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Live Ticker zum brisanten Wetter: Hochwasser und Dauerregen in Europa

08:32
17. September 2024

Katastrophales Hochwasser
Live Ticker zum Nachlesen

In der polnischen Stadt Głubczyce wurde vieles zerstört. In der polnischen Stadt Głubczyce wurde vieles zerstört.

Mit den abklingenden Niederschlägen und der damit endenden Unwetterlage ist auch der Live Ticker nun beendet. Im WetterTicker folgen in den kommenden Tagen immer wieder Updates zur Situation in den betroffenen Gebieten.

+++ 9:30 Uhr: Live Ticker beendet +++

In weiten Teilen des großen Katastrophengebietes von Rumänien, Polen über Tschechien bis Österreich herrscht noch immer Land unter. Straßen und Felder sind überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen, Dämme und Deiche teils zerstört - weitere drohen noch zu brechen.

In Böheimkirchen in Niederösterreich schoss das Wasser durch die Straßen.

In Deutschland müssen sich die Menschen an Oder und Elbe auf Hochwasser aus Zuflüssen in angrenzenden Ländern einstellen.

Flusspegel in DeutschlandMehr erfahren

Mindestens 18 Menschen sind bisher bei den verheerenden tagelangen Regenfällen ums Leben gekommen. Viele weitere Menschen werden vermisst.

Die letzten Dauerniederschläge lassen heute nach. In den betroffenen Regionen bleibt es nun tagelang trocken. Die Aufräumarbeiten werden jedoch Wochen und Monate in Anspruch nehmen.

+++ 8:41 Uhr: Letzte Niederschläge klingen langsam ab +++

WetterRadar: Lediglich im Süden Bayerns und Westen Österreichs regnet es aktuell noch etwas.

In den meisten Katastrophengebieten hat der inzwischen Regen aufgehört. Auch die letzten Niederschläge klingen im Laufe des Tages ab. Dann bleibt es zumindest bis zum Wochenende erst mal überall trocken.

Bis Monatsende kaum neuer RegenEndlich länger trocken

+++ 8:03 Uhr: Weitere Ortschaften in Österreich evakuiert +++

In Niederösterreich sind in der Nacht zum Dienstag sieben Ortschaften im Tullnerfeld nahe der Donau evakuiert worden.

+++ 7:39 Uhr: Flusspegel in Dresden hoch +++

Aktueller Pegelstand der Elbe in Dresden

In Dresden ist der Wasserspiegel der Elbe schon mehr als viermal so hoch wie der dortige "Normalstand" von 1,42 Metern. Das Wasser der Elbe steigt zum Glück nur langsam. Im Tagesverlauf wird wahrscheinlich trotzdem die Sechs-Meter-Marke überschritten.

Schon gewusst?

Bei der Jahrhundertflut 2002 lag der Flusspegel der Elbe in Dresden bei 9,40 Meter.

+++ 7:17 Uhr: Große Schäden in Polen +++

Zerstörung in Głubczyce in der Woiwodschaft Opole, Polen.Chaos in Głubczyce in der Woiwodschaft Opole, Polen.

In der polnischen Stadt Głubczyce sind die Schäden besonders groß. Entlang des Flusses wurde alles weggerissen und Brücken sind verschwunden, Straßen auf bis zu einem Kilometer Länge weggebrochen.

+++ 6:52 Uhr: Steigende Pegelstände in Südbayern +++

In Passau hat der Pegelstand der Donau die Meldestufe 3 überschritten, mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze sind gesperrt.

Flusspegel der Donau in Passau liegt über Meldestufe 3Aktueller Pegelstand der Donau in Passau

Auch die Sempt in Oberbayern schwillt an. Am Pegel Berg bei Wörth (Landkreis Erding) wurde ebenfalls Meldestufe 3 erreicht.

+++ 6:30 Uhr: Tschechien setzt Armee im Katastrophengebiet ein +++

In Tschechien wird die Armee in den Hochwassergebieten eingesetzt. Armeehubschrauber werden die Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen im Nordosten Tschechiens mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgen. Soldaten helfen auch bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser.

