Zu Fuß durch die Winterwelt - Die schönsten Winterwanderwege in Deutschland

Schnee gehört beim Winterwandern nicht zwangsläufig dazu. Zwar sind gezuckerte Wälder und Wiesen besonders schön anzusehen, doch auch Nebel und Reif sorgen dafür, dass selbst auf altbekannten Wegen immer wieder neue Eindrücke entstehen können. Schöne Winterwanderwege in Deutschland sind deshalb nicht nur in den Alpen zu finden.

Auch die Mittelgebirge bieten bei entsprechendem Wetter fantastische Bedingungen. Prädestiniert sind der Harz, der Bayerische Wald, der Schwarzwald oder das Allgäu. Doch auch Gegenden wie das Sauerland, die Eifel oder die Sächsische Schweiz laden im Winter zu Entdeckungstouren ein. Lassen Sie sich von unserer Auswahl inspirieren!

Ob mit Schnee oder ohne – der Winter im Harz ist bei jeder Wetterlage ein Erlebnis. Besonders malerisch präsentiert sich die Gegend natürlich, wenn die Höhenlagen in eine weiße Decke gehüllt sind.

Die beliebtesten Hauptwanderwege, allen voran diejenigen, die zum Brocken hinaufführen, werden im Winter meist gut geräumt. Ein Beispiel ist der Goetheweg. Startpunkt ist das Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus. Durch Hochmoor und Wald führt die Tour etwa acht Kilometer bis zum Gipfel des höchsten Bergs Norddeutschlands hinauf, wo sich bei gutem Wetter ein fantastischer Ausblick bietet.

Bei besonders guten Sichtverhältnissen ist der Petersberg bei Halle an der Saale, der Große Inselsberg in Thüringen, das Rothaargebirge, die Rhön und der Köterberg im Weserbergland zu erkennen.

Wichtige Informationen zu den aktuellen Schneehöhen gibt es auf der Schneehöhen-Seite vom Harz.

In der Sächsischen Schweiz geht es in den Wintermonaten etwas ruhiger zu als im Sommer. Dabei hat die Landschaft mit den markanten Sandsteinfelsen auch in dieser Jahreszeit viel zu bieten. Vom einfachen Spaziergang bis zum anspruchsvollen Wanderabenteuer ist auf den vielen Strecken für jeden Geschmack etwas dabei.

So eignet sich etwa die große Bastei-Runde mit einer Länge von knapp fünf Kilometern besonders gut für Familien. Neben schönen Panoramen bietet sie viel Abwechslung und lädt zum Erkunden der Umgebung ein. Nach dem Start am Bahnhof „Kurort Rathen“ wird mit der Gierseilfähre die Elbe überquert – schon allein dies ist ein Erlebnis. Zu beachten ist allerdings, dass die vielen Stufen auf dem Weg nach oben bei Schnee und Eis nicht immer gangbar sind. Wer den Aufstieg geschafft und die Basteibrücke hinter sich gelassen hat, kann das Panorama noch einmal aus einer anderen Perspektive vom Aussichtspunkt Basteiaussicht genießen.

Ohne Zweifel zählt die Basteibrücke zu den zauberhaftesten Ausflugszielen der Republik. Hier haben wir noch mehr Tipps für märchenhafte Orte in Deutschland zusammengestellt.

Das Erzgebirge zählt zu den schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands. Für ihre Holzkunst ist die Region auf der ganzen Welt berühmt. Im Winter, wenn Wiesen, Hügel und Berghänge schneebedeckt sind, ist das Erzgebirge ein Traum in Weiß.

Genießen können Sie diesen beispielsweise bei einer Rundwanderung in Altenberg. Die Tour startet an der Touristeninformation von Altenberg und endet nach rund zehn Kilometern auch wieder dort. Besonders für Menschen, die die Natur in vollen Zügen und ohne Eile genießen wollen, ist der Weg empfehlenswert.

Wer die Tour etwas ausbauen möchte, kann einen Abstecher in das Besucherbergwerk Zinnwald unternehmen oder die Besteigung des 905 Meter hohen Kahlebergs in die Wanderung integrieren. Weitere aktuelle Informationen zur Schneelage in der Region finden sich auf der Schneehöhen-Seite Erzgebirge.

