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Wetterrückblick

Montag, 31.07.2006

Rückblick Juli 2006

Rekordhitze und viel Sonne

Der Juli 2006 war in Deutschland der bislang wärmste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichungen. Die mittlere Temperatur des Monats reichte von 19,9 Grad auf Helgoland bis 25,1 Grad in Karlsruhe und lag damit zwei bis fünf Zehntelgrad über der mittleren Temperatur des vielzitierten Rekordmonats August 2003. Die mediterranen bis subtropischen Verhältnisse im Juli 2006 wurden besonders deutlich an der mittleren Höchsttemperatur des Monats, die im Binnenland vielfach zwischen knapp 27 und knapp 31 Grad, im Oberrheingraben stellenweise bei 32 Grad lag.

Eine Temperatur von 40,2 Grad wie am 13. August 2003 in Karlsruhe wurde zwar im Juli 2006 nicht erreicht. Außerdem war es in einem Julimonat in Deutschland mit 39,0 Grad in Regensburg (27. Juli 1983) in Spitzen örtlich wärmer als in diesem Jahr. Dennoch erreichten aber sowohl die mittlere Temperatur als vielerorts auch die absoluten Temperaturmaxima des Monats neue Rekordwerte, wie z.B. am 19. Juli 2006 mit 38,6 Grad in Kalkar am Niederrhein.

Im Binnenland gab es je nach geographischer Lage verbreitet 23 bis 31 sogenannte "Sommertage" mit einer Tageshöchsttemperatur von mindestens 25 Grad, davon gingen 5 bis 15 Tage als "Tropentage" mit einem Maximum von 30 Grad und mehr in die Statistik ein. Der Juli 2006 war mit positiven Abweichungswerten von 3,6 bis 6,2 Grad nicht nur sehr viel wärmer als im langjährigen Durchschnitt sondern auch die Zahl der Sonnenstunden lag deutschlandweit signifikant über den klimatologischen Mittelwerten. Verbreitet wurden 300 bis 390 Sonnenstunden registriert mit den höchsten Werten im Norden Rügens und den niedrigeren Werten vom Westhang des Bergischen Landes bis zum Allgäu.

Der Monat Juli wurde insgesamt überwiegend von Trockenheit geprägt. Zum Beispiel waren zahlreiche Wiesen verdorrt, Wald- und Wiesenbrände traten auf, die Pegelstände deutscher Flüsse waren gegen Ende des Monats sehr niedrig, und es gab erhebliche Ernteausfälle in vielen Regionen mangels Regen. Die Ursachen dafür, dass trotzdem die Gesamtbilanz der Niederschlagssumme des Monats sehr unterschiedlich ausfiel, waren einige Gewittertage, die nur regional relativ eng begrenzt sehr intensiven Niederschlag brachten. Während z.B. am Kap Arkona (Rügen) lediglich spärliche 13 Liter Regen auf den Quadratmeter fielen, hat es auf der Wasserkuppe (Rhön) 195 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben.

Auf die Benutzung des Wortes "extrem" im Zusammenhang mit der Witterung im Juli 2006 wurde bewusst verzichtet. Im Zeitalter der Klimaerwärmung kann es in Deutschland durchaus noch wärmere und sonnigere Sommermonate geben, wenn sich erneut sehr kontinental geprägte Jahre wie 2006 (bislang) einstellen. Zum Beispiel konnte der August 2003 vielerorts seinen Ruf als "Rekordmonat" aufgrund des sehr warmen Juli 2006 nur knapp drei Jahre gerecht werden.

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