+++ 19:00 Uhr: Regen zieht ab, Lage bleibt angespannt +++

Die Regengebiete ziehen nun immer mehr aus den vom Hochwasser betroffenen Regionen ab. Damit dürfte sich das Wetter zumindest langsam beruhigen. Am Dienstag kommt kaum zusätzliches Wasser durch Regen in die Gewässer.

WetterRadar-Vorhersage: Großflächiger Regen ist in unseren Nachbarländern nicht in Sicht.

In den Hochwassergebieten bleibt die Lage dennoch angespannt, da das Wasser in den Gewässern erst mal abfließen muss. Außerdem kommen in manchen Regionen die Hochwasserwellen erst noch an.

+++ 18:21 Uhr: Das war die Ursache für die Wassermassen +++

Keine gute Kombination: Feuchte Mittelmeerluft traf auf Polarluft.

In nur wenigen Tagen fielen in Polen, Tschechien, Österreich und der Slowakei großflächig 100 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter. Regional waren es sogar über 400 Liter.

Was das rekordverdächtig warme Mittelmeer im Sommer und die Großwetterlage damit dazu hat, erfahren Sie hier:

Ursache für die Hochwasserkatastrophe Mehr erfahren

+++ 17:41 Uhr: Riss in Staumauer in Polen +++

In der Kleinstadt Paczkow im Südwesten Polens hat der Bürgermeister nach dem Riss in der Staumauer des Topol-Stausees die sofortige Evakuierung der tiefer gelegenen Ortsteile angekündigt.

Info

Polens Regierung hat in Warschau inzwischen den Katastrophenzustand für die Hochwassergebiete ausgerufen.

Nachdem ein Aufruf, die Gebäude freiwillig zu verlassen, nicht befolgt wurde, entschloss er sich nun zur Zwangsevakuierung. Der betroffene Stausee wurde oberhalb von Paczkow an der Glatzer Neiße, einem Zufluss der Oder errichtet.

+++ 16:55 Uhr: Vom Hochwasser zerstörte Häuser in Tschechien +++

Es sind Bilder, die an die Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal erinnern. Besonders heftig war es am Wochenende im Altvatergebirge in Tschechien. Über 400 Liter pro Quadratmeter kamen hier vom Himmel. Viele Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Unser Kameramann versucht sich nach Jeseník durchzuschlagen. Doch alle Zufahrtsstraßen zu dieser Stadt sind durch das Hochwasser abgeschnitten.

+++ 16:15 Uhr: Elbpegel steigen weiter +++

Hochwasseralarm zwischen der tschechischen Grenze und Dresden: Im beschaulichen Bad Schandau (etwa 3400 Einwohner) ist der Pegel der Elbe in den letzten Stunden rasant angestiegen.

Bad Schandau Hochwasser der ElbeDer Elberadweg in Bad Schandau ist gesperrt. Dort steht das Wasser an einigen Stellen mehr als hüfthoch. - © dpa

Die Wassermassen schwappen bereits durch die ersten Gassen der Stadt. Tiefgaragen in tiefer liegenden Gebieten sind mit Spundwänden abgeriegelt. Die Wassermassen drücken bereits gegen den Flutschutz.

Wasserstände an der Elbe steigen starkPegel im Überblick

+++ 15:49 Uhr: Viel Regen seit Sonntag +++

In den letzten 24 Stunden sind von Sachsen bis nach Südbayern und Niederösterreich 20 bis 50 Liter Regen gefallen. 

Die Grafik zeigt die gefallenen Regenmengen seit Sonntagnachmittag.Die Grafik zeigt die Regenmengen seit Sonntagnachmittag.

Seit Donnerstag kamen auch in Polen, Tschechien und der Slowakei teilweise 100 bis 200 Liter zusammen. Vereinzelt wurden sogar über 300 Liter gemessen, wie zum Beispiel in St. Pölten.

Spitzenreiter in Deutschland ist die oberbayerische Gemeinde Siegsdorf-Höll mit 158 Litern.

