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Niedriger Luftdruck in der Atmosphäre - Tiefdruckgebiet

Tiefdruckgebiet

Niedriger Luftdruck in der Atmosphäre

 Wetterkarte zeigt Tief vor Irland.
Inhalt

Als Tief oder Tiefdruckgebiet bezeichnen Meteorologen ein Gebiet am Boden, das im Vergleich zur Umgebung tiefen Luftdruck aufweist.

Was ist ein Tiefdruckgebiet?

Wettervorhersagen kündigen regenreiches und windiges Wetter meist auf diese Art an: "Ein Islandtief schickt viele Wolken und Regen zu uns" oder "Durchzug eines Tiefs, das Wetter wird ungemütlich". Meteorologen sprechen von einem Tiefdruckgebiet, wenn eine großräumige Luftmasse am Boden im Vergleich zur Umgebung durch tieferen Luftdruck gekennzeichnet ist. Im Zentrum dieses Gebiets herrscht der tiefste Druckwert.

Ein Beispiel: Tief SABINE weist über der Nordsee einen Druckwert von 1010 Hektopascal (hPa) auf, Hoch Norbert über Osteuropa hat dagegen in seinem Kern einen Druck von 1030 Hektopascal.

Wie entsteht ein Tief?

Luft ist ständig in Bewegung. Das liegt an den Temperatur- und den sich daraus ergebenden Druckunterschieden in der Atmosphäre. Wenn die Luft an verschiedenen Orten der Erde in einem größeren Gebiet unterschiedlich erwärmt wird, entstehen Regionen mit niedrigem oder hohem Luftdruck: die Tief- oder Hochdruckgebiete.

Was ist ein Hoch? (Infografik) In einem Hochdruckgebiet sinken Luftmassen stark ab. Dabei erwärmt sich die Luft, sodass keine Kondensation und somit auch keine Wolkenbildung stattfinden kann. Bei einem Tief steigt die Luft dagegen auf, sie kühlt sich ab und Wolken bilden sich.

Entscheidend für die Entwicklung eines Tiefs ist der Druckfall im Zentrum. Dabei muss in der oberen Troposphäre mehr Luft aus der Luftsäule ausströmen, als in bodennahen Schichten nachfließt.

Es gibt verschiedene Prozesse, wie sich Tiefs formieren. In unseren Breiten überwiegen sogenannte dynamische Tiefs:

Dynamische Tiefs in den Mittelbreiten

Polarwirbel Jetstream Ist der Polarwirbel im Winter stark ausgeprägt, so wirkt dies verstärkend auf den Jetstream. Dann überwiegen milde Westwinde in Mitteleuropa. Bei schwachem Polarwirbel schlingert der Jetstream und es sind Kälteeinbrüche möglich.

Die Temperaturunterschiede zwischen polarer Kaltluft und tropischer Warmluft sind nicht überall gleich groß. Diese teils großen Temperaturunterschiede in den höheren Luftschichten lösen wiederum Turbulenzen aus. Dementsprechend ist der Jetstream mal stärker oder mal schwächer ausgeprägt. Das heißt auch gleichzeitig, er ist mal schneller oder langsamer, mal liegt er etwas tiefer oder etwas höher. Man kann sich das wie eine Berg- und Talfahrt mit dem Auto vorstellen.

Bei großen Temperatur- und Druckunterschieden beginnt der Jetstream zu mäandrieren, ähnlich wie ein Fluss.

So entsteht ein dynamisches Hoch mit Pumpeffekten. Gelangen Luftteilchen in die "Kurve", müssen sie wie Autos abbremsen, und ein Stau entsteht. Die Teilchen nehmen quasi die nächste Abfahrt, um dem Stau auszuweichen. Es geht abwärts und der Luftdruck steigt am Boden.

Gelangen die Luftteilchen in eine Kurve, also in das Wellental oder in den Trog, so müssen sie abbremsen, wodurch die Luft sich staut. Da die Luftteilchen nicht nach oben ausweichen können, müssen sie sich auf der Nordhalbkugel Richtung Erdoberfläche im Uhrzeigersinn nach unten schrauben. Diese erzwungene Richtung resultiert aus der Corioliskraft. Die Luftmassen und anschließend die Luftsäule unter der Strömung werden sozusagen zusammengedrückt. Unten angekommen sammeln sich die Teilchen und die Luft wird dichter. Daher steigt der Luftdruck.

