WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / Wetterlexikon /

Feuerberge können das Klima beeinflussen - Vulkan

Vulkan

Feuerberge können das Klima beeinflussen

Der Vulkan Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma bricht aus.
Inhalt

Ein Vulkan ist ein Berg. Zugleich ist er eine Öffnung in der Erdkruste. Bei einem Vulkanausbruch dringt geschmolzenes Gestein aus dem Inneren der Erde an die Oberfläche. Ausbrüche können gemächlich oder explosiv stattfinden. Vulkanausbrüche sind beeindruckende Naturereignisse, die jedoch auch zur großen Gefahr für Menschen werden können.

Was ist ein Vulkan?

Ein Vulkan ist ein Berg, durch dessen Schlot geschmolzenes Gestein aus dem Inneren der Erde an die Oberfläche tritt. Das geschmolzene Gestein im Inneren des Vulkans oder unter ihm heißt Magma. Wenn Magma an die Oberfläche gelangt, wird es als Lava bezeichnet. Oftmals wälzt sich glühend heiße Lava zäh über die Erdoberfläche. Graue Aschewolken steigen auf, es dampft und brodelt. Manchmal schleudern Vulkane jedoch auch enorme Mengen an Material aus.

Das feinkörnige, vulkanische Gestein mit einer Größe von 0,5-2 Millimetern, das bei explosiven Vulkanausbrüchen entsteht und weit verfrachtet werden kann, wird vulkanische Asche genannt.

Das Magma unterhalb der Erdspalte tritt auf der Insel Island als Lava zu Tage.Das Magma unterhalb der Erdspalte tritt auf der Insel Island als Lava zu Tage.

Die meisten Vulkane spucken jedoch nicht ständig Lava oder Asche aus, sondern können auch sehr lange Zeit ruhen. Wissenschaftler können daher nicht genau vorhersagen, wann ein Vulkan das nächste Mal ausbricht. Der Name Vulkan leitet sich übrigens vom römischen Gott des Feuers Vulcanus ab.

Wie entstehen Vulkane?

Tief im Innern der Erde ist es bis zu 5000 Grad heiß, deshalb schmilzt alles Gestein. Auf dem Magma "schwimmt" die äußere, harte Erdkruste, die aus riesigen Kontinentalplatten aufgebaut ist.

Grafik zeigt schematisch Schalenaufbau der Erde mit Erdkern, -mantel und -kruste.Drei Hauptschalen werden unterschieden: die Erdkruste (Crust), der Erdmantel (Mantle) und der Erdkern (Core). Der Erdkern besteht aus einem inneren (inner) und äußeren (outer) Kern.

Die Erdkruste zeigt an manchen Stellen Risse, Spalten, Lücken oder auch nur kleine Öffnungen, die vor allem an den Rändern der sogenannten tektonischen Platten zu finden sind. Manchmal ist die Erdkruste nur sehr dünn, sodass sie brüchig werden kann.

Das Magma kann aus diesen Bruchstellen herausgedrückt werden. An der Luft kühlt die Lava ab und wird wieder fest. Tritt an derselben Stelle immer wieder Lava aus, bildet sich so nach und nach ein Berg aus erkalteter Lava.

Plattentektonik

Die Erdkruste kann man sich wie einen Flickenteppich vorstellen. Diese einzelnen Elemente bestehen aus mehreren großen kontinentalen und ozeanischen Platten, die quasi auf dem Erdmantel schwimmen. Dazwischen gesellen sich sogenannte Mikroplatten hinzu. Die einzelnen Platten sind miteinander verbunden, doch ihre "Naht" kann irgendwann aufplatzen. Dann entweicht aus dem Inneren heißes Material an die Erdoberfläche.

Die Erde besteht aus einzelnen Erdplatten. Die Erde besteht aus unterschiedlichen, sich bewegenden Erdplatten. Die sogenannten Kontinentalplatten können sich dabei aufeinander, voneinander weg oder aneinander vorbei bewegen.

Diese Platten reiben sich aneinander, driften voneinander weg oder eine Platte schiebt sich unter die andere. Dieser Prozess wird als Plattentektonik bezeichnet. An jenen Plattengrenzen befinden sich auch die Schwachstellen, an denen das Magma aufsteigt. Dort liegen mehr als 90 Prozent aller Vulkane. Diese konzentrieren sich mehrheitlich am sogenannten Pazifischen Feuerring.

Dieser Feuerring reicht von der Westküste Amerikas über die Inselkette der Aleuten und Japan bis nach Indonesien und Papua-Neuguinea. In diesen Regionen schiebt sich die Pazifische Platte unter eine leichtere Kontinentalplatte. 45 Prozent aller Vulkane befinden sich an diesem Feuerring. Gleich mehrere Vulkane gibt es auf der indonesischen Insel Java.

Warum bricht ein Vulkan aus?

Im Erdmantel, der Gesteinsschicht unter der Erdkruste, herrschen Temperaturen von über 1000 Grad. Gleichzeitig steigt der Druck, weil auch vermehrt Gase freigesetzt werden. Erreichen Hitze und Druck einen kritischen Wert, schmilzt das Gestein und wird zu zähflüssigem Magma. Abhängig ist die Schmelztemperatur des Gesteins von dessen Zusammensetzung.

Aktiver und erloschener VulkanBei einem aktiven Vulkan dringt das Magma bis an die Oberfläche. Sie muss jedoch nicht heraustreten, es reicht auch Rauch und Asche. Erloschen ist ein Vulkan, wenn durch fehlende Magmazufuhr kein Ausbruch mehr möglich ist.

Das Magma dehnt sich aus und steigt empor, wo es sich erst einmal in Hohlräumen, den Magmakammern, sammelt. Dies kann Zehntausende oder gar Hunderttausende Jahre dauern.