+++ 15:11 Uhr: 100-jährliches Hochwasser an Donaupegel +++

Die Donau hat an der Messstelle in Korneuburg vor den Toren Wiens nach jetzigem Stand gestern Abend ein 100-jährliches Hochwasser erreicht. Dort flossen kurzzeitig 10,5 Millionen Liter Wasser pro Sekunde die Donau hinab.

Der Donaupegel Korneuburg verzeichnet ein 100-jährliches Hochwasser (HQ100).Der Donaupegel Korneuburg verzeichnet ein 100-jährliches Hochwasser (HQ100). Die Marke dafür liegt bei 10400 m³/s. - © noel.gv.at

Zusammen mit dem Wert vom September 1899 ist dies der zweithöchste Wert seit Messbeginn. Der bisherige Rekord mit 11,15 Millionen Litern pro Sekunde am Pegel Korneuburg wurde am 5. Juni 2013 aufgestellt.

Schon gewusst?

Ein 100-jährliches Hochwasser (HQ100) kommt mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit einmal in 100 Jahren vor.

+++ 14:26 Uhr: Einsatzkräfte kämpfen gegen Deichbrüche +++

An der Oder in der östlichen Großstadt Ostrava in Tschechien kämpfen die Einsatzkräfte mit Deichbrüchen. Immer mehr Menschen müssen ihre Häuser und Wohnungen wegen akuter Überflutungsgefahr verlassen.

Ganze Landstriche stehen in Ostrava im Osten Tschechiens unter Wasser.Ganze Landstriche stehen in Ostrava im Osten Tschechiens unter Wasser. - © dpa

Die Bewohner wurden teilweise mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht. Der Bahnverkehr nach Ostrava und weiter in Richtung Polen ist komplett unterbrochen. Ein Kraftwerk musste abgeschaltet werden. Die Trinkwasserversorgung brach vielerorts ebenfalls zusammen.

+++ 13:44 Uhr: Große Temperaturunterschiede +++

Bei den Temperaturen gibt es heute ein großes Nord-Süd-Gefälle. In Regionen mit Dauerregen, wie zum Beispiel in Bayern, werden nur 6 bis 11 Grad gemessen.

TemperaturRadar: Südlich der Donau bleiben die Höchstwerte unter der 10-Grad-Marke.TemperaturRadar: Südlich der Donau bleiben die Höchstwerte unter der 10-Grad-Marke.

Deutlich wärmer ist es im Nordwesten, wo bei zeitweiligem Sonnenschein die 20-Grad-Marke erreicht wird. Schon spätsommerlich ist es in Polen und im Baltikum. Dort zeigt das Thermometer bis 25 Grad an.

Die Warmluft wird ab morgen mit östlichen Winden zu uns geführt. Nur der Süden muss sich noch ein paar Tage gedulden.

Sommercomeback mit über 25 GradHoch mit viel Sonne

+++ 13:16 Uhr: Enorme Schäden im Südwesten Polens +++

Das Ausmaß der Hochwasserschäden wird in einigen Regionen immer deutlicher. So ist das Zentrum der südwestpolnischen Stadt Kłodzko (deutsch Glatz) völlig verwüstet. Eine dicke Schlammschicht mit Geröll bedeckt dort die Straßen und Gassen.

Eine dicke Schlammschicht mit Geröll bedeckt dort die Straßen und Gassen in Glatz.

Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich Monate dauern, die Schäden sind noch nicht bezifferbar.

Einige Wohnhäuser stehen noch immer unter Wasser. Die Feuerwehr ist mit Booten im Einsatz und versorgt die Menschen.

+++ 12:39 Uhr: Dauerregen in Bayern +++

Im Süden Bayerns, im Osten Baden-Württembergs und im Norden Österreichs hat es sich einregnet. Vom Allgäu bis zum Berchtesgadener Land bleibt es bis morgen früh nass. Dort fallen 30 bis 60 Liter pro Quadratmeter.

WetterRadar BayernWetterRadar: In großen Teilen Bayerns und Nordösterreich regnet es nun länger.

Mit ähnlich hohen Niederschlagsmengen ist von Salzburg bis Niederösterreich zu rechnen. Die gute Nachricht: In der Nacht lässt der Dauerregen nach und ab morgen früh trocknet es allmählich ab.

