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Wetterrückblick

Donnerstag, 30.12.2010

Jahresrückblick 2010

Ungewöhnlich viele Schneetage

Das Jahr war einige Zehntelgrad kälter ausgefallen als im langjährigen Durchschnitt. Die mittlere Temperatur reichte von etwa 7,5 bis knapp 10 Grad mit den höheren Werten im Rheintal. Dabei zeigten sich vor allem die Wintermonate erheblich kälter als wir es sonst in unseren Mittelbreiten gewohnt sind. Außergewöhnliche, negative Abweichungen einer Größenordnung von vier bis fünfeinhalb Grad gab es in dem frostigsten Monaten Januar und Dezember, und zwar vornehmlich im Norden und Osten.

So lag in diesem Jahr vielerorts an 90 Tagen Schnee. Selbst in schneearmen Orten wie beispielsweise in Freiburg, Bonn oder Norderney war es an mindestens 61 bis 72 Tagen weiß. Das ist rekordverdächtig. Der kälteste Tag des Jahres war der 27. Januar, als in Odernähe minus 22,8 und im niederbayerischen Straubing minus 23,3 Grad gemessen wurden. Vergleichbar kalt wurde es in der Osthälfte Deutschlands aber auch im Dezember. So waren auf der Zugspitze etwa 2 Wochen vor dem Jahreswechsel minus 25,3 Grad zu verbuchen.

Nach einer kurzen Tauwetterperiode Ende Februar kam zudem noch ein heftiger Märzwinter. Im Bergland fielen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee. Hochwinterliche, nächtliche Tiefstwerten von unter minus 20 Grad wurden in Teilen Bayerns gemessen. Erst Mitte März hielt der Frühling ebenso rasch wie nachhaltig Einzug. Darum fiel der März nach einem außergewöhnlichen Kaltstart schließlich doch noch ein halbes Grad wärmer als im langjährigen Mittel aus. Wonnemonat war in diesem Jahr der trockene April, denn die Sonne schien mehr als 200 Stunden lang.

Trotzdem dominierten im April kühle nördliche Winde, wodurch es nach dem Ausbruch des Gletschervulkans "Eyjafjallajokull" häufiger zu Problemen im Flugverkehr durch isländische Asche kam. Der nasse Mai kompensierte das Niederschlagsdefizit der beiden Vormonate nahezu komplett und führte zu einem Oderhochwasser. In Brandenburg musste gegen Ende Mai wegen des Hochwassers die höchste Alarmstufe ausgerufen werden. Außerdem war dieser letzte Frühlingsmonat so kühl, dass er das Temperaturplus der beiden Vormonate ausglich.

Wegen der vielen, kühlen Nordwindlagen mussten zahlreiche Heizungen bis weit in den Juni hinein eingeschaltet bleiben. Verbreitet sonniges und im ganzen Land 26 bis 34 Grad heißes Freibadwetter stelle sich erst an den letzten Junitagen ein. Im Folgemonat wurden dann sogar Erinnerungen an den Rekordhitze-Juli des Jahres 2006 mit dem "Sommermärchen" wach: So stieg das Quecksilber am 10. Juli verbreitet auf Werte um 35 Grad, in Bendorf bei Koblenz sogar auf 38,8 Grad. Dies war der wärmste Tag des Jahres.

Der August war seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie so nass wie in diesem Jahr. Allein in diesem Monat fielen an markant ausgeprägten Luftmassengrenzen 100 bis 300 Liter Regen auf den Quadratmeter. Das ist anderthalb bis zweieinhalb Mal so viel wie im statistischen Klimamittel. So musste in Sachsen wegen der Hochwasserfluten Katastrophenalarm ausgerufen werden. Ein ebenso markantes Starkregenereignis gab es aber auch vom westlichen Münsterland bis nach Ostwestfalen.

Dem überdurchschnittlich warmen, aber dennoch nassen Sommer folgte dann ein kühler und ebenfalls niederschlagreicher Herbst. Trotzdem gab es an einigen Septembertagen und auch Anfang Oktober noch einige Tage mit gutem Grill- und Freizeitwetter sowie angenehmer Wärme mit Werten bis 26 Grad. Der tiefste Luftdruck des Jahres mit Werten von 978 bis 980 Hektopascal wurde am 9. November gemessen. Zum Beginn der Adventszeit leitete der erste flächendeckende Schneefall die mindestens vierwöchige Kälteperiode im Dezember ein.

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