So entsteht ein dynamisches Tief mit Saugeffekten. Im Kurvenausgang, also nach dem Trog, kommen deutlich weniger Luftteilchen an. Es entsteht ein Sog. Von unten wird Luft nach oben gesaugt.

Im Kurvenausgang, also nach dem Trog oder Wellental, kommen weniger Luftteilchen an. Zum Wellenberg oder Rücken des Jetstreams nimmt die Krümmung der Stromlinien schnell ab und die Strömung fächert sich auf. Dadurch transportiert die Höhenströmung weniger der ankommenden Luftteilchen ab. Ein Teil fließt nach Nordwesten, ein anderer nach Südwesten ab.

Da der Massenverlust in der Höhe ausgeglichen werden muss, wird die Luftsäule unter der Strömung gestreckt und die Luftteilchen werden gegen den Uhrzeigersinn von unten angesaugt (Saugeffekt). Man kann sich das so vorstellen, als ob man an einer Luftpumpe zieht. Man bezeichnet dies als Divergenz von Luftmassen. Sie strömen von einem Punkt weg und der Luftdruck sinkt. Das Tief am Boden wird dadurch noch kräftiger.

dynamische Tiefs Jetstream Wenn der Jetstream sich etwas auseinander dehnt oder sich etwas beschleunigt, fehlt es an Luft in der Höhe, die ersetzt werden muss. Der Massenverlust gleich sich dadurch aus, dass von unten Luft angesaugt wird. Ein dynamisches Tief entsteht.

Zusammengefasst: Geht es vom Wellenberg (Rücken) Richtung Wellental (Trog) kommt es zu Pumpeffekten, die Luftteilchen werden gleichzeitig abgebremst. Die Luftsäule wird zusammengedrückt und in Bodennähe steigt der Luftdruck. Vom Wellental (Trog) Richtung Wellenberg (Rücken) werden Saugeffekte induziert, die Luftteilchen erfahren schließlich eine Beschleunigung. Die Luftsäule wird gestreckt, in Bodennähe fällt der Luftdruck.

Weitere Arten von Tiefs

  • Thermisches Tief oder Hitzetief: Es entsteht, wenn bodennahe Luft stark erwärmt wird. Diese löst sich vom Boden und steigt auf (Thermik). Der Luftdruck sinkt in Bodennähe. Luft strömt von der Seite nach, da dort die Luft sozusagen fehlt. In der Höhe sammelt sich die aufgestiegene Luft an und hier nimmt der Luftdruck zu. Hitzetiefs bilden sich im Sommer über dem Festland, zum Beispiel über Nordindien oder über der Sahara, selten auch in Mitteleuropa.

  • Höhentief: Es bildet sich, wenn kalte Luft aus den oberen Luftschichten wegen seiner größeren Dichte absinkt. Da nach unten hin nun mehr Luft lastet, steigt der Luftdruck am Boden leicht. Meist "eiern" solche Höhentiefs in einer Höhe von 5 bis 7 Kilometer Höhe. In ihrem Zentrum sind die Temperaturen niedriger als in der Umgebung. Es handelt sich um Kaltlufttropfen oder sogenannte Cut-Offs. Auf der Bodenwetterkarte sind solche Arten von Tiefs kaum erkennbar.

Grafik einer Shapiro-Keyser-Zyklone Die Kaltfront bei Shapiro-Keyser-Zyklonen holt die Warmfront gar nicht ein. Aus der höheren Troposphäre "schießt" der starke Wind regelrecht nach unten.
  • Shapiro-Keyser-Zyklone: Das Besondere an dieser Art von Tiefs ist, dass sie nicht das klassische Bild einer "Idealzyklone" mit einer Warm- und Kaltfront sowie einer folgender Okklusion aufweisen. Vielmehr wickelt sich die Warmfront bei diesen Tiefs um den Tiefkern und die Kaltfront, die normalerweise am sogenannten Okklusionspunkt an die Warmfront „andockt”, erreicht diese gar nicht. Knapp südlich der sich um den Kern wickelnden Warmluft bildet sich ein Gebiet mit sehr trockener Luft aus. Kommt die feuchte und warme Luft nun in diesen Bereich, so setzt schlagartig Verdunstung ein. Auf diese folgt eine rasche Abkühlung. Daraus resultiert ein extrem starker Wind, der aus großen Höhen in Richtung Boden weht. Man spricht hier auch von einem Sting Jet. Der Wind kann durch die enorme Stärke aus großer Höhe auch den Erdboden erreichen und mit extrem hohen Windgeschwindigkeiten einhergehen.