+++ 12:10 Uhr: Bereits 3 Tote in Österreich +++

In Österreich forderten die Unwetter weitere Todesopfer. Ein Mann aus Höbersdorf (Bezirk Korneuburg) und ein weiterer aus Untergrafendorf (Bezirk St. Pölten) starben in ihren Häusern, als die Wassermassen hereinbrachen.

In Niederösterreich stehen etliche Gebäude unter Wasser.In Niederösterreich stehen etliche Gebäude unter Wasser. - © dpa

Bereits am Sonntag war der Tod eines Feuerwehrmannes im Einsatz in Rust im Tullnerfeld in der Gemeinde Michelhausen (Bezirk Tulln) bekannt geworden.

+++ 11:37 Uhr: Dramatische Rettung von Kindern +++

Im tschechischen Broumov wurde die Feuerwehr zu einer gefährlichen Rettungsaktion gerufen. Drei Kinder waren in einen reißenden Bach gefallen und konnten sich nur noch an den Ästen eines Baumes festhalten.

+++ 10:53 Uhr: Hochwasserlage in Sachsen +++

Wie sich die Wasserstände an Elbe, Oder und Lausitzer Neiße entwickeln, lesen Sie in diesem ausführlichen Artikel:

Hochwasserlage an Elbe und OderPegel steigen
Die Elbe in Dresden schwillt immer weiter an.Die Elbe in Dresden schwillt immer weiter an. - © dpa

+++ 10:15 Uhr: Rekordregenmengen in Österreich +++

Die enormen Regenmengen, die zum Teil das Vierfache eines durchschnittlichen Septembers erreichten, haben im Nordosten und Osten des Österreichs zu einer gefährlichen Hochwasserlage geführt.

Allein in St. Pölten fielen in nur 4 Tagen bereits 361 Liter Wasser pro Quadratmeter. Das ist ein neuer Herbstrekord.

RegenmengenZeitraum
361 l/m²vom 13.-16. September 2024
355 l/m²im gesamten Herbst (September bis November) 1950

Auch an anderen Orten in Österreich gab es so viel Niederschlag wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen:

Die bisherigen 4-Tages-Niederschlagssummen wurden an mehreren niederösterreichischen Stationen deutlich übertroffen.

Die alten Rekorde stammen von der Buchbergwarte aus dem Mai 2014, in Tull aus dem Mai 1967 und in St. Pölten aus dem Juni 2009.

In Lilienfeld wurde mit über 370 Litern pro Quadratmeter der bisherige Rekord aus dem Juli 1997 um 98 Liter ebenfalls deutlich übertroffen.

+++ 09:52 Uhr: Donau bei Wien mit großem Durchfluss +++

An der Donau wurde nun auch an der Messstelle Wildungsmauer östlich von Wien ein 30-jährliches Hochwasser (HQ30) erreicht. Dies ist in der Grafik durch die rot gestrichelte Linie markiert:

Der Durchfluss der Donau steigt seit Samstag rapide an.Der Durchfluss der Donau steigt seit Samstag rapide an. - © noel.gv.at - © noel.gv.at

Dort fließen fast 10 Millionen Liter Wasser pro Sekunde in Richtung Ungarn und Slowakei. Bis morgen bleibt der Wasserstand auf hohem Niveau. Ab Dienstag fällt er voraussichtlich langsam, wie an den anderen Pegeln der Donau in Österreich vorerst auch.

Schon gewusst?

Ein 30-jährliches Hochwasser (HQ30) kommt mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit einmal in 30 Jahren vor.

+++ 09:26 Uhr: Überschwemmungen in Rumänien +++

Die Hochwasserlage in Rumänien ist weiterhin angespannt. Besonders betroffen sind die Regionen Galati, Vaslui und Iasi im Osten des Landes. Abgelegene Dörfer sind von den Wassermassen abgeschnitten.

Mindestens sechs Menschen starben. Etwa 300 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. 