Vulkanausbrüche können auch mit starken Erdbeben einhergehen.

Was passiert bei einem Vulkanausbruch?

Wenn die Magmakammer voll ist und kein weiteres Material mehr aufnehmen kann, bahnt sich das heiße Magma seinen Weg nach oben und dringt durch Kanäle und Spalten an die Oberfläche. Das Magma tritt dort als glühend heiße Lava aus, der Vulkan bricht aus. Der Kanal, durch den das Magma nach oben quillt, wird als Schlot, sein Ausgang als Krater bezeichnet.

Aus einigen Vulkanen dringt regelmäßig Lava heraus. Dies ist zum Beispiel beim Stromboli in Süditalien der Fall. Andere Vulkane ruhen Jahrhunderte lang, sind aber nicht wirklich erloschen.

Der Vulkankrater kann mit Lava und Geröll verstopft sein. Dringt Magma nach oben, baut sich ein immenser Druck auf, sodass eine gewaltige Explosion folgen kann. Dies war beim Vesuv unweit der mittelitalienischen Stadt Neapel oder beim Krakatau in Indonesien der Fall. Solche explosiven Ausbrüche sprengen Millionen Tonnen von Gestein in die Luft.

Nicht selten schwebt die Aschewolke lange in der Luft, zugleich verteilt der Wind die Aschepartikel über große Gebiete. Nur langsam setzt sich diese Wolke dann als feine Ascheschicht auf der Erde ab.

Bei vielen Vulkanen ist die Lava extrem heiß und daher fast schon dünnflüssig. Die Lava wird hier nicht in die Luft geschleudert, sondern fließt als glühend heißer Strom aus geschmolzenem Gestein vom Kraterrand herab. Sobald der Lavastrom abkühlt, erstarrt er zu Lavagestein. Dies kann mehrmals nacheinander passieren. Das hat zur Folge, dass die erkalteten Lavaströme, Asche und Gesteinstrümmer einen Berg um den Krater aufbauen. Dieser wird als Vulkankegel bezeichnet.

Was sind Hotspots?

Die Kapverdischen Inseln entstanden alle durch aus dem Meer aufsteigendes MagmaDie Kapverdischen Inseln entstanden alle durch aus dem Meer aufsteigendes Magma und waren deshalb nie Teil des Afrikanischen Kontinents. Der sogenannte Hotspot-Vulkanismus ist eine Folge von Plattentektonik.

An manchen Stellen ist die Erdkruste brüchig oder relativ dünn. Das kann passieren, wenn tektonische Platten auseinanderdriften oder eine Platte gedehnt wird. Diese Schwachstellen bezeichnen Geologen als Hotspots.

In Hotspots ist die Wärmekonzentration in 30 bis 100 Kilometern Tiefe besonders hoch und heißes Material aus dem Erdinneren kann aufsteigen. Dabei schmilzt es die Kruste langsam auf. Sobald es die Erdoberfläche erreicht hat, entsteht ein neuer Vulkan.

Interessanterweise bleibt ein Hotspot an Ort und Stelle. Die tektonische Platte darüber kann sich nach wie vor verlagern. Deshalb fräst sich ein Hotspot nahezu in die Erdkruste hinein, sodass mit der Zeit ganze Vulkanketten entstehen. Typische Beispiele dieser Vulkanketten sind die Kanaren, Kapverden und die Hawaii-Inseln.

Wie ist ein Vulkan aufgebaut?

Der wichtigste Baustein eines Vulkans ist der Schlot. Ein Vulkan kann auch aus mehreren Schloten bestehen. Diese Kanäle beginnen Kilometer tief in der Erdkruste in einer Magmakammer. In dieser Kammer sammeln sich die Gesteinsschmelze und vulkanische Gase aus dem oberen Erdmantel. Sobald die Magmakammer gefüllt ist, muss das Magma wegen des Drucks der weiter unten lagernden Gesteinsschmelze durch den Schlot zur Erdoberfläche aufsteigen.

Der Schlot endet im trichter- oder kesselförmigen Krater. Aus den Kratern wird das Magma auf die Erdoberfläche ausgeworfen. Die Formen eines Kraters können sich deutlich unterscheiden. Meist bestimmt die Art der Lava das Aussehen. Krater an der Spitze des Vulkans werden Haupt- oder Zentralkrater bezeichnet. Gibt es zusätzlich noch Krater, die sich an den Hängen befinden, werden sie Nebenkrater genannt. Doch aus den Hängen kann ebenfalls Magma austreten, wenn die Flanken aufreißen.

Meist haben Vulkane mehrere Krater oder sogar mehrere Gipfel. Ein junger Vulkan ist meist aus einem älteren entstanden, der wieder auf einem noch älteren Vulkan steht. Je komplizierter ein Vulkan aufgebaut ist, desto bewegter ist seine Geschichte.

Außerdem gibt es Krater, die komplett mit zähflüssigen Lavaströmen gefüllt sind. Diese Lava ist so langsam, dass sie nicht mehr fließt und sich im Krater aufstaut. Das kann so weit gehen, dass sich ein Hügel im Krater bildet. Dieser Hügel wird dann Dom genannt.

Wie heiß ist ein Vulkan?

Die Farbe von Lava ist beim Austritt rot, manchmal auch grau. Ausbruch am Erta Ale in Äthiopien.Die Farbe von Lava ist beim Austritt rot, manchmal auch grau. Je heller die Lava ist, desto heißer ist sie.

In erster Linie hängt die Temperatur des Magmas oder der Lava von der chemischen Zusammensetzung der Gesteine ab, die Bestand der Schmelze sind. Das kann von Vulkan zu Vulkan unterschiedlich sein. Die Temperatur liegt meistens zwischen 500 und 1200 Grad Celsius.