Wolkenbildung bei Tiefs

Ana-Warmfront und Wolkenbildung Bei einer Anafront ist die warme Luft in höheren Schichten schneller als am Boden. Sie steigt auf die vorgelagerte Kaltluft auf. Zunächst bilden sich Cirren (Ci), nachfolgend Cirrostrati (Cs) und Altostrati (As). Zuletzt ziehen dichte Regenwolken wie Nimbostrati auf.

Erwärmte Luft dehnt sich aus, ist leichter und steigt deshalb auf. Gleichzeitig kühlt sie sich immer mehr ab, bis schließlich der Wasserdampf kondensiert und Wolken entstehen. Meist fällt aus ihnen dann Regen. In den oberen Schichten strömt die Luft seitwärts aus, denn die Tropopause gilt als Sperrschicht (Inversion). Nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen kann die aufsteigende Luft diese durchbrechen.

Da am Boden nun weniger Luft ist, sinkt der Luftdruck. In das Gebiet mit niedrigem Luftdruck strömt in den unteren atmosphärischen Schichten von den Seiten Luft nach. Das Tief wird dadurch aufgefüllt. Dieses Nachströmen macht sich durch Wind bemerkbar.

Wetter bei Durchzug eines Tiefs

Warmfront und Kaltfront An einer Warmfront entstehen meistens Schichtwolken, an einer Kaltfront eher mächtige Haufenwolken.

In unseren Breiten dominieren Westwinde, daher bewegen sich die Tiefdruckgebiete von Westen nach Osten. Die Ostseite eines Tiefs heißt auch Vorderseite, die Westflanke dagegen Rückseite. Auf der Nordhalbkugel schaufelt ein Tief warme Luft nach Norden und kalte Luft nach Süden.

Die schmalen Bereiche zwischen kalter und warmer Luft innerhalb eines Tiefs werden als Tiefausläufer oder Fronten bezeichnet, genauer Kaltfront, Warmfront und Okklusion.

Typisch beim Durchzug eines Tiefs ist die Abfolge der aufziehenden Wolken:

  1. An der Vorderseite des Tiefs gleitet Warmluft auf die vorgelagerte kältere und schwerere Luft auf. Die warme Luft wird gehoben und es entsteht eine Warmfront. In höheren Luftschichten ziehen zunächst Cirren auf. Sie sind ein erstes Anzeichen für den seitlichen Abfluss von wärmeren Luftmassen in den höheren Luftschichten. Dann folgen dichtere Schichtwolken Altostratus und Nimbostratus, aus denen es in der Regel länger regnet.

  2. Nachdem sich die dicken Wolken ausgeregnet haben, lockern sie wieder auf. In dem sogenannten Warmsektor zwischen Warm- und Kaltfront kommt die Sonne ab und zu heraus. Die Temperatur steigt in der Regel, während der Luftdruck sinkt. Weil die Luft jedoch noch feucht genug ist, bilden sich erste Schauer.

  3. Polare Kaltluft stößt entgegen des Uhrzeigersinns auf die Warmluft, schiebt sich unter diese und hebt sie dann schließlich ab. Der Warmsektor wird dadurch schmaler. Durch die Rotation des Tiefdruckgebiets entsteht der Eindruck, als ob die Kaltfront sich schnell an der Vorderseite des Tiefs einrollt. An der Kaltfront entstehen mächtige Quellwolken (Cumulus, Cumulonimbus), die oftmals Schauer und Gewitter bringen.

  4. Dort, wo die Kaltfront die Warmfront eingeholt hat und sich beide Fronten immer mehr vereinigen, entsteht eine Okklusion. Dabei wird die Warmluft angehoben, die unterschiedlichen Luftmassen verwirbeln sich hier besonders stark. Gleichzeitig sind auch stärkste Niederschläge zu erwarten.

  5. Hinter der Kaltfront folgt der Kaltsektor, wo der Himmel unter Zustrom kälterer Luft aufklart. Dadurch dass das Meer wärmer als die Luft in höheren Luftschichten ist, türmen sich nochmals Quellwolken (Cumulus) auf. Sie wachsen zu einzelnen Schauern aus. Man bezeichnet dieses Wetter auch als Rückseitenwetter.

