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Eisriese Neptun im Visier - Webb-Teleskop enthüllt Ringsystem

14:36
23. September 2022

Neues Weltraumteleskop
Faszinierende Bilder vom Planeten Neptun

Die Ringe des NeptunDas Ringsystem des Planeten Neptun, aufgenommen vom Weltraumteleskop "James Webb" (JWST). - © NASA/ESA/CSA

Das "James Webb"-Weltraumteleskop (JWST) hat den Planeten Neptun in bisher unerreichter Brillanz fotografiert. Die Aufnahmen enthüllen viele Details in der Wolkenhülle sowie das faszinierende Ringsystem des fernen Gasplaneten unseres Sonnensystems.

Astronomen in aller Welt sind von den neuesten Bildern des JWST begeistert. Neben Wolkenbändern und Sturmsystemen sowie 7 der 13 Monde des Planeten Neptun sind auf den gestochen scharfen Bildern auch mehrere deutlich voneinander abgesetzte Ringe des Planeten zu erkennen.

Neptuns Ringe aus Sicht der Raumsonde Voyager-2Neptuns Ringe im Gegenlicht zur Sonne aus der Sicht der Raumsonde Voyager 2, aufgenommen bei deren Vorbeiflug im Jahr 1989. - © NASA/JPL

Dass nicht nur der Saturn sondern auch die anderen Gasplaneten unseres Sonnensystems von Ringen umgeben sind, ist schon länger bekannt. Das Ringsystem des Neptun wurde bereits im Jahre 1989 beim Vorbeiflug der Raumsonde Voyager 2 entdeckt.

Dagegen sind dem berühmten Vorgänger des JWST, dem Hubble Weltraumteleskop, keine vollständigen Aufnahmen des filigranen Ringsystems gelungen. Auf dessen Bildern waren - wenn überhaupt - nur Teile der Ringe als blasse Andeutungen zu erkennen.

voyager-hubble-webbNeptunaufnahmen der Raumsonden Voyager 2, Hubble und JWST im Vergleich. - © NASA/JPL/ESA/CSA

Das hat sich durch Aufnahmetechnik des JWST geändert: Das neue Weltraumteleskop zeigt das Planetensystem nicht im normalen sichtbaren, sondern im roten und nahinfraroten Wellenbereich des Lichts. Deshalb erscheint Neptun auf den Bildern zwar nicht wie gewohnt blau, sondern blassgrau, doch werden dafür detaillierte Wolkenstrukturen sichtbar.

Der Grund: Die Atmosphäre des Gasriesen enthält große Mengen Methan, was ihn im sichtbaren Licht blau erscheinen lässt. Im nahinfraroten Wellenbereich "schluckt" dieses Gas jedoch den größten Teil des Sonnenlichts, sodass der Planet eher dunkel und farblos erscheint. Doch wo Wolken die Methanatmosphäre überragen, treten diese sehr kontrastreich hervor.

TritonDer Mond Triton überstrahlt Neptun im Infrarotlicht bei Weitem und wird so zum heimlichen "Star" der neuen Aufnahmen des fernen Planetensystems. - © NASA/ESA/CSA

Die Aufnahme des JWST hebt indessen ein weiteres Juwel dieses faszinierenden Planetensystems hervor: Den Neptunmond Triton. Er erscheint auf dem Bild als von einem bunt schillernden Strahlenkranz umgebener, strahlend heller Lichtpunkt, der die atemberaubende Aufnahme dominiert.

Ursache der enormen Helligkeit dieses Eismondes ist seine Beschaffenheit. Seine Oberfläche besteht zu großen Teilen aus gefrorenem Stickstoff, gefrorenem Kohlendioxid sowie Wassereis und reflektiert daher auch im Infrarotlicht den größten Teil des auftreffenden Sonnenlichts. Daher übertrifft seine Helligkeit die seines Zentralplaneten in diesem Wellenbereich bei Weitem.

Das Wetter auf dem Neptun

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