Die niedrigsten Temperaturen von rund 500 bis 550 Grad zeigt die seltene Karbonatitlava auf. Diese enthält sehr viel Kalzium. Bei der sogenannten rhyolithischen Lava, die ausgesprochen reich an Quarz ist, beträgt die Temperatur rund 800 Grad.

Basaltische Lava kann bis zu 1200 Grad heiß sein. Sie ist arm an Siliziumdioxid und demnach auch quarzarm. Die höchsten Temperaturen um 1200 Grad findet man bei Lavaströmen, die bei Ausbrüchen der Vulkane auf Hawaii entstehen.

Nach Abkühlung verändert sich die Farbe der Lava zu Dunkelgrau, Braun oder Schwarz.

Farbe verrät Temperatur

Die Farbe verrät die Temperatur der Lava: Erreicht die Lava Temperaturen von über 520 Grad glüht sie rot und erscheint mit steigender Temperatur zunehmend gelblicher. Bei Temperaturen über 1000 Grad erscheint der fließende Lavastrom weißglühend.

An der Oberfläche kühlt die Lava dann wieder ab und wird nach und nach dunkler. Unter etwa 500 Grad sendet die Gesteinsschmelze kein Licht mehr aus.

Die Lava kann sogar blau erscheinen. Der Ijen auf der indonesischen Insel Java wird auch Blauer Vulkan genannt. Die leuchtend blauen Flammen, die in die Luft schießen, und ein blauer Lavafluss sind auf heiße Schwefelgase zurückzuführen. Sie steigen unter hohem Druck und mit Temperaturen von über 600 Grad zusammen mit der Lava an die Oberfläche.

Blaues Feuer am Vulkan Kawah IjenBlaues Feuer am Vulkan Kawah Ijen: Kurz vor einem Ausbruch bringen hohe Temperaturen den flüssigen Schwefel zum Brennen. Nachts sieht man diesen einzigartigen Schwefelbrand in saphierblauen Flammen. - Bild: MTS_Photo / shutterstock.com

An der Luft entzünden sich die Schwefelgase sofort, wenn sie mit dem Sauerstoff in der Luft in Kontakt kommen. Dabei entsteht Schwefeldioxid. Bei der chemischen Reaktion ist dann die blaue Farbe erkennbar. Zudem entsteht durch Kondensation auch flüssiger Schwefel.

Dieser bahnt sich brennend und in kräftigen Blautönen den Weg die Flanken hinunter zum Tal. Die blaue Flamme ist jedoch nur bei Nacht zu sehen.

Welche Arten von Vulkanen gibt es?

Vulkane zeigen unterschiedliche Formen auf, sie können kuppel- oder kegelförmig, steilflankig oder auch sehr unregelmäßig geformt aussehen. Untergliedert werden sie auch nach der Art, wie das Magma von unten an die Erdoberfläche zugeführt wird oder nach dem Ort, an dem sie auftreten.

Der schneebedeckte Mauna Kea ist einer der Hawaii-Inseln und zählt zu den SchildvulkanenDer Mauna Kea ist einer der Hawaii-Inseln und zählt zu den Schildvulkanen. Er besteht fast ausschließlich aus der Ansammlung mehrerer Lavaschichten. Auf seinem Gipfel gibt es einige Kegel aus Asche und Bimsstein.

Im Folgenden sind die unterschiedlichen Vulkantypen mit ihren einzelnen Merkmalen aufgelistet:

Schildvulkan

Schildvulkane zeichnen sich durch ihre breite und eher flache Form aus. Ihr Fußdurchmesser kann mehrere Kilometer betragen. Schildvulkane zählen daher zu den größten Vulkanen. Die Bezeichnung kommt von der schildartig aufgewölbten Form dieses Vulkantyps, dessen ausgedehnte Kegel sehr flach abfallen.

Grafik: Die typischen Eigenschaften von Schildvulkanen und CalderenHier sind die typischen Eigenschaften von Schild- und Stratovulkanen zu sehen.

Schildvulkane haben häufig mehr als einen Schlot. Aus ihren Schloten dringt sehr heißes, gasarmes und dünnflüssiges Magma nach oben. Der Entstehungsort ist der obere Erdmantel. Dabei gibt es in einer Eruptionsphase Dutzende Lavaergüsse, die sich relativ schnell auch bei flachen Hangneigungen radial ausbreiten und größere Entfernungen zurücklegen. Allerdings sind die Lavadecken nur wenige Meter mächtig, auch wenn sie gigantische Massen rotglühender Lava fördern.

Die meisten Schildvulkane befinden sich über Hotspots sowie an auseinanderdriftenden Plattenrändern auf den Mittelozeanischen Rücken oder an Riftzonen wie dem Ostafrikanischen Graben. Weltweit zählt man etwa 180 Schildvulkane.

Die größten Schildvulkane finden sich auf Hawaii im Nordpazifik. Der jüngste von ihnen und auch der größte weltweit ist der Mauna Loa. Vom Meeresboden bis zum Gipfel beträgt seine Höhe 10.000 Meter. An seinem Fuß besitzt er einen Durchmesser von 400 Kilometern.

Schon gewusst?

Der größte bekannte Schildvulkan und zugleich der höchste Berg des Sonnensystems ist der Olympus Mons auf dem Planeten Mars. Er ist 26 Kilometer hoch.

Die bekanntesten Schildvulkane in Europa sind:

  • Santorini - Griechenland

  • Hierro - Kanaren

  • Pantelleria - zwischen Sizilien und Tunesien

  • Karaca Dag - Südanatolien

  • Theistareykjarbunga - Island

Schichtvulkan oder Stratovulkan

Ein Synonym für Schichtvulkan ist Stratovulkan (lat. stratum, stenere für ausdehnen, mit einer Schicht bedecken). Sie sind weltweit der häufigste Vulkantyp.