Bei einer Kaltfront ziehen die Wolken und Niederschläge recht plötzlich auf, auch hier gibt es eine typische Wetterabfolge, wie die Fotostrecke zeigt:

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Aus warm wird kalt: Bei einer Kaltfront schiebt sich kühle, schwerere Luft unter die vor ihr liegende Warmluft. Dabei wird die warme Luft kräftig angehoben. In der Folge entwickeln sich hoch reichende Wolken.

Das zeigt eine Wetterkarte

In einer Wetterkarte sind neben Hoch- und Tiefdruckgebieten auch Wetterfronten gekennzeichnet. So wird eine Kaltfront als blaue Linie mit Dreiecken dargestellt. Das Video zeigt, was sonst noch alles zu sehen ist. Es wird auch erklärt, was die jeweiligen Wetterfronten auszeichnet:

Wann löst sich ein Tief auf?

Ein Tief zerfällt dann, wenn der Kaltsektor hinter der Okklusion in den Kern des Tiefs vorgedrungen ist. Denn kältere Luft ist schwerer und sinkt ab, das Tief füllt sich dadurch auf. In der Regel dauert das 4 bis 5 Tage, nachdem sich das Tief formiert hat.

Es kommt auch vor, dass die Luft im Warmsektor relativ zur umgebenden Luft absinkt, dann schwächen sich die Niederschläge ab. Dies ist vor allem der Fall, wenn der Jetstream schwach ausgeprägt ist und die Temperaturunterschiede zwischen den zwei Luftmassen nicht besonders groß sind. Das Tief hat keinen richtigen Antrieb und füllt sich im Kern rasch auf.

Kommaform eines Tiefs Die Wolken eines starken Tiefs über dem Polarmeer formieren sich zu einem Komma. - Bild: NERC Satellite Receiving Station, Dundee University, Scotland

Auf Satellitenbildern ähnelt ein wanderndes Tief einem Komma. Die Wolken werden zwischen der Warmfront- und Kaltfrontzone gleichsam in Kommaform nach Norden gesogen. Das Kerntief wirkt wie die Kurbelstange eines Aufzugs. Hinter der Kaltfront gibt es größere Wolkenlücken.

Drehsinn bei Tiefdruckgebieten

Tief dreht sich gegen Uhrzeigersinn Auf der Nordhalbkugel drehen sich Tiefdruckgebiete entgegen des Uhrzeigersinns. Wegen der Bodenreibung wird der Wind leicht abgelenkt und die Luft weht in den unteren atmosphärischen Schichten in das Zentrum hinein.

Auf der Nordhalbkugel drehen sich Tiefdruckgebiete entgegen dem Uhrzeigersinn, Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn. Auf der Südhalbkugel ist es andersherum.

Was sind Orkane?

Je stärker die Druckgegensätze zwischen einem Tief und einem Hoch sind, desto stärker weht der Wind. Tiefdruckgebiete mit besonders tiefem Luftdruck und starkem Sturm zeitweise in Orkanstärke nennt man Orkane. Sie fegen besonders im Herbst und Winter über unser Land.

Was ist ein Fünf-b-Tief?

Zugbahn eines Fünf-b-Tiefs Ziehen Tiefdruckgebiete vom westlichen Mittelmeer über Italien, Österreich und Ungarn nach Polen, spricht man von einem Fünf-b-Tief. Die blaue Linie zeigt die entsprechende Zugbahn.

Meteorologen ordnen die Zugbahnen von Tiefdruckgebieten bei besonderen Tiefdruckgebieten mit römischen Ziffern ein. Eine von ihnen wird als "Vb" (gesprochen Fünf-b) bezeichnet. Tiefs auf dieser Bahn haben ihren Ursprung üblicherweise im westlichen Mittelmeer, nicht selten im Golf von Genua oder in der nördlichen Adria. Dabei saugen sie sich mit warmer und feuchter Mittelmeerluft voll und ziehen weiter Richtung Österreich, Ungarn bis nach Polen.

An der Westseite des Tiefs fließt dagegen kalte Luft südwärts. Durch diese Konstellation schiebt sich die warme Mittelmeerluft über die kühlere Luft am Boden. Der in der Luft enthaltende hohe Wasserdampfgehalt kondensiert großflächig, es bilden sich daher ausgedehnte mächtige Wolkenfelder. Aus ihnen fallen in großen Gebieten Niederschläge. Je nach Stärke und Lage der Niederschläge können Schneeflocken bis in die Täler hinabrieseln.