Was im Sommer ein grünes Wanderparadies ist, wird in der kalten Jahreszeit zum weißen Wintertraum: Der Bayerische Wald ist auch bei niedrigen Temperaturen unbedingt eine Reise wert. Auf dem Großen Arber und rund um den Lusen liegt oft meterhoher Schnee. Zu den attraktivsten Winterwanderungen im Bayerischen Wald gehört die anspruchsvolle Bergtour auf den Lusen.

Der Weg startet an der Igelbus-Haltestelle „Waldhäuser Kirche“. Unterwegs bieten sich immer wieder fantastische Ausblicke und wer den Gipfel des 1373 Meter hohen Berges erreicht hat, kann als Belohnung den Blick auf die Alpen genießen. Die etwas mehr als zehn Kilometer lange Strecke ist in knapp vier Stunden zu schaffen.

Übrigens: Rund um den Großen Arber, den mit 1456 Meter höchsten Berg der Region, befindet sich eines der beliebtesten Skigebiete in Niederbayern. Es bietet neun Lifte und rund 13 Pistenkilometer aller Kategorien. Eine Liste der zehn besten Skigebiete Deutschlands finden Sie hier.

Zusätzlich können Sie sich auf unserer Schneehöhenseite über die aktuellen Bedingungen im Skigebiet informieren.

Über 280 Kilometer Winterwanderwege laden im Chiemgau zum Aktivsein abseits der Skipiste ein. Inmitten weißer Wälder und auf schneebedeckten Almen ist der Alltagsstress ganz schnell vergessen.

Eine gemütliche Winterwanderung im Chiemgau ist zum Beispiel auf dem Winterwanderweg „Panorama“ möglich, der auf die Hemmersuppenalm führt. Inmitten der Almlandschaft haben Wanderer auf der 6,5 Kilometer langen Strecke die Chiemgauer Bergwelt stets im Blick.

Für Genussmomente sorgt auch die Aussicht auf den Chiemsee und das Alpenvorland. Zurück am Ausgangspunkt können die Energiereserven in der gemütlichen Hindenburghütte mit traditionellen bayerischen Schmankerln wieder aufgefüllt werden.

Malerisch von den bayerischen Alpen umgeben, ist der Tegernsee auch im Winter ein fantastisches Fotomotiv. Zugleich eignet sich die Region rund um das Gewässer hervorragend für Winterwanderungen, sodass zauberhafte Touren auch ohne aufwendiges Equipment wie Schneeschuhe oder Langlaufskier möglich sind.

Beliebt ist unter anderem die Jasberg-Runde, die vom Bahnhof in Otterfing zum Jasberg und über Erlach und Wettlkam zurück nach Otterfing führt. Bei der Wanderung durch das nördliche Oberland passieren Wanderer weite Felder ebenso wie gemütliche kleine Ortschaften. Herrlich ist der Ausblick auf die Alpen, der über die Benediktenwand bis zur Zugspitze und weiter zu den Ammergauer Alpen reicht.

Wichtige Informationen zu den aktuellen Schneehöhen gibt es auf der Schneehöhen-Seite vom Harz.

Südlich von München erstrecken sich die Bayerischen Voralpen. Die Region hält auch im Winter eine unglaubliche Fülle an schönen Wanderwegen bereit. Der Eibsee am Fuße der Zugspitze gilt als einer der schönsten Seen Bayerns. Im Sommer lässt das Gewässer aufgrund seiner türkisblauen Färbung an das Meer der Karibik denken.

Auf ein malerisches Farbenspiel können Sie sich aber auch im Winter freuen. Auf einer sieben Kilometer langen, einfachen Tour kann der See in etwa zwei Stunden umrundet werden. Es gibt nur wenige Steigungen, sodass dem entspannten Genuss der fantastischen Bergkulisse nichts im Wege steht. Auch für Familien mit Kindern ist die Tour geeignet. Am Nordufer des Sees laden Buchten zum Verweilen ein.

Zusätzlich können Sie sich auf unserer Schneehöhenseite der Region Bayerische Voralpen über die aktuellen Bedingungen im Skigebiet informieren.

Der Song „Walking in a Winter Wonderland“ wird in Deutschland gerne in der Weihnachtszeit gespielt. Zu einer Winterwanderung im Allgäu passt der Titel perfekt. Schneebedeckte Bergsilhouetten, idyllische Seen, gefrorene Wasserfälle und Märchenschlösser bieten Wanderern viel Abwechslung.