Ein Stratovulkan hat steile Flanken und ähnelt einer Pyramide. Er ist durch eher zähflüssige Lavaströme entstanden, die aus dem Schlot oder Spalten nicht sehr weit ausfließen und daher dicke erkaltete Lavadecken ausbilden.

Bekannte Schichtvulkane in Europa:

  • Stromboli - (gleichnamige Insel) Italien

  • Ätna (der höchste aktive Vulkan Europas) - Sizilien

  • Vesuv - Italien

Ätna spuckt etwas Rauch, Flanken teilweise schneebedecktBeim Ätna handelt es sich um einen sogenannten Schicht- oder Stratovulkan, der aus einzelnen Schichten von Lava und Lockermassen aufgebaut ist.

Andere bekannte Stratovulkane sind:

  • Kilimanjaro - Tansania

  • Popocatépetl - Mexiko

  • Cotopaxi - Ecuador

Wegen des hohen Gasanteils verlaufen jene Eruptionen explosiv, die mit Lockermaterial wie Bomben, Lapilli, Aschen einhergehen. Zusammengefasst heißen sie Tephra. Die vulkanischen Aschen werden manchmal bis in Höhen von 40 Kilometern in die Atmosphäre geschleudert. In den ruhigeren Phasen fließt dagegen die Lava langsam aus.

Sobald das ausfließende und ausgeworfene Material erkaltet und sich ablagert, entsteht diese charakteristische Schichtung aus Lava und Tephra. Bis der Vulkan eine typische konische Form annimmt, kann es Zehn- bis Hunderttausende von Jahren dauern.

Der Vesuv unweit von Neapel ist ein Stratovulkan, aber er besteht aus mehreren übereinandergesetzten Vulkangenerationen.Der Vesuv unweit von Neapel ist ein Stratovulkan, aber er besteht aus mehreren übereinandergesetzten Vulkangenerationen.

Nicht selten passiert es, dass die Lava im Vulkanschlot erstarrt. Dann kann das Magma beim erneuten Aufstieg den alten Schlot nicht durchdringen, stattdessen verlagert sich der Schlot und ein neuer Krater entsteht an den Flanken des alten Kegels. Diesen neuen, jedoch kleineren Kegel nennt man Flankenvulkan. Sind die Kegel ähnlich groß, spricht man von Zwillings- oder Doppelvulkanen.

Stratovulkane finden sich häufig in der Nähe von Subduktionszonen wie zum Beispiel entlang des Pazifischen Feuerrings. Bekannte Beispiele für gewaltige Ausbrüche von Schichtvulkanen sind der Krakatau im Jahr 1883, der Mount St. Helens im Jahr 1980 und der Pinatubo im Jahr 1991.

Maare

Wenn Magma in Kontakt mit Grundwasser kommt, dann ist eine heftige Wasserdampfexplosion die Folge. Diese sprengt das umliegende Gestein weg. Zurückbleibt ein wannen- oder trichterförmiger Sprengkrater, der als Maar bezeichnet wird.

Grafik zeigt die typischen Eigenschaften von Maaren und ErdspaltenHier sind die typischen Eigenschaften von Maaren und Calderen zu sehen.

Dabei wird Magma und Nebengestein voneinander getrennt und das pyroklastische Material aus dem Schlot geschleudert. Um die Austrittsöffnung des Sprengtrichters lagert sich häufig ein flacher Asche- oder Tuffring ab.

Pulvermaar in der Eifel von oben. Tiefblaues WasserDas Pulvermaar gehört zu den bekanntesten Maaren der Eifel. Es entstand vor etwa 23.000 Jahren durch vulkanische Aktivität.

Solche Vertiefungen füllen sich oftmals mit Niederschlagswasser, sodass sich ein Maarsee bildet. Dutzende Maare gibt es in der Eifel, die meisten sind jedoch nicht mit Wasser gefüllt. Der Krater selbst kann 10 bis 500 Meter tief sein.

Caldera

Eine Caldera entsteht, wenn ein großer Bereich eines Vulkans in sich zusammenstürzt. Übrig bleibt ein riesiger, nahezu kreisförmiger Kessel.

Laacher See in der Eifel - idyllisch. In einer Caldera entstandenDer Laacher See ist eine wassergefüllte Caldera. Der Einbruchkrater entstand nach Entleeren der Magmakammer unterhalb des Vulkankegels durch einen Einsturz.

Solche Calderen bilden sich, wenn aus einer Magmakammer bei einer starken Eruption große Mengen an Material hochgedrückt werden. Weiter unten leeren sich die Spalten und Kammern mit Magma, sodass im Untergrund Hohlräume zurückbleiben.

Aufgrund der Schwerkraft sackt das darüber liegende Vulkangebäude samt Deckengestein blockartig nach. Solch ein kollabierter Vulkankessel heißt auch Einsturzcaldera. Er zeichnet sich durch steile Flanken mit einer kreis- bis ellipsenförmigen Vertiefung aus. Diese kann einen Durchmesser von mehreren Kilometern erreichen.

Innerhalb der Caldera kann sich auch ein neuer Krater bilden, der immer wieder Lava ausspeit. Tiefer liegende Calderen füllen sich häufig mit Wasser.

Calderen und Maare gibt es besonders in der Eifel. Weiteres zum Vulkanismus in der Eifel erfahren Sie auch in diesem Video:

Calderavulkane können über lange Zeiträume aktiv sein. In ihnen können sich neue Lavadome oder Aschekegel ausbilden, die nicht selten zu Stratovulkanen weiterwachsen. Der Begriff Caldera stammt aus dem Spanischen caldera (deutsch Kessel).