Fünf-b-Tief lenkt kalte Luft südwärts, warme Mittelmeerluft nordwärts Sobald ein Fünf-b-Tief über dem östlichen Mitteleuropa liegt, lenkt es im Winterhalbjahr Polarluft gegen die Alpennordseite. Auf der Ostseite wird dagegen warme Luft nach Osteuropa geführt.

Verantwortlich für dieses hohe Feuchteangebot ist die nur langsame Verlagerung solcher Tiefs und das Anstauen der Niederschläge im Luv der Berge mit Drehen der Anströmung auf Nord. Oft gehen solche Fünf-b-Tiefs mit immensen Niederschlagsmengen und kräftigen Dauerniederschlägen einher, die auch unwetterartig ausfallen können. Im August 2002 haben extreme Regenfälle zu einer Hochwasserkatastrophe an Elbe und Mulde geführt.

Woher kommt der Name Fünf-b?

Ende des 19. Jahrhunderts stellte der Meteorologe Wilhelm Jacob van Bebber fest, dass die Zugbahnen der Tiefdruckgebiete über Europa zyklischen Schwankungen unterliegen. Van Bebber nummerierte die am häufigsten vorkommenden Zugbahnen mit den römischen Ziffern I bis V. Allerdings ist heutzutage bei den Meteorologen in Mitteleuropa nur noch die Bezeichnung für die Zugbahn "„Vb" geläufig.

Was ist eine Bomben-Zyklone?

Die Wortprägung der "Bomben-Zyklone" leitet sich vermutlich von "Wetterbombe" oder "Bombogenese" ab. Dieser Begriff wurde erstmals 1980 von Sanders und Gyakum in ihrem Fachartikel "Synoptic-Dynamic Climatology of the Bomb" verwendet.

Die Karte zeigt den Luftdruck des Tiefs am Mittwoch. Im Zentrum des Tiefs sind ist sogar ein Druck von unter 950 hPa (Hectopascal) denkbar. Die Karte zeigt den Luftdruck eines Tiefs bei Norwegen. Im Zentrum des Tiefs ist sogar ein Luftdruck von unter 950 Hektopascal möglich.

Das Besondere an solchen Orkantiefs ist nicht nur seine Stärke, sondern die rapide Zyklogenese. Das Tief durchläuft also eine rasche Vertiefung. Im Fachjargon wird diese Entwicklung auch gerne "Bombogenese" genannt.

Vereinfacht gesagt handelt es sich dabei um eine besonders schnelle Verstärkung eines Tiefs. Eine "Bombogenese" liegt dann vor, wenn der Luftdruck in den mittleren Breiten innerhalb von 24 Stunden um 24 Hektopascal fällt, zum Beispiel von 990 auf etwa 950 Hektopascal.

Diese explosive Entwicklung geht meist mit hohen Windgeschwindigkeiten einher. Ein bekanntes Beispiel für Deutschland war Orkan Lothar im Jahr 1999. Die Schäden waren damals enorm.

Namen für Tiefdruckgebiete

Große Tief- und Hochdruckgebiete erhalten in Mitteleuropa Vornamen. Bei der Namensvergabe folgt man alphabetisch der Reihenfolge, in der sie auftreten.

Die Namenstaufe von Druckgebilden hat schon eine lange Geschichte: Seit 1954 vergibt das Institut für Meteorologie der FU Berlin Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete, die das Wetter in Mitteleuropa beeinflussen. Diese Namen werden von Wetterdiensten und Medien übernommen und veröffentlicht. So erscheinen sie auf den Wetterkarten zahlreicher Zeitungen und werden in Radio- und Fernsehwetterberichten genannt.

Schon gewusst?

Jeder kann einen Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete kaufen.

Jedes Jahr werden laut der Internetseite des Instituts etwa 50-60 Hochs und 130-150 Tiefs benannt. In Jahren mit geraden Zahlen tragen Hochs männliche Vornamen und Tiefs weibliche. In Jahren mit ungeraden Zahlen ist es genau umgekehrt. Im Jahr 2020 nannten sich die Tiefs in alphabetischer und zeitlicher Folge:

  • Amrei

  • Bianca

  • Clara

  • Damira

  • Elisa

  • Fenja

  • Gerlinde

  • Heike

  • Ilka

  • Joyce, usw.

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