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Klimawandel

Donnerstag, 13.08.2020

Hitze: Gletscher werden dünner

Gletscherabbrüche in den Alpen

Anfang August hat sich am Turtmanngletscher im schweizerischen Wallis ein großer Gletscherabbruch ereignet. Dabei wurde die Gletscherzunge vom oberen Teil des Eisstromes komplett abgetrennt. Auch anderen Alpengletschern droht ein ähnliches Schicksal.

Am Turtmanngletscher im Wallis in der Schweiz hat es vor einigen Tagen einen großen Gletscherabbruch gegeben. Dabei hat sich der Gletscher auf einen Schlag um 600 Meter verkürzt. Bilder: David Volken

Kürzlich drohte in der Mont-Blanc-Region an der Grenze zwischen Frankreich und Italien ein Gletscherabbruch am Planpincieux-Gletscher. Die lokalen Behörden befürchteten, ein Gletscherstück von der Größe des Doms von Mailand könnte abbrechen und ins Tal stürzen. Aufgrund der sehr hohen Temperaturen ließen die Verantwortlichen mehrere Straßen in das kleine Tal Val Ferret sperren und evakuierten rund 30 Häuser unterhalb des Gletschers. Betroffen waren 15 Anwohner und mehr als 50 Touristen. Inzwischen hat sich die Lage wieder normalisiert.

Viele Gletscher in den Alpen haben in den vergangenen Jahren massiv an Eis verloren. Verantwortlich dafür ist der Klimawandel. Allein zwischen 2000 und 2014 ist gemäß einer aktuellen Studie von Forschern der Universität Erlangen-Nürnberg ein Sechstel des gesamten Eisvolumens in den Alpen verschwunden, mehr als 22 Kubikkilometer. Die stärksten Eisverluste gab es in den Schweizer Alpen. So schrumpfte beispielsweise die Oberfläche im unteren Bereich des Aletschgletschers, dem größten Alpengletscher, durch Abschmelzen jährlich um bis zu 5 Meter.

Am Großen Aletschgletscher, dem größten Gletscher der Alpen, ist Anfang August ein Teil einer natürlichen Gletscherhöhle eingestürzt.

Die sich in den vergangenen Jahren häufenden Hitzephasen lassen das Eis in tieferen Lagen der Gletscher immer schneller schmelzen. Dabei werden die Gletscherzungen immer dünner und instabiler und das erwärmte Eis verliert den Halt am Untergrund. Die Folge: Es kommt zum Eisabbruch.

Aus der Schweiz berichtet Experte David Volken vom Gletscherabbruch am Turtmanngletscher.

In letzter Zeit häufen sich solche Eisabbrüche in den Alpen. So ereigneten sich in diesem Sommer allein in der Schweiz neben dem Abbruch am Turtmanngletscher erst kürzlich Eisabbrüche am Tödigletscher in den Glarner Alpen und ein Einbruch einer Eishöhle am Aletschgletscher.

Der Fieschergletscher in den Walliser Hochalpen: In den nächsten Jahren wird sich die Gletscherzunge vom oberen Bereich des Gletschers abtrennen.

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