Bekannte Calderen sind:

  • Laacher See - Vulkaneifel

  • Katla - Island

  • Bolsenasee - Italien

  • Santorin - Griechenland

  • Lagoa do Fogo - Sao Miguel (Azoren)

  • Pico do Fogo - Kapverden

  • Krakatau - Indonesien

  • Tambora - Indonesien

  • Pinatubo - Philippinen

  • Taal - Philippinen

Aschekegel

Aschekegel- oder Schlackekegel entstehen, wenn Grundwasser in die Magmakammer eindringt. Das Wasser verdampft wegen der hohen Temperaturen. In der Folge baut sich durch den Wasserdampf ein gewaltiger Druck auf, der beim Ausbruch des Vulkans die Füllung des Förderschlotes zertrümmert.

Vulkaneigenschaften bei Aschekegeln und SpaltenHier sind die typischen Eigenschaften von Aschekegeln und Erdspalten zu sehen.

Aschekegel sind manchmal bis zu einige hundert Meter hoch und weisen steile Flanken auf. Der Gipfel ist dagegen eben und dort befindet sich der Krater. Lava wird nicht zu Tage gefördert.

Die Eruptionskraft ist bei diesen Ausbrüchen gering, das Material wird typischerweise in relativ flachem Winkel ausgeworfen, sodass der Vulkankegel ein flaches Profil und nur eine niedrige Höhe aufweist

Aschekegel erreichen meist nur eine Höhe von wenigen hundert Metern, wie der Paricutin im Südwesten Mexikos.Aschekegel erreichen meist nur eine Höhe von wenigen hundert Metern, wie der Paricutin im Südwesten Mexikos. Der Vulkan entstand am 20. Februar 1943. Dabei öffnete sich ein neuer Schlot im etwa 40.000 Quadaratkilometer großen Vulkanfeld.

Bei Schlackekegeln sind einzelne Eruption mit kleineren Explosionen vorangegangen. Dabei wurde häufig eine recht flüssige, basaltische Schmelze ausgeworfen. Die Schlacke und Asche lagert sich kegelförmig rund um den Vulkanschlot ab.

In unmittelbarer Nähe des Kraters lagern sich Lockerprodukte wie Bimsstein ab und formen den Kegel.

Hier sind nochmals die einzelnen Vulkantypen zu sehen.Hier sind nochmals die einzelnen Vulkantypen zu sehen.

Lavadom

Wenn sich zähflüssiges ausquellendes Magma relativ schnell abkühlt, können sich direkt über dem Vulkanschlot Quellkuppen ausbilden.

Das schnelle Abkühlen führt dazu, dass ein Pfropfen im Schlot zurückbleibt und ihn dadurch verstopft. Den oberen Bereich des Schlotes mit erstarrtem Magma bezeichnet man als Lavadom.

Der Santiaguito ist als Staukuppe am Hauptvulkan Santa Maria in Guatemala zu sehen. Etwas Rauch dringt heraus.Der Santiaguito ist ein Nebenvulkan des Vulkans Santa Maria in Guatemala. In dem ursprünglichen Seitenkrater staut sich sehr zähflüssige Lava und verstopft den Förderschlot. Diese Staukuppe wird Lavadom bezeichnet.

Dabei kann es passieren, dass die Schmelze mit ihrem hohen Gasgehalt einen gewaltigen Druck von unten aufbaut. Dieser Druck entlädt sich nicht selten in starken Explosionen. Lavadome können auch instabil werden und einstürzen, nachfolgend treten pyroklastische Ströme aus.

Lavadome können Durchmesser von einigen Metern bis zu Kilometern erreichen sowie bis hin zu 1000 Meter hoch werden.

In Europa finden sich junge Lavadome entlang der Chaine des Puys im französischen Zentralmassiv. Ältere Lavadome gibt es in Deutschland in der Rhön oder im Hegau.

Flutbasalte

Lava muss nicht immer aus Schloten aufsteigen. In manchen Erdregionen finden auch entlang von langgezogenen Spalten Eruptionen statt. In kurzer Zeit dringt silikatarme, basaltische Lava nach oben. Dieses Ausströmen von Lava bezeichnet man als Flutbasalte oder Trapp.

Zeugen früheren Vulkanismus: Das Putorana-Gebirge in Nordsibirien ist nahezu vollständig aus Basalten und verwandten Gesteinen aufgebautZeugen früheren Vulkanismus: Das Putorana-Gebirge in Nordsibirien ist nahezu vollständig aus Basalten und verwandten Gesteinen aufgebaut, die zum Vulkanismus des Sibirischen Trapps gehören.

Bei Flutbasalten entweichen große Mengen an Gasen wie Schwefeldioxid und Hydrogensulfid in die Atmosphäre. Sie können das Klima vorübergehend beeinflussen. So fanden Paläoklimawissenschaftler und -wissenschaftlerinnen heraus, dass vor rund 242 Millionen Jahren in Sibirien gewaltige Mengen Lava austraten.

Die ausgestoßenen Gase veränderten das Weltklima insofern, dass sich der Treibhauseffekt galoppierend zwischen den Erdepochen Perm und Trias vor etwa 242 Millionen Jahren verstärkte. Dies führte zu einem Massensterben von Tierarten. Ein ähnliches Ereignis gab es vor 65,5 Millionen Jahren an der Grenze von der Kreidezeit zum Tertiär.

Mittelozeanischer Rücken

Topografie der Erdoberfläche: Die hellblauen Linien in den Meeren stellen die mittelozeanischen Rücken dar. Topografie der Erdoberfläche: Die hellblauen Linien in den Meeren stellen die mittelozeanischen Rücken dar. Sie sind vulkanisch aktive Gebirgszüge in der Tiefsee.

