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Wetterrückblick

Freitag, 29.12.2006

Warmes Jahr 2006 im Rückblick

Strenger Winter und heißer Sommer

Das Jahr 2006 war trotz des frostigen Winters in der Gesamtbilanz warm. Die Jahresdurchschnitts-Temperaturlag zwischen 8 Grad in mittleren Höhenlagen der Bergländer und teilweise bis zu knapp 12 Grad am Rhein. Damit ergaben sich positive Abweichungen zwischen 1 und 2 Grad, bezogen auf die Mittelwerte aus der Periode von 1961 bis 1990. Die Anzahl der Sonnenstundenlag mit 1600 bis 1700 im Westen und 1800 bis 1900 Stunden im Osten häufig 5 bis 20 Prozent über den statistischen Durchschnittswerten.

Im großräumigen Flächenmittel war das Jahr 2006 ein wenig trockenerals im Durchschnitt. Vor allem zwischen Weser und Elbe sowie in Franken fielen oft nur 400 bis 650 LiterNiederschlag auf den Quadratmeter, das sind etwa 80 Prozent der durchschnittlichen Jahres-Niederschlagssumme. Mehr geschneit und geregnet hat es im Westen, im Südwesten, in Vorpommern sowie entlang der Bayerischen Alpen. In diesen Gebietenwurden um 700 Liter und in gebirgigen Regionen teils mehr als 1200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert.

Nach dem kalten und niederschlagsarmen Januar setzte sich die Serie weiterer frostiger Monateim Februar und März fort. Die Temperaturwerte waren nach wie vor signifikant unterdurchschnittlich. Bis zum Februar 2006 hatten sich in Ostbayern auf den Dächern immense Schneemassen angesammelt. Einige Gebäude stürzten ein, und Dächer mussten vom Schnee befreit werden. Ein weiteres Winterchaos,welches den Straßen- und Bahnverkehr teilweise zum Erliegen brachte, gab es Anfang März zunächstzwischen Main und Alpen, dann infolge eines weiteren Kaltluftvorstoßes von Skandinavien her auch in Norddeutschland.

Dem kalten und schneereichen Winter folgten kräftige Regenfälle und starkes Tauwetter, die Ende März vor allem an Donau und Elbe zu einer kritischen Hochwasserlage führten. Wenig Sonnenschein und viele Regentagetrotzeiner trockenen Periode Anfang Mai haben insgesamt das Frühjahr 2006 geprägt. Vor allem bei den Niederschlagsummen ergabensich vielerorts deutliche, positive Abweichungen im Vergleich zur Bezugsperiode von 1961 bis 1990. Außer dem teilweisedramatischen Hochwasser an der Elbe Ende März/Anfang April gab es im Mai zwischen Donau und Weser nochmals Hochwasseran kleinen und mittelgroßen Flüssen.

Der Juni war sehr sonnig, trocken und warm. Im Folgemonat steigerte sich die Hitze derart, dass die mittleren Temperaturwerte des vielzitierten Rekordmonats August 2003 um einige Zehntelgrad gebrochen wurden. So ging der Juli 2006in Deutschland als der bislang wärmste Monatseit Beginn der Wetteraufzeichungenin die Statistik ein. Die mittlere Temperatur des Monats reichte von 19,9 Grad auf Helgoland bis 25,1 Grad in Karlsruhe und lag damit um fünf Grad über dem langjährigen Mittel.

Die Serie der gegenüber den statistischen Werten signifikant wärmeren Monate wurde im regenreichen und unwetterträchtigen August vorübergehend unterbrochen. Es traten mehrere Unwetter-Ereignisse auf, darunter beispielsweise ein Tornado in Brohl-Lützingim Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) und Starkregen in Berlin.

Der Herbst 2006war der wärmste Herbst seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1901. Nicht nur dieTemperaturmittelwerte sondern auch die Anzahl der Sonnenstunden lagen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Die Niederschlagsbilanz fiel leicht negativ aus. Die positiveTemperaturabweichunglag meist bei 3 bis 4 Grad. Ein Ausbleiben von nennenswerten Schneefällen im Dezember sowie eine ungewöhnlich stabile Hochdruckwetterlage zur Weihnachtszeit mit einem Luftdruck von 1040 bis 1044 Hektopascal prägten den letzten Monat des Jahres.

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