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Auf die Haltung kommt es an - Tipps für gesundes Gärtnern

Tipps für gesundes Gärtnern

Auf die Haltung kommt es an

Gesund Gärtnern: Rücken schonen und Gelenke schützen
Inhalt

Unkraut jäten, Pflanzen säen, Rasen mähen – wer gerne im Garten arbeitet, findet zu jeder Jahreszeit viele Aufgaben. Die liebevolle Pflege kommt dabei nicht nur Beeten und Bäumen zugute, sondern auch den Hobbygärtnern selbst, denn Bewegung an der frischen Luft ist ein toller Ausgleich zum stressigen Alltag. Noch dazu entspricht Gartenarbeit einem abwechslungsreichen Kursprogramm im Fitnessstudio und bietet Stretching, Kraft- und Ausdauertraining frei Haus.

Doch Vorsicht! Genau wie beim Sport können falsche Bewegungsmuster negative Auswirkungen auf Muskeln und Gelenke haben. Damit du dein grünes Paradies ohne lästige Schmerzen genießen kannst, haben wir für dich hilfreiche Tipps zum gelenkschonenden Gärtnern zusammengestellt.

Nicht von null auf hundert: Arbeiten in Etappen

Gesund gärtnern: Arbeitstipps Pausen sind wichtig, um den eigenen Garten auch genießen zu können.

Wie beim Work-out ist auch beim Gärtnern ein sanfter Start zu empfehlen. Schalte nicht gleich von null auf hundert, sondern beginne beispielsweise mit einem ersten Rundgang durch den Garten, bei dem du planst, was du erledigen möchtest. Steigere die Belastung langsam und hebe dir die schwersten Arbeiten für den Schluss auf.

Den kompletten Garten an einem Nachmittag auf Vordermann bringen zu wollen, ist oft zu viel des Guten. Nimm dir lieber kleine Etappen vor und wechsle alle 20 bis 30 Minuten Tätigkeiten und Haltungen, um eine einseitige Belastung zu vermeiden.

Tipp

Lass zur Lockerung und Entspannung zwischendurch einfach mal die Schultern kreisen oder nimm in „Kutscherhaltung“ Platz. Setze dich dazu auf den vorderen Teil eines Stuhles und lass dich dann in dich zusammensacken. Die Unterarme liegen auf den Oberschenkeln. Der Rücken bildet einen Katzenbuckel und der Kopf hängt locker nach vorne.

Richtig heben und tragen

Gesund gärtnern: Richtig heben und tragen Die Schubkarre ist eines der wichtigsten Hilfsmittel für ein rückenschonendes Gärtnern.

Vom Bewegen der Gartenmöbel über das Umstellen von Pflanzkübeln bis zur Entsorgung von Gartenabfällen: Bei der Gartenarbeit gibt es vieles, was gehoben oder getragen werden muss.

Hier gilt die Regel: Trage nichts, was du auch fahren kannst, egal ob es sich um den 20 Liter Sack Blumenerde oder einen Pflanzkübel handelt. Sind regelmäßig schwere Lasten zu transportieren, richte schub- oder sackkarrentaugliche Wege in deinem Garten ein oder wähle ein Transportmittel mit großen Reifen, das auch auf einer Wiese leicht händelbar ist. Gartentreppen lassen sich mit kleinen Rampen leicht überwinden.

So trägst du richtig:

  • Trage schwere Gegenstände möglichst nah am Körper.

  • Hebe nie ruckartig oder mit gekrümmter oder verdrehter Wirbelsäule.

  • Nimm Lasten am besten in Hüfthöhe aus den Knien heraus auf, der Rücken sollte dabei gerade und die Bauchmuskulatur angespannt sein.

  • Verteile das Gewicht gleichmäßig und trage beispielsweise statt einer vollen Gießkanne zwei halb volle. Ein Wasserschlauch kann eine Gießkanne wunderbar ersetzen. Auch digitale Lösungen zur automatischen Bewässerung können besonders in heißen, trockenen Sommern eine gute Alternative sein.

Richtig graben, harken und fegen

Gesund gärtnern: Richtig graben, harken und fegen Beim richtigen Graben sollte die Kraft aus dem ganzen Körper kommen und die Trittkante des Spatens ins Erdreich übertragen werden.

Das Umgraben von Beeten stellt ebenso wie das Ausheben von Pflanzlöchern oder das Fegen eine große Herausforderung für die Gelenke, Muskeln und Sehnen dar. Um rückenschonend zu gärtnern, sollten Spaten, Grabegabel, Besen und Co. deshalb möglichst leicht sein.

