Unwetter im Rückblick
Sturm und Schnee in Südeuropa
Schäden in Kroatien und Italien
Ein Sturmtief hat am 23. Februar 2019 in Teilen Italiens und des Balkans größere Schäden hinterlassen. Viele Bäume stürzten um und Häuser wurden beschädigt. Dabei starben drei Menschen. Einige Orte an der kroatischen Adriaküste registrierten Orkanböen über Tempo 150.
In Italien traf es besonders den Großraum Rom und Neapel. Spitzenböen über 100 Kilometer pro Stunde brachten eine Mauer in Alvito südlich von Rom zum Einsturz. Dabei starben zwei ältere Frauen, zwei weitere wurden verletzt. Nahe der italienischen Hauptstadt erschlug ein Baum einen Mann. In der Region Umbrien stürzten unzählige Bäume um. Die Feuerwehr musste wiederholt ausrücken. Wegen des Sturms wurden Fährverbindungen zwischen Neapel und der Insel Capri unterbrochen. Auf der Insel fiel zeitweise der Strom aus.
Im Hafen der Insel Ischia stießen zwei Fähren zusammen, niemand wurde verletzt. In stürmischer See vor der Küste Apuliens fuhr sich ein türkisches Handelsschiff kurz vor der Hafenstadt Bari fest. In der Region Kampanien im Süden des Landes schneite es, was zu erheblichen Verkehrsproblemen führte. Ebenso viele Schäden gab es an der kroatischen Adriaküste, im Westen von Bosnien und Herzegowina sowie in Montenegro an. Der Sturm warf dort viele Bäume um, deckte Dächer ab und beschädigte Hausfassaden.
In Split wurde auf der Halbinsel Marjan westlich der Altstadt eine Spitzenböe von 176, in Markaska im Süden Kroatiens eine Böe von 191 Kilometer pro Stunde gemessen. Zahlreiche Fährlinien zu den Inseln wurden gestrichen, Autobahnabschnitte und Straßen gesperrt. Im Norden Griechenlands schneite es ergiebig, aber auch an den Küsten wurde es weiß, wie zum Beispiel in Thessaloniki. Die Räumdienste waren pausenlos im Einsatz, trotzdem blieben einige Straßen unpassierbar.
Verantwortlich für die Unwetter und den Wintereinbruch war Tief XAVER zwischen Sizilien und Westgriechenland. In Dalmatien und an der Küste Montenegros kam es zudem zu heftigen Fallböen, weil das Tief die Kaltluft aus Osteuropa regelrecht ansaugte. Diese stürzte über das Küstengebirge als kalter Nordostwind zur Adria hinunter. Die Täler bilden hier in der Regel Einfallstore für diese sogenannte Bora. Dabei wird der Fallwind kanalisiert und erreicht schlimmstenfalls Orkanstärke.
(WO/dpa)
Unwetter im Rückblick
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