Der Großteil der Vulkanausbrüche auf der Erde findet entlang der Mittelozeanischen Rücken statt. Dabei handelt es sich um ein 70.000 Kilometer langes Rift-System inmitten der Ozeanischen Kruste, an dem Erdplatten auseinanderdriften.

Die junge Kruste der Mittelozeanischen Rücken weist viele Spalten und Risse auf. Zudem ist sie in einem gewissen Abstand zum Meeresgrund, insbesondere in der Umgebung der Magmakammer noch sehr heiß. Entlang einer ein bis zwei Kilometer breiten Zone fließt dort dauerhaft und eher gemächlich sehr siliziumdioxidarme, basaltische Lava aus dem Meeresboden aus. Die Lava erstarrt zur sogenannten Kissenlava, sie ähnelt riesigen Kissen. Das entstehende Gestein wird als Mid-ocean-ridge-Basalt (MORB) bezeichnet.

Das Magma sammelt sich in Magmakammern unterhalb der Mittelozeanischen Rücken. Die geringere Dichte dieses Magmas verglichen mit dem umgebenden Gestein ermöglicht einen Aufstieg entlang der Schächte und schmalen Kanäle.

Etwa 3 Kubikkilometer an der Meeresbodenoberfläche erstarrter Basalt lagert sich jährlich an den Rändern der Mittelozeanischen Rücken. Hinzukommen etwa die fünf- bis sechsfache Menge an Magma in der Tiefe, das zwischen die Gesteine der Erdkruste eindringt und erstarrt.

An einigen Stellen ragen Mittelozeanische Rücken soweit auf, dass sie die Wasseroberfläche durchstoßen und ozeanische Inseln bilden. Beispiele hierfür sind die Azoren und die Insel Ascension im Atlantik.

Auch Island liegt genau auf dem mittelatlantischen Riftsystem. Der Mittelatlantische Rücken erhebt sich hier über dem Meeresspiegel und der Riftvulkanismus ist ohne Wasserbedeckung aufgeschlossen.

Was ist ein Supervulkan?

Der Supervulkan unter dem amerikanischen Yellowstone-Nationalpark ist gigantisch. Gase steigen über dem See auf.Der sogenannte Supervulkan unter dem amerikanischen Yellowstone-Nationalpark ist gigantisch. Supervulkane bilden keine Feuerberge. Stattdessen explodieren sie und reißen dabei ein gewaltiges Loch in die Erdkruste

Eine wissenschaftlich exakte Definition für Supervulkane gibt es nicht. Entscheidend ist dabei vor allem die Menge an ausgestoßenem Material und die Höhe der Eruptionssäule.

Supervulkane zählen zwar zu den größten bekannten Vulkanen, haben jedoch keine Vulkankegel. Stattdessen hinterlassen vorangegangene gewaltige Eruptionen riesige Calderen im Boden. Supervulkane weisen jedoch eine riesige Magmakammer unter dem Vulkangebiet auf.

Bekannte Supervulkane sind:

  • Yellowstone Caldera - USA

  • Toba-See - Indonesien

  • Taupo-See - Neuseeland.

  • Phlegräische Felder - (bei Neapel) Italien

Wie entsteht ein Supervulkan?

Über Tausende von Jahren reichern sich Gase im teilgeschmolzenen Magma an, sodass sich das Gebiet über der unterirdischen Kammer allmählich hebt. Irgendwann ist der Druck so groß, dass das Magma an mehreren weit verteilten Stellen durch das Deckgestein bricht. In der Folge kommt es zu einer gewaltigen Explosion, die ein riesiges Loch mit einem Durchmesser von bis zu 100 Kilometern in die Erdkruste reißt.

Die Wucht eines solchen Ausbruches wird mit dem Vulkanexplosivitätsindex-Wert 8 (VEI-8) und höher beschrieben.

Der Toba-See in Sumatra füllt eine Caldera. Er gilt als größter Kratersee der Erde.Der Toba-See in Sumatra füllt eine Caldera, die nach einer gewaltigen Explosion vor 75.000 Jahren zurückblieb. Er gilt als größter Kratersee der Erde.

Bei solchen Ausbrüchen gelangt eine Auswurfmenge (Asche, Lava, Pyroklastik) von mindestens 450, nicht selten sogar mehreren 1.000 Kubikkilometern Gesteinsmaterial und Asche an die Oberfläche und in die Atmosphäre. Zugleich werden die Asche und Gesteinsfragmente mit Überschallgeschwindigkeit manchmal bis über 30 Kilometer hoch in die Atmosphäre geschleudert. Für das Klima und das Leben auf der Erde hat das verheerende Folgen.

Ein Supervulkan bricht jedoch selten aus. Eine Eruption ereignet sich im Schnitt nur alle 100.000 Jahre. Der letzte Ausbruch eines Supervulkans geschah im Gebiet des Lake Taupo in Neuseeland (Toba-See) vor etwa 26.500 Jahren.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen schätzen, dass zwischen der vollständigen Auffüllung der Magmakammer und dem darauffolgenden Ausbruch einige hundert bis wenige tausend Jahre vergingen.

Welcher ist der größte Vulkan der Welt?

Der Blick vom Gipfel des Vulkans Mauna Kea, 4205 Meter, reicht auf den Mauna Loa am Horizont. Der Blick vom Gipfel des Vulkans Mauna Kea, 4205 Meter, reicht auf den Mauna Loa am Horizont. Der Mauna Loa ist der größte aktive Feuerberg der Erde. - Bild: dpa

Als größter aktiver Vulkan gilt der Mauna Loa auf Hawaii. Der Schildvulkan ragt etwa 4170 Meter über dem Meeresspiegel auf. Die flachen Hänge des Mauna Loas ziehen sich bis zum Grund des Pazifiks. Dort ist der Ozean rund 5000 Meter tief. Demnach ist Mauna Loa vom Meeresgrund bis zur Spitze knapp 10.000 Meter hoch und rund 1100 Meter höher als der Mount Everest. Am Fuß hat die Insel Hawaii und damit der Vulkan einen Durchmesser von über 300 Kilometern.

