Heute haben wir es mit der voraussichtlich letzten ausgeprägten Gewitterlage im heurigen meteorologischen Sommer zu tun. In den vergangenen knapp 3 Monaten gab es nur wenige Orte in Österreich, über die nicht zumindest ein schweres Gewitter gezogen ist. In der ersten Sommerhälfte wurden vor allem die Regionen im Nordwesten des Landes von Unwettern heimgesucht.
Weiter im Süden, beispielsweise in der eigentlichen "Gewitterhauptstadt" Graz, war es im Vergleich dazu zunächst nicht ganz so turbulent. Häufig nisteten sich Tiefs über dem Westen unseres Kontinents ein und zogen dann ganz langsam weiter Richtung Nordosten.
Die daraus resultierende Südwestströmung über dem östlichen Alpenraum sorgte dafür, dass viele Gewitterfronten auf dem Weg in den Südosten Österreichs verkümmerten.
Seit Ende Juli hatten wir es mit Westströmungen zu tun. Diese sind zwar, wenn zuvor kurzzeitig schwülwarme Mittelmeerluft angezapft wird, im Sommer ebenfalls unwetterträchtig. Blitz und Donner sind dann aber gleichmäßiger übers ganze Land verteilt. Dadurch konnte der Süden und äußerste Osten einen guten Teil seines Rückstandes in Sachen Gewitter aufholen.
Doch wie kommt es eigentlich zu diesen spektakulären Naturschauspielen? Wenn die Temperaturunterschiede zwischen bodennahen und hohen Luftschichten groß sind, die Luft ausreichend Wasserdampf enthält und zudem noch durch verschiedenen Einflüsse leicht angehoben wird, werden aus zunächst harmlosen Quellwolken schnell imposante Gewitterzellen.
Warum diese Bedingungen hauptsächlich im Sommer gegeben sind, welche Arten von Gewittern es gibt und warum sich die Gewitterwolken elektrisch aufladen, erfahren Sie im Wetterlexikon:
