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Wann welche Pollen fliegen - Pollenflugkalender

Pollenflugkalender

Wann welche Pollen fliegen

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Inhalt

Bäume, Gräser und Kräuter blühen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr. Daher schwärmen Pollen nur in bestimmten Zeiträumen innerhalb des Jahres aus. Der Pollenkalender zeigt Allergikern, wann welche Pollen fliegen. Ärzte können genau diagnostizieren, ob der Betroffene eine Pollenallergie entwickelt hat und auf welche Pollenarten er empfindlich reagiert.

Wann beginnt der Pollenflug?

Für die meisten Allergiker ist spätestens ab dem Frühling der Pollenflugkalender Pflicht: Ob Pollen von Bäumen und Gräsern - irgendetwas fliegt immer in der Luft, sogar im Winter. Die Pollensaison beginnt spätestens im Januar und Februar, wenn Hasel und Erlen ihre Pollen ausstreuen.

Pollenflug beginnt meist im Dezember

Die sogenannten Frühblüher beginnen am Ende des Winters Blütenstaub freizusetzen. Zunächst entleeren die Kätzchen der Haseln und Erlen ihre Pollen. Nach ihnen folgen Esche, Pappel und Weide meist Ende Februar und Anfang März. Birkenpollen schwärmen in der Regel von Ende März an aus. Etwa ab Mitte Mai schließen sich die Gräserpollen an, die bis in den Frühherbst hinein fliegen können. Hinzu kommen im Sommer noch viele Kräuterpollen. Als letztes reihen sich die Pollen von Beifuß und der äußerst allergenen Ambrosia ein.

Je nach mildem Verlauf des Winters können aber auch schon im Dezember oder Januar erste Hasel- und Erlenpollen in der Luft sein. Auch Birken können ein bis drei Wochen früher als üblicherweise blühen, wenn der Spätwinter zuvor mild verlaufen ist. Die meisten Pflanzen treiben jedoch erst bei warmem Frühlingswetter aus, das allerdings dann geradezu "explosionsartig".

Wann fliegen die meisten Pollen?

Einen Höhepunkt des Pollenflugs im Allgemeinen gibt es nicht. Bei der Pollenvorhersage muss klar nach Pflanzenarten unterschieden werden. Baumpollen haben weit vor den Gräsern Saison. Einen Überblick über den Pollenflug gibt der Pollenflugkalender:

  • Januar: Sporadischer Flug von Hasel und Erle

  • Februar: Schwacher Flug von Esche, Pappel, Weide und Ulme - mäßiger bis starker Flug von Hasel und Erle

  • März: Sporadischer Flug von Birke - mäßiger Flug von Esche und Weide - starker Flug von Hasel, Erle, Ulme und Pappel

  • April: Schwacher Flug von Hasel, Erle und ersten Gräsern - mäßiger Flug von Buche und Eiche - starker Flug von Ulme, Esche, Birke, Pappel und Weide

  • Mai: Schwacher Flug von Ulme, Esche, Roggen und Pappel - mäßiger Flug von Birke, Weide - starker Flug von Buche, Eiche und Gräsern

  • Juni: Schwacher Flug von Buche, Eiche und Beifuß - starker Flug von Gräsern, Roggen, Weizen, Sauerampfer, Spitzwegerich

  • Juli: Schwacher Flug von Roggen - mäßiger Flug von Beifuß (regional), Sauerampfer - starker Flug von Gräsern, Spitzwegerich

  • August: Mäßiger Flug von Gräsern und Spitzwegerich - starker Flug (nur regional) von Beifuß, Ambrosia

  • September: Schwacher Flug von Spitzwegerich, Beifuß, Gräsern - starker Flug (nur regional): Ambrosia

  • Oktober: Nur noch ganz vereinzelt Gräser- und Kräuterpollen

  • Dezember: Erste Hasel- und Erlenpollen möglich

pollenkalender hasel erle Im Pollenflugkalender stehen Frühblüher wie Hasel und Erlen ganz vorne. Je nach mildem Witterungsverlauf des Winters streuen sie in manchen Jahren schon Mitte Dezember erste Pollen aus.

Blühzeiten im Pollenkalender

Die Blühzeiten der Pollenarten verschieben sich je nach Wetter- und Temperaturverlauf von Jahr zu Jahr. Im Pollenflugkalender ist der Pollenflug der einzelnen Pflanzen über das Mittel der vergangenen Jahre abgebildet. Dabei wird zwischen schwachem, mäßigem und starkem Pollenflug unterschieden, je nachdem ob es sich um die jeweilige Phase der Vor-, Haupt- oder Nachblüte handelt. Im Pollenkalender sind nur Flachlandregionen berücksichtigt. In höheren Lagen findet der Pollenflug etwas später statt.

Wann fliegen welche Pollen?

Wie nutze ich den Pollenflugkalender?

Mit dem Blühbeginn einer jeden Pollenart fliegen erste Pollen meist nur in sehr geringen Mengen. Der Pollenflug nimmt anschließend langsam Fahrt auf, das entspricht der Vorblüte. In der Grafik ist das anhand der gelben Balken kurz nach Blühbeginn gekennzeichnet. Allergiker spüren dann erste Reaktionen, die aber häufig noch nicht so gravierend sind. Danach folgt ein mäßiger Pollenflug (orange), der schließlich in die Hauptblüte übergeht. Zu dieser Zeit werden die stärksten Pollenkonzentrationen in der Luft gemessen, hier durch rote Balken dargestellt. Nachfolgend lässt die Hauptblüte nach ein paar Tagen oder Wochen nach. Bei Pollenallergikern nehmen die Beschwerden allmählich ab. Es folgt die Nachblüte (orange), bis dann letzte Pollen fliegen (gelb) und der Pollenflug ganz abebbt.

Regionale Unterschiede

Der Zeitraum des Pollenflugs der einzelnen Pflanzenarten ist nicht in allen Gebieten Deutschlands einheitlich. In wärmeren Regionen Deutschlands beginnt der Pollenflug früher als in kühleren Küsten- oder Bergregionen.

Erste Frühblüher in Süd- und Westdeutschland

Zu den wärmsten Regionen gehören unter anderem der Oberrheingraben, der Breisgau, die Bodenseeregion und die Kölner Bucht. Anschließend schreitet die sogenannte "Blühfront" von Südwest (Breisgau) nach Nordost (Vorpommern) voran. Das kann mehrere Wochen dauern.

In Tieflagen Südwestdeutschlands fliegen in vielen Jahren schon Anfang Januar erste Hasel- und Erlenpollen. Rasch folgen andere Baumblüher, Ende April dann die ersten Gräser. Ähnlich sieht es in tiefen Lagen Westdeutschlands aus, wie im Münster- oder Emsland sowie am Niederrhein. In diesen Regionen blühen die Pflanzen in der Regel ein paar Tage später als am Oberrhein.

Je nach mildem Verlauf des Winters kann der Pollenflug im Nordwesten Deutschlands auch schon früher als üblicherweise einsetzen. Meist beginnt dieser jedoch sieben bis zehn Tage später als im Oberrheingraben. Im Nordosten Deutschlands, wie zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern oder in Brandenburg, fangen die Pflanzen gewöhnlich zwei bis drei Wochen später an zu blühen.

Wenn die Wintermonate jedoch kalt verlaufen, dann startet der Pollenflug der Frühblüher in der Regel erst Anfang oder Mitte Februar. Nach Ausnahmewintern mit zahlreichen Frosttagen und Schnee ist frühestens Mitte März erster Blütenstaub in der Luft. Allerdings können einige Pollen aus anderen Gebieten bereits früher nach Deutschland gelangen, wenn der Wind sie per Ferntransport aus weiter südlichen Regionen heranweht.

Klimawandel und Pollenflug

Pflanzen lieben Wärme: Gräser und Bäume pflanzen sich ab einem bestimmtem Temperaturschwellenwert fort. Im Zuge des Klimawandels wird dadurch die Vegetationszeit länger. Denn seit Jahren beobachten Forscher, dass sich durch den Klimawandel der Blühbeginn nach und nach früher im Jahr nach vorne verlagert und im Herbst der Pollenflug ein wenig länger andauert. Für Allergiker verlängert sich damit die Pollensaison.

Forscher haben festgestellt, dass durch den Klimawandel die Hasel hierzulande heutzutage etwa 13 Tage früher blüht als 1951. Im Vergleich zu den Jahren 2000 bis 2010 zeigt der aktuelle Pollenkalender leichte Verschiebungen im Beginn und Ende der Flugzeiten der einzelnen Pollen. Mehrere Pollenarten beginnen früher zu fliegen, wie zum Beispiel Erle, Birke und Gräser. Andere streuen im Herbst außerdem länger ihre Pollen aus, unter anderem Beifuß und Gräser.

grasschnitt an einer schnellstraße Viele Gräser, Kräuter und Korbblüter wachsen entlang von Straßen. Die Schadstoffbelastung durch Abgase kann die Pollenproduktion ankurbeln.

Außerdem wurde eine unheilvolle Wechselwirkung zwischen Feinstaub und Pollen nachgewiesen. Pollen aus luftschadstoffbelasteten Regionen sind mit anderen Partikeln bedeckt, als wenn sie an Blütenstaub kleben. Das kann ihren Allergengehalt gravierend verändern.

Forscher der Technischen Universität München haben gezeigt, dass Pollenkörner und andere eiweißhaltige Partikel in der Luft durch Stickoxide und Ozon derart verändert werden, dass sie leichter Allergien auslösen können. Kommen diese Molekülverbindungen in erhöhten Konzentrationen in der Luft vor, dann nehmen die Beschwerden bei Pollenallergikern zu. Zudem produzieren Pflanzen unter Umweltstress aggressivere Pollen. Dies haben Experimente mit Ambrosia-Pflanzen gezeigt. Die hohe Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden in Städten und an Autobahnen führt zu großem Stress für die Ambrosia-Pflanze, die dann noch aggressivere Pollen ausschüttet.

Neue Allergieauslöser

In vielen Regionen Deutschlands wird darüber nachgedacht, robustere Baumarten anzupflanzen, die den veränderten Klimabedingungen gewachsen sind. Sie sollen zunehmenden Wetterextremen wie Hitze und Dürre trotzen. Einige solcher nicht heimischer Arten wachsen bereits seit Jahren bei uns in Parks oder Gärten. Ein großflächiger Anbau könnte in der Zukunft jedoch verstärkt neue Allergien auslösen.

Pollenflugkalender kann umfangreicher werden

Beispiele von Pflanzenarten, die zukünftig allergologisch relevant werden können:

  1. Zedern sind Nadelbäume und windblütig. Die Himalaya-Zeder gilt in Indien bereits als starker Allergieauslöser. Auch die Atlas-Zeder kann Pollenallergien hervorrufen. Die Hauptblütezeit der echten Zedern ist im September und Oktober.

  2. Zypressen sind ebenfalls windblütig. Zu ihnen gehört der Riesenmammutbaum. Seine Pollen können Allergien verursachen. In Japan sind die Pollen der Sicheltanne („Japanische Zeder“), einer Zypressenart, die häufigsten Allergieauslöser. Zypressen blühen im Frühjahr meist zwischen März und Mai.

  3. Olivenbäume (oder Echte Ölbäume) schmücken häufig Cafés oder Vorgärten. Die kälteresistenten Züchtungen können auch hierzulande Beschwerden auslösen. Die Pollen der Olivenbäume reihen sich in die Hauptallergene in Süd­europa ein. In Deutschland blühen sie meist im Mai und Juni. Wenn das Frühjahr kalt verläuft, dann setzen sie erst im Juli Blütenstaub frei.

Glaskraut - Ein gefährlicher und ganzjähriger Blüher

Glaskraut an einem Weg. Das Glaskraut (hier die Art Parietaria erecta) kommt an schattigen und nährstoffreichen Standorten vor, in Mitteleuropa meist in Mauerspalten und an Mauerfüßen. Botanisch gehört das Glaskraut zu den Nesselgewächsen.

Eine weitere invasive Art neben der in Deutschland immer häufiger vorkommenden Ambrosia ist das Glaskraut. Dieses kann uns in Zukunft große Probleme bereiten. Seine Pollen enthalten nämlich starke Allergene. Das Glaskraut wandert zunehmend aus südlichen Ländern nach Deutschland ein. In den Mittelmeerländern, dem Hauptverbreitungsgebiet des Glaskrauts, reagieren nach aktuellen Studien rund 80 Prozent der Allergiker auf die Pollen des Krauts. Es wächst dort nahezu überall: am Straßenrand, zwischen Pflastersteinen und sogar auf Hausdächern. Die Pflanze blüht außerdem das ganze Jahr über mit Höhepunkten im Frühjahr und im November.

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