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Rutschgefahr auf Gehwegen und Straßen - Glatteis

Glatteis

Rutschgefahr auf Gehwegen und Straßen

Glatteis auf Gehweg - vorsichtige Schritte
Inhalt

Glatteis entsteht, wenn Regentropfen auf noch kalten Boden treffen und dabei gefrieren. Sehr schnell können sich dann Straßen und Gehwege in Rutschbahnen verwandeln.

Was ist Glatteis?

Glatteis ist eigentlich nichts anderes als gefrierender Regen oder Eisregen. Flüssiges Wasser setzt sich auf gefrorenem Untergrund ab. Es gefriert innerhalb kürzester Zeit und so bildet sich binnen Minuten gefährliches Glatteis auf den Straßen und Gehwegen. Auch an Pflanzen und Gegenständen friert sich die Nässe fest. Glatteis tritt besonders dann auf, wenn eine winterliche Kälteperiode mit Frost zu Ende geht.

Wie entsteht Glatteis?

Für Glatteis braucht es zwei unterschiedliche Luftmassen. In der Höhe fließt wärmere Luft ein, während am Boden noch Minusgrade herrschen. Die Warmluft mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt weht heran und schiebt sich über eine bodennahe Kaltluftschicht.

Fallen nun Regentropfen aus einer wärmeren Wolke in Richtung Boden, kühlen sie sich immer weiter ab, bis sie Temperaturen unter 0 Grad erreichen. Der noch flüssige Tropfen ist unterkühlt, aber noch nicht gefroren.

Wie entsteht Glatteis? (Inforgrafik)Eine winterliche Warmfront beginnt meist mit Schnee. Kurz darauf wird daraus Eisregen. Wird die Kaltluftschicht dünner, entsteht unterkühlter Regen. Liegt die Temperatur im Plusbereich und der Erdboden ist gefroren, dann fällt gefrierender Regen.

Erst wenn diese unterkühlten Regentropfen auf der Straße, auf den Gehweg oder auf Gegenstände aufschlagen und zerplatzen, gefriert das Wasser sofort. Auf dieses Eis fällt weiterer Regen, der wiederum gefriert, wodurch die Eisschicht wächst.

Schon gewusst

Blitzeis ist nichts anderes als eine plötzliche Glatteisbildung.

Glatteis entsteht auch, wenn die Tröpfchen nicht unterkühlt sind, aber auf unterkühlte Gegenstände oder frostigen Boden fallen.

Warum ist Eis rutschig?

Schlittschuh GlatteisMit den Schlittschuhen kann man schwungvoll übers Eis sausen. Unter der Kufe kommt es zu interessanten physikalischen Prozessen.

Der Schlüsselfaktor für eine geringe Reibung auf Eis ist ein feiner Wasserfilm. Doch allein flüssiges Wasser stellt bekanntermaßen kein besonders gutes Schmiermittel dar. Wissenschaftler haben bei Experimenten herausgefunden, dass das Oberflächeneis sich beim Gleiten nicht vollständig in flüssiges Wasser umwandelt. Das Eis schmilzt nicht erst durch den darauf lastenden Druck oder durch die Reibung.

Stattdessen besteht die hauchdünne Schicht aus einem Gemisch aus Wasser und zerstoßenem Eis, die sich wie Öl zähflüssig verhält. Dabei entspricht die Mächtigkeit dieses viskosen Wasserfilms gerade mal einem Hundertstel der Dicke eines Haares. Darüber hinaus bildet sich diese quasi flüssige Schicht selbst bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt. Diesen Effekt bezeichnen Physiker auch als Oberflächenschmelzen.

Das Geheimnis des Rutschens auf dem frostigen Grund liegt demnach in den speziellen Eigenschaften dieser glitschigen Substanz.

Warum ist Glatteis gefährlich?

glatteis straßePassanten gehen vorsichtig auf einer vereisten Straße. - Bild: dpa

Wenn im Boden noch viel Kälte steckt, kann es tückischerweise sogar auch in Gebieten nochmals glatt werden, wo die Lufttemperatur ein oder zwei Grad über dem Gefrierpunkt bleibt.

