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Küstenwetter - Spezial

Viel Sonnenschein gebucht

Wolkenlose Tage im Frühjahr

An der See ist oft schon der Mai der sonnenscheinreichste Monat des Jahres. Als Faustregel kann gelten: Alle küstennahen Inseln der Nord- und Ostsee sind über das Jahr gesehen sonniger als das jeweils vorgelagerte Festland. Auch entlang der Küstenstreifen zeigt sich die Sonne dort, wo das Meer gewöhnlich zu hören oder zu sehen ist, häufiger als im jeweiligen Küstenhinterland. Präsentieren sich der März und der beginnende April vielfach noch als Übergangszeit, mehren sich alsbald die wolkenlosen Tage.

Sonnenschein gebucht

Bildquelle: WetterOnline - Sonniger Strand. Zu keiner Jahreszeit gibt es mehr wolkenlose Tage als im Frühjahr.

Je wärmer das Festland wird, desto häufiger zeigt sich der Himmel über den Wasserflächen der Meere wolkenarm. Auf junge Tiefdruckgebiete wirkt der Wärmeüberschuß über den kontinentalen Landmassen quasi wie ein Magnet - dort finden sie den Wärmenachschub, der ihren Energiehunger stillt und der ihnen über den noch kalten Wasserflächen versagt bleibt. Über der See stellt sich nun typischerweise ein Übergewicht an Hochdruckwetterlagen ein, im Laufe des Aprils und um den Mai herum finden sich dort häufig beständige "Schönwetterhochs".

Selbst unter Tiefdruckeinfluss kann das sogenannte "Aprilwetter", der Wechsel aus Sonnenschein und durchziehenden Schauerwolken, kaum mehr schrecken. Denn auch den Schauerwolken bietet das sich tagsüber deutlich erwärmende Festland günstigere Entwicklungsbedingungen. Weht der Wind von der noch kühlen See her, dann bleiben die entsprechenden Küstenabschnitte oftmals trocken. Neben dem Februar ist der April an vielen Küstenorten der trockenste Monat eines Jahres. Das Mee(h)r an Sonnenschein wird gewissermaßen durch ein Weniger an Wärme erkauft.

Wolkenfeindliche See

Bildquelle: Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH - Typische Frühlingsimpression am Wanderweg des Brodtener Steilufers: Landseitig bilden sich erste Quellwolken, über den kühleren Wasserflächen der See bleibt es quasi wolkenlos.

Das Frühlingserwachen erfolgt an der See gegenüber den wärmsten Regionen Deutschlands verzögert und für wirklich warme Tage bedarf es vor allem eines: Wind vom Festland her. Die wärmste Luftmasse und der intensivste Sonnenschein nutzen nichts, wenn der Wind von See her weht - die Lufttemperatur wird unmittelbar an der Wasserkante kaum mehr als 1 oder 2 Grad über das Niveau der Wassertemperatur ansteigen. Mit ablandigem Wind können die Küstenregionen und küstennahen Inseln dagegen das gleiche Temperaturniveau erreichen wie das Festland auch.

Spätfrühling im Satellitenbild

Bildquelle: NASA - Eine nicht untypische vorsommerliche Szene: Über den Wasserflächen der Nord- und Ostsee ist es quasi wolkenlos, mit wachsender Entfernung zur Küste nimmt die Quellbewölkung (weiß) zu. Die Farbkontraste auf den Wasserflächen zeigen das Phytoplankton, die Algenblüte.

Der Sonnenschein erwärmt das Meerwasser von den Flachwasserzonen her. In warmen Jahren wird die Wassertemperatur dort schon im Laufe des April badetauglich, zumeist erfolgt der erste Anstieg über die 18-Grad-Marke ab Mai. An freundlichen Tagen füllen sich die Strände deutlich, aus Strandwetter wird vermehrt Badewetter. Erste Tage über 25 Grad oder gar über 30 Grad stellen sich ein. Im Strandkorb oder im Schutz von Deich und Düne lässt die intensive Mai- oder Junisonne ein Sonnenbad auch an deutlich kühleren Tagen zu.

Typisch ist der gelegentlich hereinbrechende Seenebel. Klassischerweise zieht er nach sonnig-warmem Tagesbeginn auf, wenn sich durch die großen Temperaturunterschiede der zur warmen Landmasse gerichtete Seewind einstellt. Seenebel bildet sich, wenn warme Luft mit hoher Luftfeuchte über das vergleichsweise kalte Meer treibt: Die Luft kühlt ab und kann den in ihr enthaltenen Wasserdampf nicht mehr aufnehmen - er kondensiert zu Nebeltröpfchen. Doch trübe Tage mit Nebel oder Regen vergehen - im Frühjahr dominiert der Sonnenschein das Küstenwetter.

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