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Klimawandel

Montag, 17.07.2017

Folge des Klimawandels

Hitzewellen werden zur Bedrohung

Potentiell lebensbedrohliche Hitzewellen werden auch in Europa immer häufiger und länger werden. Teile des Nahen Ostens und Nordafrikas könnten auf lange Sicht sogar unbewohnbar werden.

Gefährliche Entwicklung: Extreme Hitzewellen könnten in einigen Jahrzehnten auch in Europa Normalität werden.

Mit bis zu 70.000 Hitzetoten in Europa war der Rekordsommer 2003 die schlimmste Naturkatastrophe in der europäischen Geschichte. Vor allem alte und geschwächte Menschen fielen den extrem hohen Temperaturen in unklimatisierten Räumen zum Opfer. Solche extremen Hitzewellen könnten in einigen Jahrzehnten zum Normalfall werden. Gefährlich wird es ab 37 Grad und bei gleichzeitig relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Geschwächte Menschen können diese Hitzebelastung dann teils nicht mehr ausgleichen, es droht Überhitzung und damit der Tod.

Fast fünf Grad wärmer als im Mittel: Der Sommer 2003 war in Europa der bislang wärmste seit mindestens 500 Jahren. Mehr als 70.000 Menschen fielen vor allem in Frankreich den wochenlang anhaltenden extremen Temperaturen zum Opfer.

In Europa wären vor allem die dicht bebauten Ballungsräume betroffen, da Beton die Wärme speichert und nachts nach und nach wieder abgibt. So entstehen "Wärmeinseln", die mehr als fünf Grad wärmer sein können als die direkte Umgebung. In den Tropen und Subtropen ist die Situation jedoch noch deutlich dramatischer: Dort könnten weite Gebiete in einigen Jahrzehnten unbewohnbar werden. Risikogebiete sind vor allem der Nahe Osten und Nordafrika, aber auch Indonesien, Teile Indiens und das Amazonasbecken.

Metropolen sind Wärmeinseln und können mehr als fünf Grad wärmer als ihre direkte Umgebung werden. In Zukunft drohen auch in europäischen Ballungsräumen immer häufiger extreme Hitzewellen.

In Nahen Osten und Nordafrika ist es vor allem die extreme Hitze. Schon jetzt werden dort tagsüber regelmäßig 45 bis über 50 Grad erreicht, nachts kühlt es sich in den Städten teilweise kaum noch unter 30 Grad ab. In den Tropen ist es dagegen die Kombination aus Hitze und enormer Luftfeuchtigkeit, wodurch der menschliche Körper nicht mehr in der Lage ist, überschüssige Wärme abzugeben. Setzt sich die globale Erwärmung in beiden Klimazonen ungebremst fort, könnte das verheerende Folgen haben.

Jahrhundertealter Brunnen mitten in der Sahara. Die Sahelzone ist schon jetzt lebensfeindlich mit Höchstwerten von teilweise über 50 Grad und extrem warmen Nächten. Sollte sich das Klima weiterhin ungebremst erwärmen, könnten weite Teile Nordafrikas und des Nahen Ostens im Sommer nahezu unbewohnbar werden.

Schon jetzt sind Millionen Afrikaner vor Armut, Dürre und Kriegen auf der Flucht. Viele Konflikte rund um die Sahara werden durch die extremen Wetterbedingungen befeuert, auch der verheerende Syrienkrieg wurde durch die schlimmste Nahost-Dürre seit Jahrhunderten zumindest mitverursacht. In den kommenden Jahrzehnten könnten sich noch viel mehr Menschen auf den Weg nach Europa machen, weil sie in der Region, aus der sie stammen, buchstäblich nicht mehr überleben können. Das dies politischen und sozialen Sprengstoff birgt, liegt auf der Hand.

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