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Klimawandel

Samstag, 19.11.2016

Klimakonferenz in Marokko

Delegierte beschließen Fahrplan

In Marokko ist nach zähem Ringen die Klimakonferenz zu Ende gegangen. Die Teilnehmerstaaten verpflichteten sich, die Fortschritte beim Klimaschutz im Jahr 2017 zu überprüfen. Aber der Weg bis dahin ist noch weit.

Konferenzteilnehmer spielen mit einer riesigen Kugel. Bei der Umsetzung des Pariser Abkommens gibt es noch viel zu tun. Bild: AFP

Im Mittelpunkt der knapp zweiwöchigen Gespräche in Marokko stand die Ausgestaltung des Pariser Klimaschutzabkommen. Dabei sollen reiche Staaten arme Länder finanziell unter die Arme greifen, damit auch diese so schnell wie möglich gänzlich auf erneuerbare Energien umstellen. Die Weltgemeinschaft hatte sich in Paris im Dezember 2015 darauf verständigt, die Erderwärmung auf ein beherrschbares Maß von deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Kohlekraftwerk in Südafrika: 45 Staaten haben angekündigt, dass sie bis zur Mitte des Jahrhunderts aus Kohle, Öl und Gas völlig aussteigen wollen.

Die dazu bisher vorliegenden nationalen Zusagen, den Ausstoß des Treibhausgases zu verringern, reicht allerdings bei weitem nicht aus. Überschattet wurden die Verhandlungen vom Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl in der vergangenen Woche. Trump hatte im Wahlkampf gesagt, er werde als US-Präsident das Pariser Klimaschutzabkommen aufkündigen. Die Klimaerwärmung nannte er in einer Twitter-Mitteilung einen "Scherz", bei anderer Gelegenheit bezeichnete er sie als Erfindung der Chinesen.

Der Vorsitzende der Konferenz in Marrakesch, Salaheddine Mezouar, hatte Trump am letzten Verhandlungstag zu "Pragmatismus" in der Klimapolitik aufgefordert. Die internationale Gemeinschaft stehe in einem "großen Kampf für die Zukunft unseres Planeten", sagte der marokkanische Außenminister. Es gehe dabei um "die Würde von Abermillionen Menschen". Da das Abkommen inzwischen in Kraft ist, wäre eine nachträgliche Annullierung des US-Beitritts ein kompliziertes und langwieriges Manöver.

Der Präsident die Verhandlungen Mezouar sagte, die internationale Gemeinschaft stehe im "Kampf für die Zukunft unseres Planeten". Dabei gehe es um "die Würde von Abermillionen Menschen". Bild: dpa

Die nächste Klimakonferenz wird 2017 von den Fidschi-Inseln ausgerichtet. Da sich das Pazifik-Archipel jedoch außerstande sieht, die zu erwartenden 15.000 bis 20.000 Teilnehmer auf seinem Territorium an einem einzigen Ort zu versammeln, wird die Konferenz aus logistischen Gründen in Bonn stattfinden.

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