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Unwetter im Rückblick

Montag, 28.05.2007

Unwetter-Serie über Pfingsten

Ausnahmezustand in Berlin

Der Zeitraum um Pfingsten 2007 war von teils extremen Wetterereignissen geprägt. Von Freitag vor Pfingsten bis zum Pfingstmontag kam es gebietsweise täglich aufs Neue zu schweren Gewittern, die örtlich unwetterartige Ausmaße annahmen. Bis einschließlich Dienstag nach Pfingsten folgten anhaltende, starke und dadurch sehr ergiebige Regenfälle.

Bereits am Freitag, den 25.05.2007 hatte es schwere Unwetter gegeben. Im Erzgebirge hat in Helbigsdorf im Landkreis Freiberg eine Schlammlawine die Dorfstraße unter sich begraben. Im Großraum Trier gab es bei einem Unwetter hühnereigroße Hagelkörner, viele Häuser wurden beschädigt. In Ralingen-Godendorf schlug ein Blitz in einen Bauernhof ein und entfachte ein Feuer. In Berlin kam es am frühen Abend zu einem schweren Gewitter mit Orkanböen bis 119 km/h. Innerhalb kurzer Zeit fielen etwa 15 Liter Regen pro Quadratmeter. In Wipshausen bei Braunschweig in Niedersachsen kam es gegen 15 Uhr zu Hagelschlag mit bis zu 6 Zentimeter großen Hagelkörnern. Blitzeinschläge bei der Bahn sorgten für Behinderungen. Mancherorts fiel der Strom aus, in Thüringen waren 73 Orte betroffen.

Am Samstag kam es in Teilen Deutschlands erneut zu schweren Gewittern, die örtlich Schäden anrichteten. Erneut war auch Berlin betroffen. Bei einem Gewitter gingen etwa fünf Minuten lang bis zu 1 Zentimeter große Hagelkörner nieder. Im Stadtteil Wilmersdorf stürzte das Dach eines Wohngebäudes ein. Bei einem weiteren Wohnhaus wurde ein Dach abgedeckt. Die Berliner Feuerwehr musste zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden den Ausnahmezustand ausrufen. Die Polizei ließ rechtzeitig die Fanmeile am Brandenburger Tor zum DFB-Pokalfinale räumen. Nach rund einer halben Stunde konnten die Besucher zurückkehren.

In Sachsen-Anhalt wurden taubeneigroße Hagelkörner, starke Böen sowie Starkregen mit 22 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb sehr kurzer Zeit beobachtet. Die Folgen waren Baumschäden und Wassereintritt in Kellern.

Am Pfingstsonntag, den 27.05.2007 kam es im Erzgebirge bereits am frühen Nachmittag zu teils starken Gewittergüssen und Hagelschlag. Mancherorts türmten sich die Hagelkörner bis auf einen halben Meter Höhe. Autos wurden von den bis zu taubeneigroßen Hagelkörnern beschädigt. Teils kamen Schneeschieber und Schaufeln zum Einsatz. Einige Straßen wurden unterspült und dadurch teils stark beschädigt. Blockierte Straßen gab es auch durch Schlammlawinen. Örtlich fiel bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter in einer halben Stunde.

Zum Dienstag zog die feuchtwarme Gewitterluft ab, aus Süden folgten jedoch andauernde und starke Regenfälle. Vielerorts fielen 20 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden, am Alpenrand gebietsweise sogar bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter. Die 48-stündigen Niederschlagsmengen lagen bei 40 bis 80 Liter, gebietsweise sogar bei über 100 bis 120 Liter Regen pro Quadratmeter. Mit gestiegenen Flusspegeln nahm in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs die Hochwassergefahr zu.

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