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Unwetter im Rückblick

Dienstag, 09.07.2002

Unwetter mit Tornados

Orkanböen, Starkregen und Hagel

Am 09.07.2002 gab es gleich zwei Arten von Unwettern. Die West- und Nordwesthälfte hatte es vor allem mit kräftigen und von Gewittern durchsetzten Dauerniederschlägen zu tun. Verursacht wurden diese von einem kleinen Tief, das sich an einer Kaltfront gebildet hatte. Verbreitet fielen 10 bis 30, örtlich sogar über 50 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, so dass es zu Überflutungen kam.

In den anderen Gebieten war die eigentliche Kaltfront für die Wetterkapriolen verantwortlich. Da sich die Luft über dem Osten Deutschlands am Tage noch einmal stark aufheizen konnte (Maxima bis zu 36 Grad), wurden die Temperatur- und Druckunterschiede im Frontbereich immer größer. Nachmittags wurden extreme Temperaturunterschiede beobachtet. Während es um 15.00 Uhr in Essen mit 11 Grad fast schon herbstlich kühl war, wurden zeitgleich 34 Grad in Cottbus gemessen.

Neben starken Gewittern und Hagelschlag gab es verbreitet Sturm-, regional auch Orkanböen. Fassberg in der Lüneburger Heide meldete eine Spitzenböe von 130 km/h, 119 km/h waren es in Chemnitz und Berlin-Dahlem. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume. Der Flughafen Berlin-Tegel musste komplett gesperrt werden. Polizei und Feuerwehr waren pausenlos im Einsatz.

Örtlich ließen die Schäden einen Tornado vermuten, an 2 Orten wurde ein Tornado bestätigt. Zum einen zog ein Tornado bei Bohmte im Landkreis Osnabrück eine etwa ein Kilometer lange Schneise, zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und größere Äste abgebrochen. Mehr Schäden gab es in Aindling-Weichenberg (Landkreis Aichach-Friedberg in der Region Augsburg, Bayern), wo Bäume umstürzten und entwurzelten. Ein Tornado deckte dort Dächer teilweise ab und zerstörte ein Glashaus. Äste und Dachplatten wurden bis in den weiteren Umkreis transportiert.

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