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Gefahr durch Zeckenstiche - Zahl der Risikogebiete für FSME steigt

09:30
19. März 2023

Vorsicht vor FSME
Zahl der Zecken-Risikogebiete steigt

Ab einer Temperatur von circa 7 Grad werden Zecken aktiv.In Risikogebieten, in denen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit einer durch Zecken übertragenen Krankheit wie Borreliose oder FSME besteht, weisen Schilder auf die Gefahr hin. - © dpa

Im Frühjahr fühlen sich Zecken wohl. Deshalb steigt in dieser Zeit auch die Gefahr, gestochen zu werden. Tückisch wird es dann, wenn die Parasiten Krankheiten übertragen. Für dieses Jahr wurden weitere Risikogebiete ausgewiesen.

Durch die wenigen Frosttage im Januar und Februar sind in vielen Regionen schon jetzt vermehrt Zecken unterwegs. Bereits ab einer Temperatur von 7 Grad werden die Parasiten wieder aktiv. Ein Zeckenstich kann gefährlich enden. Das gilt vor allem für eine Infektion mit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), einer viralen Hirnhautentzündung.

Schon gewusst?

Eine FSME-Infektion verläuft in den meisten Fällen ohne Symptome. Das Risiko einer schweren Erkrankung ist bei Menschen über 60 Jahren deutlich erhöht. Eine Infektion äußert sich zunächst durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen sowie Übelkeit oder Erbrechen. Bei schweren Verläufen kann es zu bleibenden Lähmungen von Armen und Beinen, Atembeschwerden oder Sprechstörungen kommen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat mehrere Städte und Landkreise als neue Risikogebiete für eine Infektion mit FSME eingestuft. Neu hinzugekommen sind die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Fürstenfeldbruck sowie der Stadtkreis München. Damit sind nun bundesweit knapp 180 Kreise als Risikogebiete ausgewiesen.

Ein Infektionsrisiko besteht laut RKI vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg. Hinzu kommen einzelne Risikogebiete in weiteren Bundesländern.

Im vergangenen Jahr wurden 546 FSME-Erkrankungen gemeldet, 30 Prozent mehr als im Jahr 2021. Zudem wurden zwei Todesfälle in diesem Zusammenhang registriert. Das RKI weist aber auch darauf hin, dass selbst in den ausgewiesenen FSME-Risikogebieten nur wenige Zecken mit dem Virus infiziert sind. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung ist daher sehr gering.

Wie lässt sich eine FSME-Infektion vermeiden?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben, arbeiten oder sich aus anderen Gründen dort aufhalten und ein Risiko für Zeckenstiche haben, sich gegen FSME impfen zu lassen.

Zecke an HalmZecken lassen sich nicht von Bäumen fallen. Sie sitzen auf Grashalmen, an Buschzweigen und im Unterholz. Dort lauern sie Tieren oder Menschen auf. Im Vorbeigehen wird der Parasit dann abgestreift. - © dpa

Um sich vor einem Zeckenstich zu schützen, empfiehlt es sich, beim Aufenthalt in hohem Gras, im Wald oder im Gebüsch lange Kleidung zu tragen. Schützen kann man sich auch mit sogenannten Repellentien, die auf die Haut aufgetragen werden. Das sind abwehrende Mittel.

Der Körper sollte nach einem Aufenthalt im Freien nach Zecken abgesucht werden. Bevorzugte Stellen für Zeckenstiche sind zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeugen und Kniekehlen.

Tipps zum Schutz gegen ZeckenMehr erfahren

Da die FSME-Viren bereits zu Beginn des Saugvorgangs in die Blutbahn des Menschen gelangen, müssen die Zecken sofort entfernt und die Wunde desinfiziert werden. Ein späteres Absuchen des Körpers und Herausziehen der Blutsauger bietet wenig Schutz.

Weitere übertragbare Krankheiten

Zecken können eine Reihe von Krankheiten übertragen. Nach Angaben des RKI erkranken jährlich etwa 40.000 bis 120.000 Menschen an der sogenannten Lyme-Borreliose. Das auffälligste Symptom sind rote Flecken, die sich nicht unbedingt an der Einstichstelle befinden müssen.

Es gibt aber auch andere unspezifische Symptome. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht. Erkrankte werden mit Antibiotika behandelt.

Zudem breiten sich exotische Zeckenarten aus, die zunehmend ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Hund darstellen. Dazu gehören die Braune Hundezecke oder die Riesenzecke Hyalomma. Sie können mit Erregern infiziert sein, die seltene Krankheiten wie das Fleckfieber übertragen.

Tückisch ist auch die Babesiose, auch "Hundemalaria" genannt. Sie wird hauptsächlich von Auwaldzecken übertragen, die vor allem Hunde befallen. Infizierte Vierbeiner fallen durch ein gestörtes Allgemeinverhalten auf. Auch Fieber, gefolgt von Fressunlust, Gewichtsverlust und Mattigkeit gehören zu den Symptomen. Unbehandelt kann die Erkrankung tödlich verlaufen.

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Die Zeckenplage kommt pünktlich mit dem Frühjahr und bleibt bis in den Herbst. Die kleinen Blutsauger können bei einem Stich verschiedene Erreger übertragen, die mitunter schwere Krankheiten auslösen.
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