Der höchst gelegene Vulkan der Welt ist der Nevados Ojos del Salado an der chilenisch-argentinischen Grenze. Sein höchster Punkt liegt 6879 Meter über dem Meeresspiegel. Der Vulkan selbst misst nur 2000 Meter. Sein Fuß liegt allerdings im Hochgebirge der Anden, die an vielen Stellen Höhen über 4000 Meter erreichen.

Der Vulkan Ojos del Salado ist der höchste Vulkan der Welt und liegt in der Atacama-Wüste, klarer Himmel und sonniges WetterDer Vulkan Nevado Ojos del Salado ist der höchste Vulkan der Welt und liegt in der Atacama-Wüste in Chile.

Der flächenmäßig größte Vulkan der Erde jedoch liegt auf dem Grund des Pazifiks. Es handelt sich um das Tamu-Massiv mit einer Gesamtfläche von 310.000 Quadratkilometern.

Der untermeerische Vulkan entstand wahrscheinlich an auseinanderdriftenden Plattengrenzen. Hierbei riss über einen Zeitraum von einigen Millionen Jahren wiederholt die Erdkruste auf und Magma füllte den Zwischenraum.

Das Bild zeigt eine 3D-Aufnahme des Tamu-Massivs, er gilt als der größte Vulkan der WeltDas Bild zeigt eine 3D-Aufnahme des Tamu-Massivs. Der Vulkan wurde im Shatsky Rise unter dem Pazifischen Ozean entdeckt. Er ist vergleichbar mit dem Olympus Mons auf dem Mars. - Bild: dpa

Das Tamu-Massiv befindet sich rund 1600 Kilometer östlich von Japan und ist Teil des sogenannten Shatsky Rise, einer Kette von Tiefseebergen, die durch eine Reihe von unterseeischen Vulkanausbrüchen vor 130 bis 145 Millionen Jahren entstand.

Welcher ist der gefährlichste Vulkan der Welt?

Es ist für Vulkanologen nicht einfach einzuschätzen, welcher Vulkan der gefährlichste ist. Welche Eigenschaften ein Vulkan haben muss, um besonders gefährlich zu sein, hängt von vielen Faktoren ab. Am entscheidendsten sind hierbei die Stärke der Explosion und die Menge des Auswurfmaterials.

	Der Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo gilt als einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane Afrikas. Lavasee und Gase im KraterDer Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo gilt als einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane Afrikas.

Forscher und Forscherinnen der Oregon State University stufen den Mount Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo als den gefährlichsten Vulkan der Welt ein.

Immer wieder bricht der 3470 Meter hohe Vulkan aus und setzt dabei giftige Gase frei, die tödlich sein können. Eine Kombination aus Lava und giftigem Gas tötete im Jahr 2002 etwa 100 Menschen in der nahe gelegenen Stadt Goma.

Die schlimmsten Vulkanausbrüche

  • Tambora (Indonesien): Sein Ausbruch im Jahr 1815 gilt als der stärkste in historischer Zeit. Die Explosion hatte die Kraft von mehreren Millionen Wasserstoffbomben und war 2000 Kilometer weit zu hören. Zehntausende Menschen starben. Dabei schleuderte der Schichtvulkan schätzungsweise rund 150 Kubikkilometer Material heraus. Das Folgejahr ging als das "Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte ein. In Europa sank die Temperatur um ein bis zwei Grad.

Aufstieg zum Vulkan Tambora in Indonesien - Verena Leyendecker war zum Sonnenaufgang am Kraterrand des noch immer beeindruckenden Vulkans.
  • Krakatau (Indonesien): Im August 1883 war die gewaltige Explosion noch in 4500 Kilometern Entfernung zu hören. Die Aschewolke türmte sich mehr als 40 Kilometer hoch auf, Glutwolken rasten übers Wasser, Tsunamis durchquerten den Pazifik und wurden noch im Atlantik registriert. Insgesamt wurden mehr als 160 Städte zerstört und 36.000 Menschen getötet. Auf der Nordhalbkugel sanken die Durchschnittstemperaturen um 0,5 bis 0,8 Grad. 20 Kubikkilometer Material wurden abgelagert.

  • Santa Maria (Guatemala): Im Oktober 1902 warf der Stratovulkan Gase, Steine, Asche und Bimsstein aus. Bis zu 5000 Menschen starben. Die ausgeworfenen Partikel nahmen 20 Kubikkilometer ein. Zudem wurde in der Nähe des Santa Maria eine 5 Meter mächtige Bimssteinschicht abgelagert. Im 4000 Kilometer entfernten San Francisco prasselte Asche nieder.

  • Mont Pelée (Martinique): Im Mai 1902 zerstörte der Stratovulkan die Inselhauptstadt Saint Pierre. Nach einer heftigen Explosion raste eine Glutwolke den Vulkan hinab. Innerhalb von zwei Minuten wurde ein Gebiet von 60 Quadratkilometern verwüstet. Fast 30.000 Menschen verbrannten oder erstickten.

  • Katmai (Alaska): Im Juni 1912 explodierte der Stratovulkan und warf bis zu 45 Kubikkilometer Asche und Bimssteine aus. Das macht diesen Ausbruch zum volumenmäßig stärksten des 20. Jahrhunderts. Er verursachte jedoch kaum Schäden, weil das Gebiet dünn besiedelt ist.

