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Unwetter im Rückblick

Mittwoch, 07.11.2018

Unwetterserie in Italien

Viele Opfer und schwere Schäden

Gleich drei Unwettertiefs haben Ende Oktober und Anfang November 2018 im Mittelmeerraum Chaos angerichtet. Besonders Italien traf es schlimm. Dort kamen mindestens 30 Menschen ums Leben.

In den Alpen kommt es nach heftigen Regenfällen an zahlreichen Stellen zu Murenabgängen. Diese Schlammlawine verwüstet zu Teilen die Ortschaft Dimaro in der Provinz Trient. Bild: Maurizio Redolfi via Facebook Bild: dpa

Starke Gewitter und ergiebige Regenfälle haben vom 25. Oktober bis 7. November besonders Italien heimgesucht. Ganze Landstriche wurden unter Wasser gesetzt, viele Flüsse führten starkes Hochwasser. Allein auf Sizilien kamen zwölf Menschen ums Leben. Darunter waren neun Mitglieder einer Familie, die in ihrem Haus ertranken. Dort war ein kleiner Fluss rapide angestiegen. In den Alpen gingen unzählige Muren ab, zahlreiche Straßen wurden durch Geröll blockiert. Auch die Brennerautobahn war davon betroffen.

Die Mure erfasste sechs Fahrzeuge, es gab einen Leichtverletzten. Eine Schlammlawine verwüstete die Ortschaft Dimaro in der Provinz Trient. Besonders im südlichen Alpenraum konnten Flüsse die Wassermassen kaum halten und traten vielerorts über die Ufer, mehrere Brücken stürzten ein. In Kärnten brach bei Waidegg in Gailtal ein Damm. In den nordöstlichen Provinzen Südtirol, Trentino und Friaul walzten Orkanböen mit bis zu 180 Kilometer pro Stunde ganze Wälder nieder.

In ganz Ligurien fiel in 22.000 Haushalten der Strom aus. Zahlreiche Häfen wurden vorübergehend geschlossen, ankommende Schiffe warteten vor der Küste auf ein Ende des Sturms. Acht bis zehn Meter hohe Wellen machten ein Anlegen unmöglich. Auf Menorca mussten nach einem schweren Unwetter rund 30.000 Haushalte ohne Strom ausharren. Ein Tornado knickte dort massive Strommasten um und hinterließ eine Schneise der Verwüstung.

Ursache für die vielen Unwetter war eine festgefahrene Wetterlage: Ein Hoch über Osteuropa versperrte Atlantiktiefs den Weg nach Mitteleuropa. Dadurch wichen sie nach Süden aus und zogen über das westliche Mittelmeer. In der Folge kam es zu heftigen Regenfällen und Gewittern über ganz Italien, zeitweise auch auf den Balearen-Inseln, in Südfrankreich und im Süden Österreichs. Besonders im südlichen Alpenraum kamen in nur wenigen Tagen 200 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, örtlich sogar über 400 Liter.

Im Küstenort Rapollo hat der Sturm zahlreiche Luxusjachten zerstört. Bild: dpa

(WO/dpa)

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