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Wolken-Spezial Teil 2
Die tiefen Wasserwolken
Das kennen wir alle: Wer im Nebel unterwegs ist, wird schnell feucht oder gar nass. Der Grund: Unzählige schwebende Wassertröpfchen benetzen alles, womit sie in Berührung kommen. Aber Nebel und Hochnebel sind nicht die einzigen Wasserwolken.
Alle Wasserwolken entstehen durch ein Überangebot an unsichtbarem Wasserdampfgas. Da Luft aber nicht beliebig viel Feuchte aufnehmen kann, sammelt sich überschüssiger Wasserdampf in winzigen schwebenden Wassertröpfchen oder, wenn es dafür kalt genug ist, in feinen Eiskristallen. Dies geschieht immer wenn sich Luft abkühlt, denn kältere Luft kann weniger Feuchte speichern als warme. Weil sich Eiskristalle aber erst bei Temperaturen ab etwa minus 10 Grad bilden, bestehen tiefe, also "warme" Wolken immer aus flüssigen Wassertröpfchen.
Nebel ist die tiefste aller Wolken. Er entsteht durch nächtliche Abkühlung in Bodennähe und breitet sich in flacher Schicht aus. In der Meteorologie werden Nebel und der schon etwas höher liegende Hochnebel als Stratus bezeichnet (lateinisch für: "ausdehnen" oder "ausbreiten"). Selbst bei leichten Minusgraden besteht diese Wolke immer noch aus (unterkühlten) Wassertröpfchen. Zu den tiefen Wolken gehört außerdem der Stratocumulus, eine weißgraue, leicht gekräuselte Wolkenschicht, die meist nur kleine Lücken für die Sonne lässt.
Stratocumulus entsteht dann, wenn feuchte Luft vom Meer landeinwärts weht. Bei uns ist diese Wolke bei Hochdruckwetter im Herbst und Winter besonders häufig. Dann ist es in höheren Luftschichten oft wärmer als am Boden und genau an der Grenze zwischen warm und kalt nisten sich diese Wolken ein. Die bekanntesten aller Wasserwolken sind jedoch die Cumulus- oder Quellwolken. Bleiben sie flach, werden sie als Schönwetterwolken bezeichnet. Wachsen sie dagegen in kältere Wolkenstockwerke hinein, können sie sich sogar zu Schauerwolken entwickeln.
Lesen Sie in Teil 3, wie in Mischwolken Regen entsteht ...