Zwei volle Tage befinden wir uns auf "Game Drive". Dabei fährt man durch den Park und hält Ausschau nach Wildtieren. Am zweiten Tag hält unser Truck plötzlich: Es sind Geparden in der Nähe. Wir haben nun die extrem seltene Gelegenheit, diese eleganten und muskulösen Tiere eine Stunde lang zu beobachten.
Eine besondere Reise in den Süden Afrikas: WetterOnline-User Raphael Kötting erzählt hier über seine Erlebnisse. Auf einer Überland-Campingtour von Kapstadt nach Zimbabwe erkundet er das "wilde" Afrika. Auf dem Foto ist der Fishriver-Canyon zu sehen, nach dem Grand-Canyon der zweitgrößte Canyon weltweit. Der Oranjefluss an der Grenze von Südafrika zu Namibia bietet eine willkommene Abkühlung nach einem langen und heißen Tag im Truck. Dieser ist für mich und weitere 15 Abenteurer für die nächste Zeit unser neues Zuhause. Heute geht es tief in die namibische Wüste bis hin zu mächtigen, roten Sanddünen. Die Anstrengung des Aufstiegs auf die berühmte "Düne 45" ist ganz schnell vergessen, sobald die Sonne anfängt, sich über dem unendlich weit wirkenden Trockenland zu erheben. Namibia bedeutet "trockenes Land" - ziemlich passend angesichts der Fotos. In diesem Tal, durch das sich einst ein großer Fluss zog, stehen seit mehreren hundert Jahren diese toten Akazienbäume, die nun ganz langsam verrotten. Es gibt kaum ein beeindruckenderes Naturereignis als eine blühende Wüste. Ich stehe in dieser enormen Trockenheit und Hitze in einem unendlich groß wirkenden Meer aus Wüstenblumen. Ein unglaublicher Anblick und zugleich unser Zeltplatz für die Nacht. Am Fuße der berühmten Spitzkoppe, die auch das Matterhorn Namibias genannt wird, startet unsere zweistündige Führung durch dieses mineralreiche Wüstengebiet. Die teilweise mit historischer Höhlenmalerei verzierten Granitfelsen vulkanischen Ursprungs entstanden vor einhundert Millionen Jahren. Dieses Schafskelett hängt schätzungsweise schon drei Monate auf dem Baum fest. Ein Leopard hat das Tier dort hinaufgeschleppt, um es in Ruhe und Sicherheit zu verspeisen. Die Begegnung mit den Urvölkern Afrikas ist für mich eine ganz besondere Erfahrung. Leider geht es hierbei viel zu oft zu wie in einem Zoo und es wird einem richtig unbehaglich. Somit suche ich lieber den Austausch fernab der Gruppe und ohne Dolmetscher. Die ersten Zebras, die wir im Etosha-Nationalpark sehen, fangen an, vor uns die Straße zu überqueren. Dann bleiben sie jedoch unvermittelt stehen, um in Ruhe miteinander zu "kuscheln". Unsere Anwesenheit scheint sie dabei überhaupt nicht zu stören. Zwei volle Tage befinden wir uns auf "Game Drive". Dabei fährt man durch den Park und hält Ausschau nach Wildtieren. Am zweiten Tag hält unser Truck plötzlich: Es sind Geparden in der Nähe. Wir haben nun die extrem seltene Gelegenheit, diese eleganten und muskulösen Tiere eine Stunde lang zu beobachten. An den Wasserlöchern herrscht immer reger Betrieb, man trifft meistens mehrere verschiedene Tierarten gleichzeitig an. Kein Wunder - hier gibt es das kostbare und lebenserhaltende Nass. Faulenzende Zebras, säugende Springbockmütter und... ... mehr Giraffen, als man zählen kann, kommen Tag für Tag dorthin. Die afrikanische Wildnis ist ein Ort der Harmonie und Eintracht, aber auch der ständigen Wachsamkeit. Was für ein Privileg, einmal dabei sein zu dürfen! Die Menschen des Stammes der San leben schon immer von dem, was das Land für sie bereithält. Pflanzen, Wurzeln und Gräser dienen ihnen als Heilmittel. Seit einigen Jahren ist ihnen das Jagen verboten. Daher sind sie jetzt gezwungen, Geld als Währung anzuerkennen und dafür Lebensmittel zu kaufen. Mit über zwei Millionen Hektar Fläche ist das Okavangodelta eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas. Wenn in den umliegenden Gebieten Trockenheit herrscht, erreicht der Wasserstand des Okavango-Flusses seinen Höhepunkt. Ein extrem vielfältiges Artenvorkommen im Delta ist die Folge. Das Mokoro (Einbaumboot) ist das wichtigste Fortbewegungsmittel für die Bewohner des Deltas, das UNESCO-Welterbe ist. Mit langen Holzstäben stoßen die Poler (Bootsführer) sich nicht nur vom Grund ab, sondern tasten so auch gleichzeitig das Wasser nach möglichen Gefahren wie Nilpferden oder Krokodilen ab. Heute fliegen wir mit einer kleinen Propellermaschine. Neben den unzähligen Elefanten, Nilpferden, Giraffen, Gazellen und sogar Krokodilen, die wir aus der Luft entdecken, leben im Okavango Delta etwa 120 Säugetierarten, darunter auch Löwen, Leoparden und Hyänen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Die Afrikanischen Affenbrotbäume (Baobab) gehören zu den wichtigsten Bäumen im tropischen Afrika. Sie bieten vielen Vögeln, kleinen Säugetieren und Insekten ein Zuhause. Sogar für Elefanten sind sie von Bedeutung: Diese entfernen die Rinde, um mit dem Rüssel das Wasser aus den Baumfasern aufzunehmen. Der Chobe-Nationalpark ist bekannt für sein hohes Elefantenvorkommen. An diesem Fluss können wir eine Familie in Ruhe beim Baden beobachten. Bis Elefantenbabys ein Jahr alt sind (dann werden die Stoßzähne sichtbar), schließen die älteren Tiere sie jederzeit in ihrer Mitte ein, um sie vor Gefahren zu schützen. Gerade als unser Guide den offenen Jeep wenden will, um zum Ausgang des Parks zurückzukehren, entdecken wir direkt neben uns ein Leopardenweibchen. Es gleitet aus dem dichten Gestrüpp der Bäume lautlos heraus und versteckt sich dann im Unterholz. Unseren letzten Stopp der Tour machen wir an den atemberaubenden Viktoriafällen in Zimbabwe. Mit 1700 Meter Breite sind sie der breiteste durchgehende Wasserfall der Welt. Sie transportieren in den Monaten nach der Regenzeit bis zu 10.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Kante der Schlucht in die Tiefe. Die Gischtwolke der Wasserfälle ist intensiver als ein Platzregen. Innerhalb der Reisegruppe, die sich aus vielen Nationalitäten zusammengesetzt hat, verstanden wir uns so gut, dass neue Freundschaften entstanden. Diese Reise hat mich tief beeindruckt, und das nicht nur aufgrund der atemberaubenden Natur- und Tierwelt. Mir wurde vor allem bewusst, was für eine Verantwortung auf uns Menschen lastet, gegen globale Probleme wie die Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und vor allem die Armut anzukämpfen. Wir haben die Möglichkeit dazu, während ein Großteil der Bevölkerung Afrikas Tag für Tag am Existenzminimum lebt. Auch WetterOnline unterstützt Bildung weltweit im Rahmen der Stiftung Fly&Help.