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Es wird kurz nass - Schauer

Schauer

Es wird kurz nass

Hoch aufgetürmte Haufenwolke vor blauem Himmel
Inhalt

Ein Schauer ist von kurzer Dauer und eng begrenzt. Typisch für Schauer ist, dass es für eine gewisse Zeit so richtig schüttet und schon wenige Minuten später die Sonne wieder scheint.

Was ist ein Schauer?

Unter einem Schauer versteht man Niederschläge von allgemein kurzer Dauer (maximal 45 Minuten), die aus typischen Haufenwolken hervorgehen. Hauptverantwortlich für Schauerniederschläge sind in Mitteleuropa hochreichende, blumenkohlartig aussehende Cumuluswolken, die in ihrem Oberteil vereist sind. Das Niederschlagsfeld ist eng begrenzt, meist kleiner als 10 Quadratkilometer.

Wie entstehen Schauer?

Typische Haufenwolke im FrühjahrAufwinde türmen die Wolken weiter auf. Innerhalb der Haufenwolke gibt es starke Auf- und Abwinde.

Nach schönem Tagesbeginn schießen oft Wolken in die Höhe, die sich nachmittags zu Schauern ausbauen. Sie entstehen, weil die Sonne den Erdboden erwärmt, der wiederum die bodennahen Luftschichten aufheizt. Dies hängt jedoch von der Beschaffenheit des Bodens ab.

Dunkle Flächen erwärmen sich schneller als helle. Deshalb gibt es Bereiche, in denen die Luft stärker erwärmt wird als die Umgebungsluft. Dadurch bilden sich Warmluftblasen und die sogenannte Konvektion setzt ein. Das heißt die Luft steigt auf und kühlt dabei ab. Dies macht etwa 1 Grad pro 100 Meter aus.

Die Umgebungsluft wird nun ebenfalls mit der Höhe kälter. Solange die Warmluftblase eine höhere Temperatur als die Umgebungsluft hat, steigt sie weiter auf. Irgendwann hat sich das aufsteigende Luftpaket so stark abgekühlt, dass die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist. Schließlich kondensiert die Feuchtigkeit an winzigen Aerosolen aus und es bilden sich kleine Tropfen, aus denen sich die Haufenwolken zusammensetzen.

Schon gewusst?

Schauer gibt es besonders am Nachmittag. Dann sind die Wolkentürme hoch genug, dass sich Eiskristalle bilden. Diese fallen als Regen zu Boden.

Turbulenzen innerhalb der Wolke

Je stärker dabei die Temperaturdifferenz zwischen dem Boden und der Höhe ist, desto höher werden die Wolkentürme. Wenn die Wolken eine gewisse Höhe erreichen, formieren sich im Inneren Regentropfen oder Eiskristalle. Werden diese schwer genug, dann fallen sie zu Boden. Die kleinen Eiskörnchen schmelzen auf ihrem Weg in wärmerer Luft. In den unteren Luftschichten regnet es dann.

Ab den Abendstunden, wenn sich die Luft abkühlt, erlischt die Konvektion. Den Schauerwolken fehlt einfach der Nachschub von unten und sie fallen in sich zusammen. Besonders kräftige Schauer zeugen von starken Turbulenzen innerhalb der Haufenwolke. Hier kann die Aufwärtsbewegung 10 bis 50 Meter pro Sekunde erreichen.

Video: So entstehen Schauer

Kurz und kräftig: Es schüttet wie aus Kübeln

Regenschauer können bis 45 Minuten dauern. Sie können in Form eines Unwetters jedoch große Regenmengen in kurzer Zeit hinterlassen. Dabei haben die Regentropfen nicht selten einen großen Durchmesser. Hierbei spricht man dann auch von „Platzregenschauern“.

Schauer können sich zu Gewittern ausbauen. Im Falle nur schwacher Blitzaktivität spricht man auch von einem Gewitterschauer. Außerdem gibt es Regen-, Hagel-, Graupel- und Schneeschauer. Aus der Ferne sehen Schauer aus wie Vorhänge, Schleppen oder Fallstreifen.

Arten von Schauern

  • Regenschauer: Plötzlich einsetzender Regen, der nicht lange anhält

  • Schneeschauer: Schneefall, der kurz und meistens auch kräftig ausfällt

  • Graupelschauer: Graupel, der in kurzer Zeit und manchmal in großen Mengen vom Himmel niederprasselt. Typischerweise treten Graupelschauer in den Wintermonaten bis in den April hinein auf.

  • Hagelschauer: Plötzlicher Niederschlag in Form von gefrorenen Wassertropfen. Meist geht dies mit einem kurzen Gewitter einher.

  • Schauerartiger Regen: Zwischenstück von Regenschauern und Dauerregen. Er entsteht beispielsweise, wenn sich Gewitter zu einem größeren Regengebiet zusammenballen. Dabei fällt mal stärkerer, mal schwächerer Regen. In Form von Unwettern fallen innerhalb weniger Stunden große Regenmengen.

Wann gibt es die meisten Schauer?

Die meisten Schauer entstehen auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten, wenn hochreichende Kaltluft angezapft wird. Dann ist die Konvektion besonders stark ausgeprägt. Man spricht auch von Rückseitenwetter.

Eigentlich gilt der April als Schauermonat, weil dann häufig Polarluft nach Deutschland gelangt, während die schon recht hoch stehende Sonne die unteren Luftschichten gut erwärmen kann.

Unterschied zwischen Regen und Schauer

Schauer mit Regenvorhang oder Fallstreifen.Schauer sind räumlich eng Raum begrenzt. Wie ein nasser Sack fällt hier Regen zu Boden. Aus der Ferne gleicht er einem Vorhang. Die Ränder sind scharf gegen die trockene Umgebung abgegrenzt.

Leichter Regen ist im Wesentlichen leichter Niederschlag, der jedoch im Gegensatz zu Schauern, ein großes Gebiet bedeckt und häufig aus Stratuswolken wie Altostratus oder Nimbostratus fällt. Der Niederschlag fällt kontinuierlich über einen längeren Zeitraum von mehr als 45 Minuten.

Regenschauer sind dagegen kürzer (maximal 45 Minuten) und bedecken ein kleines Gebiet. So kann es bei einem Schauer passieren, dass es in einem Stadtteil nass wird, während nur ein Kilometer weiter entfernt die Sonne scheint. Meist bringen Cumuluswolken Schauer.

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