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Ausnahmezustand in Kärnten: Süden versinkt im Schnee

12:30
24. Jänner 2023

Ausnahmezustand
Video: Süden versinkt im Schnee

Enorme Schneemassen binnen kürzester Zeit haben in Teilen Südösterreichs zu größeren Problemen bei der Stromversorgung und im Verkehr geführt. In einigen Bezirken tagte der Krisenstab. Im Gebirge besteht hohe Lawinengefahr.

Erst fast gar kein Schnee, jetzt zu viel Schnee. Teile Kärntens und der Steiermark versinken derzeit in den Schneemassen. Ein Unwettertief namens JAN hat seit Montag bis zu 1 Meter Neuschnee gebracht. Die Folge waren chaotische Zustände besonders in Unterkärnten, wie im obigen Video zu sehen ist.

Auf Landes-, Bundesstraßen und Autobahnen gab es größere Behinderungen mit zahlreichen Unfällen. Fahrzeuge blieben stecken, der Winterdienst kam nicht mehr durch. Mehr als 2000 Feuerwehrleute sind seit Montag im Dauereinsatz. Vor allem im Bezirk Völkermarkt war die Situation kritisch, das Bundesheer wurde in Alarmbereitschaft gerufen.

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Was im ersten Moment schön aussieht, ist ein ernstes Problem.

Schneebruch stellt aktuell das Hauptproblem dar. Unter der Last des teils schweren Nassschnees knicken viele Bäume um. Einige Straßen mussten gesperrt werden. Der Bahnverkehr war ebenfalls beeinträchtigt und rund 5000 Haushalte waren zeitweise sowohl in Kärnten als auch in der Weststeiermark ohne Strom.

Über 1 Meter Neuschnee

Die Neuschneemengen der vergangenen 24 Stunden sind wirklich beachtlich. Auf der Koralpe an der steirisch-kärntnerischen Grenze tobte ein regelrechter Schneesturm. Hier sind bereits über 1 Meter dazugekommen. Entlang der Packalpe, Seetaler Alpe, Gleinalpe und Karawanken fielen und 80 cm. In den tiefen Lagen sind es zirka 20 Zentimeter nasser Neuschnee. Wie im WetterRadar zu sehen ist, lassen die Schneefälle am Dienstagabend nach.

StationSchneehöhe
Koschuta140 cm
Grünangerhütte 130 cm
Loibl Pass115 cm
Koralpe 100 cm
Bad Bleiberg69 cm
Villach 38 cm

Mit den enormen Neuschneemengen ist auch die Lawinengefahr markant angestiegen. In vielen Regionen Kärntens und der Steiermark wurde oberhalb 1600 Meter Höhe die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4 ausgegeben. Somit können sich spontan Lawinen lösen.

Schneelast als Problem

Der gefallene Neuschnee ist in den tieferen Lagen nass und schwer. Zudem steigt heute Dienstag die Schneefallgrenze auf Lagen um 600 bis 900 Meter an. Damit geht der Schneefall oftmals auch in Schneeregen oder Regen über. Die Lasten werden für viele Flachdächer dann noch um ein vielfaches höher. Das Bundesheer soll noch am Dienstag eintreffen um in einigen Regionen Dächer abzuschaufeln und Straßen wieder frei zu machen.

Wie schwer Schnee werden kann hängt von seiner Konsistenz ab. Ein Kubikmeter Pulverschnee wiegt zwischen 30 und 50 Kilogramm, das selbe Volumen nasser Altschnee bringt dagegen fast das Zehnfache auf die Waage.

SchneeartGewicht pro Kubikmeter
Frischer Neuschnee100-200 kg
Feuchtnasser Altschnee300-500 kg
Reines Eis917 kg

Kinder haben "schneefrei"

Aufgrund der angespannten Lage haben alle Schüler im ganzen Bezirk Völkermarkt und in den Wolfsberger Gemeinden Preitenegg und Lavamünd am Dienstag schulfrei. Am Mittwoch wird der Schulbetrieb voraussichtlich wieder ganz normal aufgenommen. Züge und Busse sollen dann wieder fahren.

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