+++ 08:55 Uhr: Touristen stecken auf Donau-Schiff fest +++

Dutzende Passagiere auf einem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff verharren derzeit in Wien. Die rund 100 Passagiere und etwa 40 Crew-Mitglieder dürfen die am Ufer festgezurrte "Thurgau Prestige" nicht verlassen.

Ein Flusskreuzfahrtschiff hat am Anleger festgemacht. Die Passagiere können nicht an Land, weil der Steg zum Pier überflutet ist. Die Passagiere können nicht an Land gehen, weil die Anlegestelle überflutet ist. Das Schiff, das von Linz nach Budapest und zurück fahren sollte, bleibt bis auf weiteres in Wien. - © dpa

Laut dem Geschäftsführer von Thurgau Travel war zu diesem Zeitpunkt auch für die hinzugezogenen Experten nicht absehbar, dass die Donau in diesem Bereich nicht befahrbar sein würde.

+++ 08:24 Uhr: Schneeschmelze verschärft Hochwasserlage +++

Besonders in den Ostalpen sind in den vergangenen Tagen große Schneemengen gefallen. In den nächsten Tagen wird es wieder wärmer. Das bedeutet viel Schmelzwasser:

Die Folgen der SchneeschmelzePegel steigen weiter
In Obertauern liegt ein Meter Schnee. - © foto-webcam.euIn Obertauern liegt ein Meter Schnee. - © foto-webcam.eu

+++ 08:05 Uhr: Viel Regen in Bayern und Sachsen +++

Im Laufe des heutigen Tages verlagert sich der Schwerpunkt der ergiebigen Dauerregenfälle nach Westen. Dies zeigt auch unser WetterRadar-Film:

In Teilen Sachsens, in Südostbayern sowie von Salzburg bis Niederösterreich kommen 20 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter, am Nordrand der Berge auch deutlich mehr. Am Alpennordrand sind bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich.

In Tschechien und Polen gibt es heute Nachmittag eine längere Regenpause, ab morgen wird es in Österreich trockener.

+++ 07:21 Uhr: Tschechien: Land unter in Krnov +++

Dramatisch ist die Situation in Krnov im Nordosten Tschechiens. Dort stehen 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser. Für eine Evakuierung ist es zu spät.

Die Kommune mit knapp 23.000 Einwohnern ist nicht mehr in der Lage, die Hilfe für die Bürger zu organisieren. Dort fließen die Flüsse Opava und Opavice zusammen. Hubschrauber sind im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten.

Kritisch ist die Lage auch an vielen anderen Orten im Osten des Landes, unter anderem in Opava und Ostrava. Landesweit gilt an mehr als 120 Pegelmessstellen die höchste Hochwasser-Alarmstufe. An mehr als 50 Stationen wurde sogar ein Jahrhunderthochwasser gemeldet.

+++ Sonntag, 21:29 Uhr: Südautobahn in Österreich geflutet +++

Nach den schweren Überschwemmungen am Sonntagvormittag auf der Westautobahn hat es am Sonntagabend auch noch eine zweite Hauptverkehrsstrecke getroffen. Wegen Überflutung ist die Südautobahn (A2) zwischen Mödling und Traiskirchen nun in beiden Richtungen gesperrt.

Das Video zeigt die überfluteten Felder zwischen zwischen Guntramsdorf und Wiener Neudorf südlich von Wien. Die Wassermassen erreichen schließlich auch die Autobahn.

+++ Sonntag, 21:06 Uhr: Steigende Pegelstände in Sachsen +++

Aufgrund der angespannten Hochwasserlage rief die Stadt Dresden die Hochwasserwarnstufe 2 aus. Am Sonntagabend hat die Elbe die Fünf-Meter-Marke erreicht.

ZeitpunktWasserstand in Zentimetern (Alarmstufe)
Sonntag, 15:00 Uhr480 (1)
Sonntag, 18:00 Uhr501 (2)
Sonntag, 21:00 Uhr519 (2)
Montag, 07:00 Uhr (Prognose)563 (2)
Montag, 10:00 Uhr (Prognose)576 (2)
Montag, 13:00 Uhr (Prognose)586 (2)
Montag, 16:00 Uhr (Prognose)599 (2)
Montag, 19:00 Uhr (Prognose)610 (3)
Wasserstand der Elbe bei Dresden am Sonntag und Montag (Prognose)

Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel rund 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter.

Der Pegel an der Elbe in Dresden kennt derzeit nur eine Richtung.

Für Montag wird erwartet, dass in Dresden auch die nächsthöhere Alarmstufe 3 ausgerufen wird - dafür müsste der Pegelstand die 600-Zentimeter-Grenze überschreiten. Insgesamt gibt es vier Warnstufen. Der Scheitelpunkt wird dem Landeshochwasserzentrum zufolge erst Mitte der Woche erwartet.

Das bedeuten die Hochwasserstufen

Alarmstufe 2 bedeutet unter anderem mögliche Überflutungen von Grünflächen, zusätzliche Einsatzkräfte müssen alarmiert werden. Bei Stufe 3 sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich. Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen. 

+++ Sonntag, 20:22 Uhr: Wassermassen stürzen Stausee hinab +++

Am Stausee Ottenstein im Bundesland Niederösterreich stürzen große Wassermassen in den bereits angeschwollenen Fluss Kamp. Der Energieversorger EVN hat die Hochwasserklappen geöffnet und lässt hier kontrolliert Wasser ab. Das verschärft zwar die Lage kurzfristig an den Orten flussabwärts, aber weitere plötzliche Flutwellen sollen verhindert werden.

+++ Sonntag, 19:46 Uhr: Nur kurze Regenpausen in Katastrophengebieten +++

In den von Hochwasser besonders schwer betroffenen Gebieten werden die Regenfälle in den nächsten Stunden schwächer oder machen in der kommenden Nacht sogar eine längere Pause.

WetterRadar: Der Regen lässt in den Hochwassergebieten vorübergehend zwar nach, eine Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden.

Die Niederschläge verlagern sich in den nächsten Stunden weiter westwärts nach Tirol, Salzburg, Bayern, in den Osten Deutschlands sowie in den Westen Tschechiens. Die Schneefallgrenze liegt um 1400 Meter Höhe.

Die Wetterlage bleibt jedoch kritisch, denn im Laufe des Montags breiten sich von Norden her neue kräftige Regenfälle aus. Im Nordstau der Alpen regnet es dabei am längsten und intensivsten.

Dazu wird es wärmer. Schnee fällt gegen Montagabend nur mehr oberhalb von 2000 Metern. Zum Regen kommt somit also Schmelzwasser dazu. So besteht auch zu Wochenbeginn weiterhin die Gefahr von Hochwasser, Überschwemmungen und Murenabgängen.

So zieht die Regenfront weiterWetterRadar LIVE

+++ Sonntag, 18:59 Uhr: 10.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde +++

Die Donau hat an der Messstelle in Korneuburg vor den Toren Wiens Sonntagmittag ein 30-jährliches Hochwasser erreicht. Derzeit fließen sogar über 10 Millionen Liter Wasser pro Sekunde die Donau hinab.

Der Durchfluss der Donau steigt seit Samstag rapide an. - © noel.gv.at

Die Hochwassermarke wurde etwas früher erreicht, als in den hydrologischen Modellen (grüne Linie) berechnet. Noch bis Montagmorgen bleibt es voraussichtlich bei diesem Durchfluss. Erst im Laufe des Montags ist Entspannung in Sicht.

+++ Sonntag, 18:35 Uhr: Mehrere Dämme in Niederösterreich gebrochen +++

Bei Hadersdorf am Kamp ist ein Damm teilweise eingebrochen. Das österreichische Bundesheer ist dort derzeit mit vier Hubschraubern im Einsatz, um den Damm zu reparieren. Dabei werden Bigpacks – rund eine Tonne schwere mit Sand gefüllte Säcke – auf den beschädigten Damm abgeworfen.

Das österreichische Bundesheer war heute tagsüber bereits mit mehreren Black Hawk Hubschraubern im Einsatz. So konnten von den Wassermassen eingeschlossene Personen gerettet werden.