Wichtig für ein rückenschonendes Arbeiten ist auch die richtige Stiellänge. Deshalb helfen beim Gärtnern ergonomisch geformte Geräte, die variabel in der Länge einstellbar sind. Diese Entlastung der Hände, Arme und Schultern wird durch die passenden Griffe unterstützt.

So gräbst du richtig:

  1. Greife den Spaten körpernah und in Schrittstellung. Ein Fuß steht dabei auf der Oberkante des Spatens.

  2. Achte beim rückenschonenden Arbeiten auf eine gute Bauch- und Schulterspannung.

  3. Der Druck, den du auf den Spaten bringst, sollte aus dem Bein und dem fest angespannten Körper kommen. Wichtig für eine gute Kraftübertragung ist die Trittkante des Spatenblatts. Einige Modelle haben dafür rutschfeste Kunststoffkanten.

  4. Die Handgelenke solltest du gerade halten.

Tipp: Hochbeete und Gartenarbeitstische

Wenn der Gärtner nicht zur Pflanze kommt, muss die Pflanze eben zum Gärtner kommen. Hochbeete (mindestens auf Hüfthöhe) und hohe Gartenarbeitstische zum Säen, Einpflanzen, Pikieren und Umtopfen ermöglichen ein Arbeiten im Stehen. Auch bei der Bepflanzung von Blumenkästen, beim Reinigen von Geräten oder beim Putzen von Obst und Gemüse sorgen sie für eine angenehme Arbeitshöhe.

Das Prinzip der ergonomischen Gartengeräte gilt natürlich auch für das Harken und Fegen. Häufig ist ein Stiel mit unterschiedlichen Werkzeugköpfen kombinierbar. Spezialgeräte wie Unkrautstecher sind darüber hinaus perfekt geeignet, um lästiges Ausstechen auf Rasenflächen bequem im Stehen zu erledigen.

Einfache Haltungstricks und Hilfsmittel unterstützen das gelenkschonende Gärtnern

Gesund gärtnern: Haltungstricks und Hilfsmittel Kniepolster oder Kniekissen schonen das Kniegelenk am Boden.

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, vor Pflanzen in die Knie zu gehen. Ein paar Haltungstricks und einfache Hilfsmittel können das knieschonende Gärtnern erleichtern und Schmerzen vorbeugen.

  • Achte auf einen geraden Rücken und arbeite am besten im halben Kniestand.

  • Kniebänke können beim Säen, Jäten und Ernten ebenfalls einen weichen Untergrund für die Knie bieten.

  • Manche Kniebänke lassen sich bequem zu einem Hocker für die Gartenarbeit umfunktionieren.

  • Das ergonomische Gärtnern ist am besten mit kurzen, gewinkelten oder gebogenen Griffen möglich. Bei ihrem Gebrauch bleibt das Handgelenk in der Verlängerung des Unterarms stets gerade. Das ist gut, denn abgeknickte Gelenke belasten die Sehnen und Muskeln des gesamten Arms.

  • Anstatt sich nach vorne zu beugen oder in gebückter Haltung zu arbeiten, gehe lieber in die Hocke.

Richtig Hecken stutzen und Bäume schneiden

Gesund gärtnern: Richtig Hecken stutzen und Bäume schneiden Für gelenkschonendes Gärtnern sind vor allem leichte Gartengeräte von Vorteil.

Eine Hecke zu stutzen ist meist körperliche Schwerstarbeit, egal ob es um den Formschnitt in der Vogelbrutschutzperiode zwischen März und September oder um einen richtigen Rückschnitt von Oktober bis Februar geht.

  • Arbeitest du mit einer Handheckenschere, solltest du auf möglichst lange Griffe oder Teleskopgriffe achten.

  • Arbeitest du mit einer angetriebenen Heckenschere, halte sie mit beiden Armen waagerecht und schwenke sie aus dem Rücken heraus. Hierzu brauchst du unbedingt einen festen Stand in leichter Schrittstellung sowie angespannte Bauch- und Gesäßmuskeln.

Tipp: Pausen einlegen

Gerade bei belastenden Tätigkeiten wie dem Heckenschneiden ist es wichtig, häufig Pausen zu machen. Zur entlastenden Abwechslung bietet es sich an, den Heckenschnitt zwischendurch zusammenzufegen und zu entsorgen.

Bäume zu schneiden bedeutet ein Arbeiten über Kopf. Allein die Arme für längere Zeit über den Kopf zu heben, fällt vielen Menschen schwer, weil ihre Muskulatur nicht kräftig genug ist.

