil extreme Böen bis 155 Kilometer pro Stunde.

Insgesamt fiel der Sturm jedoch schwächer aus als zuvor befürchtet. Verbreitet wurden schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 Kilometer pro Stunde gemessen, vereinzelt gab es aber bis ins Flachland Orkanböen von über 120 Stundenkilometer. Über die Gipfel der Mittelgebirge fegte der Wind in Böen mit Tempo 150 bis 180 hinweg. Damit war SABINE ein Sturm, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. Er war damit deutlich schwächer als Orkan LOTHAR im Jahr 1999 oder KYRILL im Jahr 2007.

(Ein Bericht von Denis Möller aus der WetterOnline-Redaktion mit Material von dpa)

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