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Wetterrückblick

Donnerstag, 30.12.2010

Rückblick Dezember 2010

Sehr kalt und extrem schneereich

Mit Ausnahme des äußersten Südens und Südwestens von Deutschland ist der Dezember extrem kalt ausgefallen. Die Temperaturabweichung belief sich im Flächenmittel auf mehr als 4 Grad. In der Nordhälfte lag sie vielfach zwischen 5 und 6 Grad, am Oberrhein und in Alpennähe war es mit einer negativen Abweichung von 1 bis 2,5 Grad am mildesten. Der strengste Frost im Flachland wurde am 30. mit minus 23 Grad im oberpfälzischen Grafenwöhr und mit minus 21,6 Grad im fränkischen Bamberg beobachtet, am wärmsten war es mit plus 15,4 Grad am 8. in München.

Aber auch Anfang des Monats war es schon bitterkalt. So fiel das Quecksilber in München am Morgen des 5. auf minus 18,5 Grad und im Osten blieben in den ersten Monatstagen sogar die Höchstwerte teils unter minus 10 Grad. Vielerorts waren dies seit Aufzeichnungsbeginn die niedrigsten Werte, die im ersten Dezemberdrittel je gemessen worden sind. Die tiefste Lufttemperatur überhaupt wurde jedoch mit minus 25,3 Grad am 16. auf der Zugspitze gemessen. Noch kälter war es nur direkt über der Schneedecke mit minus 26 Grad an mehreren Orten im Norden.

Aber nicht nur die eisigen Temperaturen, sondern auch sein außergewöhnlicher Schneereichtum machten den Dezember 2010 vielfach zu einem Rekordmonat: So kam es über den Monat verteilt in verschiedenen Regionen zu ungewöhnlich ergiebigen Schneefällen. Verbreitet wuchs die Schneedecke dabei im Norden und Osten auf 20 bis 40 Zentimeter Höhe, lokal lag der Schnee im Ostseeumfeld mitunter sogar über einen halben Meter hoch. Aber auch in Aachen wurde am ersten Weihnachtstag mit 37 Zentimeter eine Rekordschneedecke verzeichnet.

Ganz anders war die Situation dagegen im Süden: Dort ließen Tauwetterphasen den Schnee immer wieder schrumpfen und teils sogar gänzlich verschwinden. Dabei gab es wiederholt auch gefrierenden Regen mit Glatteis, kurz vor Weihnachten griff der Eisregen vorübergehend sogar bis in die Kälteregionen des Nordostens aus. Pünktlich zu Heiligabend setzte sich die Frostluft aber auch im Süden wieder durch und so gab es erstmals seit 1981 wieder im ganzen Land eine "Weiße Weihnacht" mit einer an allen Weihnachtstagen geschlossenen Schneedecke.

Wegen der ergiebigen Schnee-, im Süden häufig auch Regenfälle, fiel der Weihnachtsmonat um etwa ein Viertel feuchter aus als das langjährige Mittel. Dabei fiel im südwestdeutschen Flachland mit 120 bis 150 Liter je Quadratmeter vielerorts mehr als die doppelte Niederschlagsmenge des Klimamittels. Vor allem im Schwarzwald- und im Bodenseegebiet war der Monat ausgesprochen nass. Am trockensten blieb es dagegen im Nordwesten, wo mit 30 bis 50 Liter je Quadratmeter nur etwa die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagssumme zusammen kam.

Die Sonne machte sich im dunkelsten Monat des Jahres sehr rar. Verbreitet zeigte sie sich nur etwa 15 bis 30 Stunden lang, was nur etwa zwei Drittel der mittleren Sonnenscheindauer im Dezember entspricht. An der Mosel erreichte diese örtlich sogar noch nicht einmal 14 Stunden und damit kaum ein Drittel des klimatischen Mittelwerts. Weitaus sonniger war es dagegen in Teilen Schleswig-Holsteins mit rund 50 Stunden, was etwa ein Viertel über dem Klimamittelwert liegt. Das Jahr 2010 endete somit grau, eisig und mit sehr viel Schnee.

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