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Klimawandel

Mittwoch, 20.04.2016

Elfter Rekordmonat in Folge

März mit erneutem Wärme-Rekord

Der März 2016 ist nach Angaben der amerikanischen Wetterbehörde NOAA der wärmste seit Messbeginn gewesen. Zudem war er schon der elfte rekordwarme Monat in Folge. Klimawissenschaftler sind besorgt.

Wie schon in den Vormonaten überwogen auch im März 2016 weltweit die roten Farbtöne. Sie stehen für überdurchschnittliche Temperaturen der Erdoberfläche. Besonders warm war es in Asien und Nordamerika. Dem stehen nur kleine Regionen mit unterdurchschnittlichen Temperaturen gegenüber. Bild: NOAA

Schon seit Mai 2015 war jeder Monat im weltweiten Mittel nicht nur überdurchschnittlich warm, sondern sogar rekordwarm. Und ersten Abschätzungen zufolge könnte auch der April 2016 eine neue Rekordmarke setzen und das Jahr der Wärmerekorde voll machen. Es scheint so, als habe sich die Erwärmung der Erde immer weiter beschleunigt. Zumindest teilweise dürfte diese Entwicklung auf das Wetterphänomen El Niño zurückzuführen sein: Innerhalb des letzten Jahres wurde über dem Pazifik eines der stärksten El Niño-Ereignisse seit Messbeginn beobachtet.

El Niño ist eine Umkehr der vorherrschenden Meeresströmung im äquatorialen Pazifik, die sich alle paar Jahre einstellt. Warmes Wasser drückt dann an die Küste von Südamerika und würgt den Humboldtstrom ab, der sonst kaltes Wasser aus antarktischen Regionen heranführt. Die Auswirkungen auf das Wetter der angrenzenden Erdteile sind verheerend: Schwere Unwetter wüten in sonst trockenen Regionen, während andere Gebiete von katastrophalen Dürren heimgesucht werden. Ob und welchen Einfluss El Niño auf unser Wetter hat, ist indessen noch ungeklärt.

Der Blick auf das erste Quartal 2016 zeigt das gleiche, beunruhigende Bild: Besonders im Norden Asiens und Nordamerikas waren alle drei Monate mit positiven Abweichungen von mehr als fünf Grad extrem warm. Etwas kühler war es fast nur in vergleichsweise kleinen Meeresregionen. Bild: NOAA

Dennoch dürfte zumindest ein Teil der jetzt zu beobachtenden, weltweiten Wärmeüberschüsse in Verbindung mit diesem Wetterphänomen stehen. Doch wie der Vergleich mit früheren El Niño-Ereignissen zeigt, ist auch klar, dass dessen Auswirkungen alleine nicht reichen, um die aktuelle Serie rekordwarmer Monate zu erklären. Vielmehr dürfte diese mit einiger Sicherheit auch Ausdruck eines übergeordneten, globalen Temperaturtrends sein, wie er von Klimaforschern seit Jahren erwartet wird: Der gegenwärtige Klimawandel wird immer deutlicher sichtbar.

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