Da sich Fahrbahnen und Gehwege in spiegelglatte Rutschbahnen verwandeln, ist das Unfallrisiko hoch. Zwar bieten Winterreifen einen gewissen Schutz, weil sie über eine andere Laufflächenmischung verfügen, die auch bei niedrigen Temperaturen noch weich und geschmeidig bleibt. Aber auch dann ist höchste Vorsicht geboten.

Glatteis Fahren und ReifenBei Glatteis haben Autofahrer kaum eine Chance voranzukommen. Drehen die Reifen auch schon bei wenig Gas durch, kann man probieren, im zweiten Gang anzufahren. Beim Fahren gilt: frühes Hochschalten. - Bild: dpa

Die Kanten der feinen Reifenlamellen verzahnen sich mit gefrorenen Oberflächen und gewähren so einen guten Griff. Doch je dicker und je weitflächiger die Eisschicht wird, desto schlechter funktioniert dieser Lamelleneffekt der Winterreifen.

Auf Brücken, Bergkuppen und an Waldschneisen bildet sich Blitzeis außerdem auch schon bei niedrigen Lufttemperaturen im Plusbereich, am Erdboden oder unterhalb der Brückenfundamente kann es hier kälter sein. Im Zweifel sollten man sein Fahrzeug lieber stehen lassen.

Glatteisregen tritt häufig großflächig auf. Er kann ein Fortkommen über Stunden hinweg unmöglich machen und den Straßen-, Schienen- und Luftverkehr zum Erliegen bringen.

Glatteis StromleitungWenn sich ein dicker Eispanzer um Stromleitung legt, dann kann diese wegen des immensen Gewichts reißen. - Bild: dpa

Der Eisansatz an Bäumen kann dazu führen, dass Äste abbrechen oder im Extremfall sogar ganze Bäume umstürzen. An Stromleitungen kann sich ein dicker Eispanzer bilden, dessen zusätzliches Gewicht sie reißen lassen kann. Durch die dann einseitige Zuglast können auch Strommasten einknicken.

Tipps: So geht man auf Glatteis sicher

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Die Kälte bringt leider auch ein unangenehmes Phänomen mit sich. Auf Straßen und Gehwegen ist es zuweilen spiegelglatt. In der folgenden Fotostrecke haben wir Tipps für Sie, wie Sie der Schwerkraft trotzen und Stürze vermeiden können.

Was ist Eisglätte?

Eisglätte SchmelzwasserSchneematsch oder Schmelzwasser, das in den frostigen Nacht- und Frühstunden gefriert, bezeichnet man als Eisglätte.

Von Eisglätte spricht man, wenn noch vorhandene Nässe auf dem Boden gefriert. Dies kann Schmelzwasser, Schneematsch oder schlichtweg Regen sein. Das geschieht in der Regel, wenn mildere Luft mit Niederschlag abzieht und nachfolgend trockene Kaltluft sie ablöst.

Der Himmel klart auf, die Temperatur sinkt in den Abend- und Nachtstunden unter den Gefrierpunkt und die Feuchtigkeit gefriert. Dies bezeichnet man auch als gefrierende Nässe. Überfrieren ist jedoch rein physikalisch nicht möglich. Daher ist die Zusammensetzung überfrierende Nässe falsch.

Was ist Eisregen?

Eisregen EiskörnerStreng genommen besteht Eisregen aus kleinen Eiskörnern.

Der Begriff Eisregen sorgt auch für Verwirrungen, denn unter Eisregen versteht man eigentlich gefrierenden Regen oder Glatteisregen. Meteorologisch gesehen ist das aber nicht ganz korrekt. Streng genommen handelt es sich bei Eisregen nur um Eiskörner, ähnlich wie Graupel.

Fällt der Regen in Form von kleinen Eiskristallen vom Himmel, entsteht Eisregen. Grund dafür ist, dass in höheren Schichten der Niederschlag zunächst im flüssigen Zustand zum Boden sinkt. Sobald der Regen in darunterliegende kältere Luftschichten hineingelangt, kann er bei hinreichender Kälte wieder gefrieren.

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