Der Wanderweg „Auf königlichen Spuren“ von Hohenschwangau nach Tirol ist eine rund zehn Kilometer lange Tour, bei der Sie die beiden Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein stets im Blick haben.

Eines der beliebtesten deutschen Reiseziele im Winter ist der Schwarzwald. In den Wintersportorten der Ferienregion stehen gut 950 Kilometer gewalzte Wanderwege zur Verfügung. Auch wer nicht Ski fährt, hat also jede Menge Gelegenheit, sich auszutoben.

Ein winterliches Ausflugsziel ist unter anderem der Schluchsee. Er ist der größte See der Region und kann in etwa sechs Stunden umrundet werden. Der Weg verläuft größtenteils direkt am See entlang und bietet wunderbare Ausblicke auf die Bergwelt und das in der Wintersonne glitzernde Gewässer. Der schönste Aussichtspunkt auf der 17,7 Kilometer langen Strecke ist die sogenannte Amalienruhe, ein hölzerner Pavillon direkt am Ufer.

Wanderern stehen im Naturpark Südschwarzwald rund 400 Kilometer präparierte, speziell ausgeschilderte Winterwanderwege zur Verfügung. Auf diesen können Sie sicher und naturverträglich die Landschaft genießen und dabei in Hütten oder Berggasthäusern entspannte Pausen einlegen.

Wer seine Winterwanderung beispielsweise in Feldberg Ort beginnt und den Stübenwasen (1388 Meter) ansteuert, kann in der St. Wilhelmer Hütte, der höchstgelegenen bewirtschafteten Almhütte Baden-Württembergs, ein leckeres Essen genießen. Gut gestärkt lässt sich danach sogar noch der Feldberggipfel erklimmen. Für die Wanderung sollten gut fünf Stunden veranschlagt werden.

Mit frischer, kalter Winterluft in der Nase und einem wunderbaren Naturpanorama vor Augen ist das Wandern im Hunsrück auch im Winter ein Hochgenuss und eignet sich perfekt für eine kleine Auszeit vom Alltag.

So hat beispielsweise die Traumschleife „Frau Holle“ bei Schnee einen ganz besonderen Reiz. Der 7,7 Kilometer lange Rundweg beginnt an der Felsformation „Frau Holle“ bei Reinsfeld, in deren unteren Teil nach einem germanischen Volksglauben die Augen der Märchenfigur zu sehen sein sollen. Wer eine Winterwanderung mit Schnee unternehmen möchte, befindet sich hier also gewissermaßen an der Quelle.

Die Wanderung durch die abwechslungsreiche Landschaft des Schwarzwälder Hochwaldes führt vorbei an den traumhaften Bachläufen des Lauschbachs und des Wadrills. Für die etwas über neun Kilometer lange Tour sollten gut drei Stunden eingeplant werden.

Eine umwerfende Kulisse und so manches Aha-Erlebnis bieten die Winterwanderwege im Sauerland. Abseits der belebten Pisten und Rodelhänge der Wintersport-Arena rund um Winterberg lassen sich bei Wanderungen auf dem Rothaarsteig, dem Sauerland Höhenflug oder dem Hochsauerland Kammweg ruhige Stunden in idyllischer Natur verbringen.

Wunderschön im Winter anzusehen ist auch der 23 Kilometer lange Waldskulpturenweg, der von Bad Berleburg nach Schmallenberg führt. Bergauf und bergab reihen sich hier Werke internationaler Künstler aneinander. Im Winter kommen sie in einer mit Schnee oder Reif bedeckten Landschaft besonders gut zur Geltung.

Wer in der Eifel unterwegs ist, dem fällt es nicht schwer, den Alltag hinter sich zu lassen und beim Wandern in der Natur Schritt für Schritt zu entschleunigen. Auch in der kalten Jahreszeit bietet das Mittelgebirge jede Menge Möglichkeiten für alle, die frische Luft und Ruhe genießen möchten.

Besonders schön ist der 8,2 Kilometer lange Rundweg um den Laacher See, dem größten Vulkansee der Eifel. Wunderschön gelegen, laden die eindrucksvolle Abtei Maria Laach und ein Steinlehrpfad zum Verweilen ein. Zum Abschluss führt ein Waldweg zum „Lydiaturm“. Von diesem Aussichtsturm genießen Sie einen eindrucksvollen Blick auf den Laacher See und die Eifel-Landschaft, an klaren Tagen reicht die Sicht sogar bis zum Siebengebirge.