+++ Sonntag, 18:10 Uhr: Luftbilder aus Polen zeigen verheerendes Ausmaß +++

Teile der polnischen Stadt Czechowice-Dziedzice in der Region Schlesien wurden am Sonntag überflutet nachdem nahe gelegene Flüsse über die Ufer getreten waren. Der Spitzenabfluss der Flüsse war sogar höher als beim Hochwasser 2010.

Mitten in der Nacht wurden die Bewohner von der Polizei evakuiert. Busse brachten die Menschen aus den tiefer gelegenen Gebieten in Sicherheit. Viele Menschen fanden Unterschlupf bei Verwandten.

Wie vor 14 Jahren mussten die Bewohner also wieder ihre Häuser verlassen. Damals verloren viele Bewohner ihr gesamtes Hab und Gut und die Häuser mussten renoviert werden.

Rückblick: Die Überschwemmungen 2010Fotostrecke

+++ Sonntag, 17:26 Uhr: Rekordniederschlag in Österreich +++

Ein Blick auf die Messungen zeigt ein historisches Niederschlagsereignis für den Osten Österreichs. Vom Mostviertel in Oberösterreich bis ins Tullner Feld westlich von Wien sind innerhalb von vier Tagen weit über 300 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.

Anhaltener Daueregen hat Rekordmengen beim Niederschlag gebracht.

Am meisten ist bisher in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten zusammengekommen. Von Mittwoch bis Sonntag haben sich 360 Liter Regen pro Quadratmeter summiert. Der bisherige Monatsrekord liegt bei 311 Litern aus dem Juni 2009.

+++ Sonntag, 17:09 Uhr: In Ostsachsen weiter Hochwassergefahr +++

Die Hochwasserlage bleibt durch die anhaltenden starken Niederschläge in Tschechien auch flussabwärts der Elbe angespannt. Während kleinere Flüsse stark auf Niederschlagspausen reagieren, steigt der Wasserstand von größeren Flüssen konstant an. Die Elbe in Schöna könnte am Sonntagabend bei einem Wasserstand von 6,00 Meter Höhe die Alarmstufe 3 erreichen

Auch in Ostsachsen müssen sich die Bewohner in den kommenden Tagen weiter auf steigende Pegelstände an den Flüssen einstellen. Am Pegel Görlitz an der Lausitzer Neiße ist in der Nacht zu Sonntag der Richtwert der Alarmstufe 2 erreicht worden. Durch weiteres Wasser ist das Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 3 nicht ausgeschlossen.

Schon gewusst?

Hochwasser Einstufung in Deutschland: Alarmstufe 2 bedeutet unter anderem mögliche Überflutungen von Grünflächen und die Alarmierung zusätzlicher Einsatzkräfte, bei Stufe 3 sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.

+++ Sonntag, 16:20 Uhr: Übersicht zur Lage in Österreich +++

In Österreich sind neben dem Katastrophengebiet Niederösterreich weitere Bundesländer von Hochwasser, Sturm und großen Schneemengen betroffen. Die Extremwetterlage fordert bereits zwei Todesopfer, darunter einen Feuerwehrmann in Niederösterreich.

  • Salzburg: Ein Skitourengeher, welcher seit Samstag in Obertauern vermisst wurde, konnte am Sonntag nur noch tot geborgen werden. Die Feuerwehren sind besonders im Norden des Bundeslandes vielerorts im Dauereinsatz. Keller und Tiefgaragen müssen ausgepumpt werden. Mehrere Straßen sind derzeit gesperrt, nachdem Muren und Bäume sie verlegen.
  • Oberösterreich: Besonders betroffen ist derzeit der Bezirk Perg an der Grenze zu Niederösterreich. An mehreren Pegeln wurde die Marke eines 30-jährlichen Hochwassers überschritten. In der Stadt Steyr ist die Lage am Nachmittag angespannt. Der Ennskai wurde überflutet und der Ortskai gesperrt.
Auch in Unterweißenbach im Bezirk Freistadt (Oberösterreich) treten Gewässer über die Ufer. - © FF Unterweißenbach
  • Steiermark: Tausende Haushalte waren in der Nacht auf Sonntag ohne Strom. Abgedeckte Dächer durch orkanartigen Sturm sowie Hochwasser halten die Einsatzkräfte auf Trab. Am Grazer Hausberg, dem Schöckl, wurde mit 157 Kilometer pro Stunde die höchste Windböe gemessen, die jemals in der Steiermark registriert wurde. In der Gemeinde Thörl in der Obersteiermark wurde nach einem Unwetter Mitte Juli erneut Zivilschutzalarm aufgrund Hochwasser ausgerufen.
WindRadar: Auf den Gipfeln von Bergen und Hügeln fegt der Wind mit Orkangeschwindigkeit.
  • Tirol: Die Suche nach einem vermissten Wanderer im Karwendelgebirge nach einem Lawinenabgang am Samstag musste am Sonntag erneut eingestellt werden. Die Suche nach dem Vermissten ist aufgrund der angespannten Lawinensituation zu gefährlich.

