Jeder kennt diesen typischen Geruch, wenn es nach längerer Trockenheit regnet. Wie dieses spezielle Aroma in der Luft entsteht, erklären wir in dieser Fotostrecke.
Jeder kennt diesen typischen Geruch, wenn es nach längerer Trockenheit regnet. Wie dieses spezielle Aroma in der Luft entsteht, erklären wir in dieser Fotostrecke. Vor allem nach längeren Trockenphasen kann man bei einsetzendem Sommerregen häufig einen intensiven erdig-säuerlichen Duft riechen. Dieser vermischt sich häufig mit dem Duft von Blumen und Kräutern. Das Wasser der Regentropfen ist geruchlos. Fallen die Tropfen auf den Boden, bilden sich beim Aufprall kleine Luftbläschen, die Partikel der Bodenoberfläche mitreißen. Diese sind Träger der Duftaromen. Die Aromabläschen steigen aus dem dünnen Wasserfilm auf, bersten dabei und werden so freigesetzt. Je langsamer leichte Tropfen bei einsetzendem Landregen oder Nieselregen auf den Boden fallen, desto mehr Zeit haben die Bläschen Aromapartikel aufzunehmen. Dann tritt der typische Geruch also am stärksten auf. Bei einem starken Gewitterschauer mit hoher Aufprallgeschwindigkeit der großen Tropfen gibt es dagegen kaum Zeit, die Duftaromen zu verteilen, denn die Wasserschicht ist schnell zu dick und die Aromabläschen erreichen die Umgebungsluft nicht mehr. Auch die Beschaffenheit des Bodens bestimmt die Intensität des Duftes. Je poröser ein Boden ist, desto mehr Luftbläschen können aus den Hohlräumen des Bodens aufsteigen. Dies trifft besonders auf Waldböden zu, die sehr intensiven Regengeruch verströmen. Die hauptsächlichen Aromastoffe, die die Aromabläschen transportieren sind Geosmin, Öle und Ozon. Als Geosmin wird ein Alkohol bezeichnet, der von Mikroorganismen produziert wird und einen erdig-muffigen Geruch hat. Öle werden von Pflanzen produziert und können die Luft ebenfalls aromatisieren. Berühmt ist zum Beispiel der typische Lavendelduft, der manchmal kilometerweit zu riechen ist. Dies gilt bei entsprechenden Konzentrationen auch für das farblose Gas Ozon, das aus dem Griechischen übersetzt sogar "Das Riechende" heißt. Je nach Zusammensetzung von Geosmin, Ölen und Ozon können so die unterschiedlichsten Gerüche entstehen. Jede Region hat ihren ganz eigenen, einzigartigen Regenduft, der von der Bodenbeschaffenheit, der Vegetation und dem vorherrschenden Klima abhängig ist. Häufig kann man einen nahenden Sommerregen schon im Voraus wittern. Das liegt daran, dass der Wind die gelösten Aerosole aus einem noch entfernten Niederschlagsgebiet zu uns herüberweht.