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Unwetter im Rückblick

Donnerstag, 01.05.2014

Serie von Unwettern im April

Hagel bis zu 20 Zentimeter hoch

Eine Serie außergewöhnlich heftiger Gewitter hat zwischen Ostern und dem 1. Mai in einigen Landesteilen zu Schäden und Behinderungen geführt. Die langsam ziehenden Unwetter brachten Regen- und Hagelmassen.

Blitzen erhellen den Nachthimmel. Normalerweise nicht alltäglich im April. Bildquelle: Björn Goldhausen

Den Auftakt der Unwetterserie machte ein heftiges Hagelgewitter am Ostermontag (21.4.). In der Stadt Penzberg in Oberbayern lag der Hagel 20 Zentimeter hoch auf den Straßen, sodass der Verkehr streckenweise zum Erliegen kam. Die Hagelmassen verstopften Gullydeckel, wodurch es zu Überflutungen kam und Keller vollliefen. Der städtische Bauhof schickte sogar Räumfahrzeuge raus, um die Straßen vom Hagel zu befreien. Die Feuerwehr war auch selbst vom Unwetter betroffen: Nach einem Blitzschlag kam es zu einem Schmorbrand im Gerätehaus.

Rutschige Straßen: Bis zu 20 Zentimeter hoch liegt der Hagel nach einem heftigen Gewitter in Penzberg. Bildquelle: Andreas Baar/Penzberger Merkur

Am Folgetag wurde dann besonders der Norden von heftigen Gewittern getroffen. Zahlreiche Keller und Straßenabschnitte wurden überschwemmt. Allein im Kreis Segeberg musste die Feuerwehr 70 Mal ausrücken. Senken und Unterführungen liefen voll. Einige Straßen waren durch Schlamm unpassierbar. Bei Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern schlug ein Blitz in die Bahnanlage ein, es kam zu Störungen und Verspätungen. Betroffen war auch die Strecke zwischen Rostock und Berlin. In München bildete sich fast ein Tornado.

Am 24. und 25. April war dann der Westen dran: Bei Attendorn im Sauerland traf ein Blitz zwei Männer, nur einer überlebte. In Biebelnheim und Montabaur schlugen Blitze in Wohnhäuser ein, wodurch die Dachstühle Feuer fingen. Bei Limburg legte ein Blitzeinschlag den Bahnverkehr auf der wichtigen ICE-Strecke Frankfurt-Köln lahm. In den Niederlanden bedeckte nach einem heftigen Gewitter eine dicke Hagelschicht die A27 bei Utrecht. In Rheinhessen sowie im Westerwald sorgten Starkregen und umgestürzte Bäume für Verkehrsbehinderungen.

Am 26. und 27. treffen heftige Unwetter vor allem Thüringen: Die Gemeinde Troistedt im Weimarer Land steht anschließend fast komplett unter Wasser. Bildquelle: dpa

Am 1. Mai brachten weitere Unwetter Schäden. In Schneeberg im Erzgebirge behinderte eine dicke Hagelschicht den Verkehr. Die Körner waren bis zu 2 Zentimeter groß. Ganze Straßen standen nach dem 45-minütigen Starkregen unter Wasser. Überflutungen gab es auch bei Medebach im Sauerland, nachdem über 50 Liter Regen vom Himmel geprasselt waren.

Ursache für die Unwetter mit örtlich großen Regen- und Hagelmengen war eine Wetterlage mit nur geringen Luftdruckgegensätzen über Mitteleuropa. In der für April sehr feuchtwarmen Luft konnten sich immer wieder Gewitter bilden, die sich aufgrund des fehlenden Windes kaum vom Fleck bewegten. Dies führte zu lang anhaltenden Niederschlägen auf engem Raum.

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