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Satelliten - Spezial

Geostationäre Satelliten

Blickfeld ermöglicht Wolkenfilme

Geostationäre Satelliten stehen scheinbar immer über demselben Punkt der Erde. Sie bewegen sich mit gleicher Winkelgeschwindigkeit und fliegen in einer Höhe von 35.800 Kilometer über dem Äquator. Jede Aufnahme erfasst immer denselben Bildausschnitt. Dieser Satellitentyp bringt den Vorteil einer hohen zeitlichen Auflösung, er liefert alle 5 bis 30 Minuten ein neues Bild. Als Beispiel seien die europäische Meteosat- und die amerikanische GOES-Flotte genannt.

Mithilfe geostationärer Satelliten können durch die Aneinanderreihung von Einzelbildern Wolkenfilme erstellt werden. Alle aus den Medien bekannten Wolkenfilme stammen von diesem Satellitentyp. Die räumliche Bildauflösung ist wegen der großen Entfernung zur Erde eher mäßig und liegt meist im unteren Kilometerbereich. Dies reicht jedoch, um zum Beispiel kleinräumige Gewitterbildungen zu erkennen. Zu den Bildrändern hin nimmt die Auflösung deutlich ab.

Ein europäischer Wettersatellit aus der Meteosat-Familie

Bildquelle: Esa

Ein einzelner geostationärer Wettersatellit deckt etwa 40 Prozent der Erdoberfläche ab. Um die ganze Erdkugel abzubilden, sind somit mindestens drei, besser aber fünf Satelliten nötig. Ein solcher Verbund von geostationären Wettersatelliten besteht seit den 1970er Jahren. Seither ist es zum Beispiel nicht mehr möglich, dass tropische Wirbelstürme unentdeckt bleiben. Neben der Erstellung von Fotos und diverser Strahlungsmessungen übernehmen geostationäre Wettersatelliten im meteorologischen Bereich auch die Aufgaben von Nachrichtensatelliten.

Gleich vier tropische Stürme

Bildquelle: University of Dundee - Gerade in wenig von Schiffen befahrenen Gegenden wir hier im südlichen indischen Ozean hätten noch bis vor 40 Jahren einige Wirbelstürme unentdeckt bleiben können. Zuverlässige Zeitreihen über die weltweite Häufigkeit von tropischen Stürmen und ihre jährliche Variation gab es vorher nicht. Sie wären jedoch von besonderer Wichtigkeit, wenn es darum geht, eine mögliche Zunahme von Tropenstürmen im Rahmen des Klimawandels zu erfassen.

So empfangen sie beispielsweise die Messdaten entlegener Bojen und übergeben diese an die Wetterdienste. Ein Nachteil dieses Satellitentyps liegt darin, dass er die Pole unseres Planeten nicht beobachten kann. Ab etwa 70 Grad nördlicher und südlicher Breite sind die Bilder perspektivisch bedingt schon so stark verzerrt, dass sie für die meisten arktischen Regionen unbrauchbar werden. Hier schafft ein anderer Satellitentyp Abhilfe, der im folgenden Beitrag beschrieben wird.

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