Eine gewaltige Aschewolke speit der indonesischen Vulkan Merapi aus.Eine gewaltige Aschewolke speit der indonesische Vulkan Merapi aus. - Bild: dpa
  • Merapi (Indonesien): Im November 1930 starben bei einem Ausbruch rund 1400 Menschen durch Glutwolken. Viele Dörfer wurden zerstört. Der Schichtvulkan gehört zu den gefährlichsten aktiven Vulkanen. Er rumort alle drei bis vier Jahre.

  • Mount St. Helens (USA): Bei seinem Ausbruch im Mai 1980 brach ein Hang des rund 2550 Meter hohen Schichtvulkans in sich zusammen. Die nachfolgenden Glutwolken und Schlammströme, die sich aus den geschmolzenen Schneemassen des Gipfels bildeten, töteten 57 Menschen. Im Umkreis von 13 Kilometern entstand eine Mondlandschaft. Der Schaden betrug mehr als eine Milliarde Dollar.

  • Nevado del Ruiz (Kolumbien): Der 5300 Meter hohe Vulkan spie im November 1985 heiße Asche und Glutwolken in den Himmel. In der Folge taute der Gletscher auf dem Gipfel ab und das Schmelzwasser vermischte sich mit der abgelagerten Asche zu Schlammströmen. Sie verwüsteten die Stadt Armero, dabei starben etwa 25.000 Menschen.

Welche Vulkane sind kürzlich ausgebrochen?

Berücksichtigt werden hier die stärkeren Vulkanausbrüche seit Anfang 2022.

  • Mauna Loa (Hawaii) - seit Ende November 2022: Lava und viel Asche

  • Stromboli (Italien) - Mai und Dezember 2022: Stärkere Eruptionen mit Tephra und pyroklastischen Strömen

  • Anak Krakatau (Indonesien) - seit April Juli 2022: Wiederholte Eruptionen, bis zu 6000 Meter hohe Aschewolken, Lavafontänen

  • Sangay (Ecuador) - Ende Juni und Ende November 2022: Bis zu 7600 Meter hohe Aschewolken

  • Popocatepetl (Mexiko) - seit April 2022: Zunächst bis zu 8200 Meter hohe Aschewolken, nachfolgend Dampf, leichtes Erdbeben, ein Toter

  • Bulusan (Philippinen) - Juni 2022: Erdbeben, bis zu 6000 Meter hohe Aschewolken, Ascheniederschlag

  • Ätna (Sizilien) - seit Februar 2022: Wiederholt Lavaströme, neue Eruptionsspalten und Vukanasche

  • Lake Kivu (Kingo) - Juni 2022: Fischsterben durch Ausgasen von Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff

  • Bezymianny auf Kamtschatka (Ostsibirien) - März/Mai 2022: Pyroklastische Ströme, Vulkanasche und bis zu 8300 Meter hohe Aschewolken

  • Fuego (Guatemala) - März/Mai 2022: Vulkanasche bis zu 7600 Meter hoch, Lahare, platzende Lavablase

  • Ibu (Indonesien) - April/Mai 2022: Ascheeruption, Wolke bis zu 4300 Meter hoch, Magmaaustritt, Schuttlawinen

  • Reykjanes (Island) - April/Mai 2022: Schwarmbeben, leichte Eruption

  • Karymsky (Russland) - April 2022: Aschewolken bis zu 9500 Meter hoch, Tephra-Auswurf, großflächiger Ascheniederschlag

  • Taal (Philippinen) - März 2022: Eruptionswolke bis zu 4000 Meter hoch, phreatomagmetische Eruption, tektonische Erbeben

  • Funka Asane (Japan) - März 2022: Vulkanasche bis zu 8000 Meter hoch, nachfolgend Alarmstufe orange

  • Semeru (Indonesien) - März 2022: Lahare, Vulkanasche bis zu 8300 Meter hoch, leichtere Erdbeben

  • Merapi (Indonesien) - März 2022: Aschewolken bis zu 6000 Meter hoch, pyroklastische Ströme

  • Sakurajama (Japan) - Februar 2022: Aschewolke bis zu 4300 Meter hoch, Schwarmbeben

  • Hunga-Tonga-Ha'api - 15. Januar 2022: Schwefelwolke bis nach Afrika, Aschewolken über 15 Kilometer hoch, Zerstörungen nach Tsunami, Vulkaninsel zerbrochen, eruptierte Gesteinsvolumen von rund 0,5 Gigatonnen, Druckwelle vier Mal um den Globus durchlaufend.

Wie beeinflussen Vulkane Wetter und Klima?

Vulkanausbrüche können das Erdklima verändern. Auf einer Skala von acht Stufen haben Vulkane über Stufe 5 genug Kraft, um das globale Klima zu beeinflussen. Voraussetzung sind starke Eruptionen mit gewaltigen Mengen an Schwefeldioxid. Ein Ausbruch muss mit mehr als 20 Millionen Tonnen Schwefeldioxid einhergehen und das Material in die Stratosphäre geschleudert werden.

Im Video erklärt Verena Leyendecker, wann und wie Vulkanausbrüche Einfluss auf unser Klima haben.

Die Mikropartikel in der Stratosphäre wirken wie kleine Spiegel. Sie reflektieren das Sonnenlicht zurück in den Weltraum. Der größte Teil der Sonnenstrahlung erreicht dann gar nicht die Erdoberfläche. Dies führt zu einer Abnahme der globalen Temperatur.

So sank die Globaltemperatur nach dem Ausbruch des Mount Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991 um ein halbes Grad.

Ausbruch des Tambora im Jahr 1816 - Das Jahr ohne Sommer

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...