  • Rückenschonend gehst du vor, wenn du nicht direkt unter den betreffenden Ästen stehst, sondern dich ein wenig seitlich positionierst. Da der Kopf nicht so stark nach hinten gebeugt werden muss, bleiben Hals und Nacken entspannter.

  • Eine angespannte Bauchmuskulatur hilft auch hier, den Rücken zu entlasten.

  • Das Ende der Astsäge oder -schere, die idealerweise mit einem Teleskopstiel verbunden ist, sollte nah am Körper gehalten werden. Der obere Arm führt die Bewegung aus, der untere Arm stützt das Gewicht.

Richtig Rasen mähen

Gesund gärtnern: Richtig Rasen mähen Das Wichtigste für einen schönen gleichmäßigen Rasen ist das regelmäßige Mähen. Gekürzt werden sollte der Rasen in der Hauptwachstumsphase circa einmal die Woche.

Rasenmähen gleicht einem sportlichen Spazierengehen mit Gewichten. Um rückenschonend zu arbeiten, solltest du unabhängig vom Gerät auf einen aufrechten und gerade gehaltenen Oberkörper achten. Die Griffhöhe des Rasenmähers sollte deshalb entsprechend eingestellt werden können. Die Arme sollten etwas breiter als schulterbreit gehalten, die Ellbogen leicht gebeugt werden.

Tipp: Senkrecht zum Hang mähen

In Hanglagen ist es ratsam, immer senkrecht zum Hang zu mähen. Wenn du bergauf mähst, sollten die Knie und der Oberkörper etwas mehr gebeugt sein. Bergab wird die Bewegung aus den Beinen und dem Schultergürtel gebremst. Die Wirbelsäule bleibt stets gerade.

Auf einen Blick: Rückenschonendes Gärtnern

Bei der Anschaffung neuer Gartengeräte solltest du nicht knausern, sondern in ergonomische, hochwertige Produkte investieren. Damit ist schon ein wichtiger Schritt zum gelenkschonenden Gärtnern gemacht, den dir dein Körper danken wird.

  • Reinige und pflege die Geräte gründlich. So bleiben die Klingen scharf und die Gelenke gängig.

  • Achte auf ergonomische Griffe in der Größe deiner Hand, die eine optimale Kraftübertragung ermöglichen.

  • Die Stiele von Rechen, Schaufeln, Hacken und Co. sollten immer lang genug sein, damit du dich beim Gebrauch nicht bücken musst.

  • Bei Neuanschaffungen solltest du zu Teleskopstielen greifen. Höhenverstellbare Werkzeuge können leicht der Größe des Nutzers angepasst werden.

  • Auch das Gewicht der Hilfsmittel, die zum Gärtnern benötigt werden, spielt eine Rolle. Eine schwere Gartenschere beispielsweise ist eine echte Herausforderung für die Handgelenke.

Die perfekte Ausrüstung für Hobbygärtner

Beim gesunden Gärtnern spielen neben den richtigen Gartengeräten auch andere Faktoren wie Kleidung, Ausrüstung, Sonnen- und Impfschutz eine Rolle. Auch ein Schutz vor Zecken ist wichtig. Folgende Punkte solltest du beachten:

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Achte auf atmungsaktive Kleidung, die den Schweiß schnell nach außen ableitet und gleichzeitig warmhält. Die Kleidung sollte zudem unempfindlich und lang sein, um gegebenenfalls vor Dornen und Brennnesseln zu schützen.

Grünes Fitnessstudio

Gartenarbeit vereint gleich mehrere gesundheitsfördernde Aspekte auf einmal. Wer regelmäßig den Spaten schwingt, pflanzt, schneidet und jätet, wird kräftiger und fitter. Die abwechslungsreiche Bewegung an der frischen Luft ist außerdem Balsam für die Seele, lenkt herrlich von Alltagssorgen ab und stärkt das Immunsystem.

Das Sonnenlicht regt obendrein die körpereigene Produktion von wichtigem Vitamin D an. Trotzdem sollte auf einen ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden, um einem Sonnenbrand vorzubeugen. Eine Kopfbedeckung kann vor einem Hitzschlag oder Sonnenstich schützen.

Aktueller UV-Index

Nicht zuletzt lassen sich durch Gartenarbeit Kalorien verbrennen. Je nach Tätigkeit und Intensität sind 100 bis 500 Kalorien pro Stunde drin. Wer eigenes Obst und Gemüse anbaut und verarbeitet, setzt der gesundheitsfördernden Wirkung des Gärtnerns die Krone auf.

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