Klimawandel
Viel Eis auf der Ostsee
Große Eisfelder im Kattegat
Infolge des kalten Winters hat sich viel Eis auf der Ostsee gebildet. Erstmals seit vielen Jahren sind dort praktisch sämtliche verfügbaren Eisbrecher im Dauereinsatz. Bis Mitte Februar war fast der gesamte Finnische und Bottnische Meerbusen zugefroren. Auch weite küstennahe Abschnitte in Schweden, Polen und in den baltischen Staaten sind vereist.
Eislage westliche Ostsee und Kattegat
Während sich die Eisbildung an der deutschen Ostseeküste bislang in Grenzen gehalten hat, treibt in den dänischen Gewässern so viel Eis wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Besonders bemerkenswert ist die Lage im Kattegat und im nördlichen Skagerrak. Dort ist das Klima milder und das Wasser salzhaltiger als etwa im Bereich der östlichen Ostsee, die See gefriert deshalb normalerweise nicht so leicht. In diesem Jahr hat sich jedoch auf der Ostsee zwischen dem nördlichen Dänemark und der Küste Westschwedens flächendeckend Neueis gebildet.
Eislage nördliche Ostsee
Der nördliche Skagerrak war am 15. Februar bereits mit Packeis überzogen. Anders als etwa vor St. Petersburg oder in der nördlichsten Ostsee ist das Meer dort derzeit zwar noch für Handelsschiffen befahrbar, die Probleme werden jedoch von Tag zu Tag größer. Da es im gesamten skandinavischen Raum noch längere Zeit sehr kalt bleibt, kann die Eisbildung in der Ostsee weiter anhalten. Auch in normalen Wintern ist der Höhepunkt der Vereisung erst um Mitte März herum erreicht.
Eis an der Deutschen Ostseeküste seit 1897
Ein Eiswinter war in gewisser Weise längst überfällig. Nach Mitte der 1980er Jahre waren sehr viele Winter ungewöhnlich mild ausgefallen. Solche Zyklen scheinen nicht weiter ungewöhnlich zu sein. Auch in den 1930er Jahren hatte sich viele Jahre lang kaum Eis auf der Ostsee gebildet - um dann im darauf folgenden Jahrzehnt rasch historische Höchststände zu erreichen.