Halo: Farbenprächtige Lichtbögen am Himmel über Österreich
11:35
1. Dezember 2022
Seltenes Naturschauspiel
Farbenprächtige Lichtbögen am Himmel
1/8
In Obertauern konnten am Mittwoch gleich an mehreren Skiabfahrten Halos beobachtet werden.
Ein spektakuläres Naturschauspiel konnte am Mittwoch in einigen Orten Österreichs beobachtet werden. Bunte und helle Lichtringe waren tagsüber und in der Nacht am Himmel zu sehen.
Skifahrer konnten am Mittwoch in Obertauern beinahe ihren Augen nicht trauen. Ein Phänomen der besonderen Art krönte den Kurzbesuch der Wintersonne in den Tauern. Es handelt sich dabei um sogenannte Halo-Erscheinungen.
Halos sind bunte oder auch weiße Lichtkreise am Himmel. Sie entstehen durch Brechung und Reflexion von Sonnenlicht an Eiskristallen. Dies ist häufig bei Cirruswolken in 5 bis 13 Kilometer Höhe der Fall.
Sie können sich aber auch im Winter im Eisnebel bilden. Bei sehr niedrigen Temperaturen besteht der Nebel nämlich nicht mehr aus Wassertropfen, sondern aus feinsten Eiskristallen. Diese Halo-Erscheinungen konnten Dienstagnacht sowie am Mittwoch von aufmerksamen Skifahrern und Webcams eingefangen werden, wie unsere Fotostrecke zeigt.
Rund 50 verschiedene Halo-Arten bekannt
Ein leuchtender Ring mit einem Radius von 22° um die Sonne oder den Mond wird als 22°-Ring bezeichnet.
Derzeit sind rund 50 verschiedene Halo-Arten bekannt. Ihr Leuchten und ihre Form hängen von der Anordnung und Ausrichtung der Eiskristalle ab. Die häufigste Halo-Art ist der 22°-Ring. Dabei formiert sich der Lichtring in einem Radius von 22° um die Sonne.
Besonders eindrucksvolle Aufnahmen sind in der Fotostrecke zu sehen, welche unterschiedliche Halo-Erscheinungen gleichzeitig zeigen. Dabei fingen Webcams und Beobachter mit ihren Handys zusätzlich zum 22°-Ring eine sogenannte Untersonne ein. Dieser weiße Lichtfleck ist nur zu sehen, wenn man etwa von einem Berg ins Tal blickt. Die Untersonne entsteht dabei an schwebenden Plättchenkristallen.
Schon gewusst?
Halos können nicht nur tagsüber, sondern auch in der Nacht bestaunt werden. Dann sind sie nämlich um den Mond zu sehen.
Die Bedingungen für solche Phänomene sind in den Alpen derzeit gut. Das Thermometer zeigt besonders in höheren Lagen Werte zwischen minus 7 und minus 5 Grad an.
