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Klimawandel

Montag, 03.12.2018

UN-Klimakonferenz in Polen

"Überlebensfrage der Menschheit"

Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 wollte die Weltgemeinschaft gegen die Erderhitzung ankämpfen, doch die Maßnahmen reichen bisher bei weitem nicht aus. Notwendig wären radikale Maßnahmen. Kann die UN-Klimakonferenz in Kattowitz die Erwartungen erfüllen?

Der Eingang zum UN-Klimagipfel im polnischen Kattowitz vor Beginn der Konferenz. Bild: dpa

Begleitet von Warnungen vor einer massiven Erderwärmung wird heute in Polen offiziell der 24. UN-Klimagipfel eröffnet. Vertreter aus knapp 200 Staaten verhandeln in Kattowitz zwei Wochen lang darüber, wie die als historisch eingestuften Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz von 2015 durch klare Regeln zur Umsetzung und Überprüfung ergänzt werden können.

In der französischen Hauptstadt war beschlossen worden, die Erderwärmung auf unter 2 Grad, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die bisher weltweit zugesagten Maßnahmen zur Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase reichen dazu aber bei weitem nicht aus. Bei den Bemühungen zur Verhinderung einer Überhitzung der Welt geht es im Kern darum, möglichst bald und vollständig die Freisetzung von Treibhausgasen zu stoppen. Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, bei der Kohlendioxid frei wird, steht dabei im Mittelpunkt.

Darüber hinaus müssen andere Quellen für Klimagase - etwa bei der Viehzucht und der Industrieproduktion - gestoppt werden. Auch das Abschöpfen von Kohlendioxid aus der Luft, etwa durch Aufforstung von Wäldern oder CO2-Einlagerung unter der Erde, wird kontrovers diskutiert. Die USA haben sich als einer der größten Verursacher von Treibhausgasen aus dem Pariser Abkommen zurückgezogen. Beim G20-Gipfel in Buenos Aires stand US-Präsident Donald Trump damit weiter isoliert da - alle anderen Teilnehmer betonten, das Klimaabkommen sei unumkehrbar.

Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller warnte davor, die Augen vor der Erderwärmung zu verschließen. "Wir können so tun, als bekämen wir von den katastrophalen Folgen des Klimawandels nichts mit. Aber nichts würde dadurch besser", sagte der CSU-Politiker. An die Konferenz hat Müller große Erwartungen: "Der Klimaschutz ist die Überlebensfrage der Menschheit. Kattowitz muss eine klare Trendwende bringen. Dort müssen die Entscheidungen dafür getroffen werden, das Paris-Abkommen verbindlich umzusetzen".

Der Minister finde es enttäuschend, dass von 184 Ländern nur 17 im Plan liegen und auch Deutschland hinter den eigenen Zielen zurückliegt. Doch die Bundesrepublik werde ehrgeizig aufholen und vorangehen. Deutschland hat angekündigt, seinen jährlichen Beitrag zum Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen ab 2019 auf 1,5 Milliarden Euro zu verdoppeln. In den Fonds zahlen wohlhabendere Länder ein, finanziert werden Klimaschutzprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern.

(wo/dpa)

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