+++ Sonntag, 15:45 Uhr: Häuser zwei Meter unter Wasser +++

Im niederösterreichischen Zwettl steht das Wasser laut Feuerwehr bis zu zwei Meter hoch. Rund 40 Häuser sind derzeit von Hochwasser betroffen. In Zwettl fließen der Fluss Zwettl und der Kamp zusammen, beide führen seit Samstagnachmittag ein 30-jährliches Hochwasser.

+++ Sonntag, 15:08 Uhr: Staudamm in Polen gebrochen +++

Dramatische Bilder aus der Region Niederschlesien im Südwesten Polens. Nach dem intensiven Regen ist hier ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk in Stronie Slaskie nachgegeben hat, strömt das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nimmt Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße. Auf den Bilder ist zu sehen, dass die Wassermassen auch massive Außenwände von Häusern mitreißen.

Es sei eine ernste Bedrohung für die Orte entlang dieser Flüsse, heißt es. Die Polizei hat einen Rettungshubschrauber in die Gegend geschickt, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Soldaten der Armee und des Heimatschutzes sind im Einsatz.

+++ Sonntag, 14:56 Uhr: Angespannte Lawinensituation +++

Auf den Bergen Österreichs hat es in den vergangenen Tagen viel geschneit. Im Hochgebirge kamen zum Teil über 150 Zentimeter Neuschnee zusammen. Der Schnee fiel vielerorts in Kombination mit stürmischem Wind.

Somit kommt es - relativ früh in der Saison - zu einer gefährlichen Lawinensituation. Auch wenn derzeit von der den Schweizer Alpen bis nach Kärnten blauer Himmel und Sonne ins Gebirge locken, ist besondere Vorsicht geboten.

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Damüls Hasenbühel in Vorarlberg (1900 m) - © foto-webcam.eu

Auf Forst- und Wanderwegen können jederzeit Gleitschneelawinen und -rutsche aus Böschungen sowie Wiesenhängen abgehen. Mit zunehmender Höhe in den Bergen sind auch Schneebrettlawinen möglich.

Im Gebirge ist bis Dienstag mit weiteren 20 bis 40 Zentimetern Neuschnee zu rechnen, wie das WetterRadar zeigt. Die Schneefallgrenze steigt dabei auf rund 2000 Meter Höhe an.

Hier fällt aktuell RegenLive im WetterRadar

+++ Sonntag, 14:40 Uhr: WetterReporter wird zum Helfer in der Not +++

Böheimkirchen in Niederösterreich ist seit Sonntagvormittag von massiven Überflutungen betroffen. Teilweise steht das Wasser einen Meter hoch in den Straßen. Unser WetterReporter Marco Kaschuba berichtet live vor Ort.

+++ Sonntag, 14:22 Uhr: Brücke in Polen von Wassermassen weggerissen +++

In den vom Hochwasser schwer getroffenen Regionen Opole und Niederschlesien im Südwesten Polens gibt es weitere massive Schäden. Die 24.000-Einwohner-Stadt Głuchołazy steht weitestgehend unter Wasser. Dicke Baumstämme treiben durch die Gassen und an zahlreichen Brücken kommt es zu massiven Verklausungen.

+++ Sonntag, 14:01 Uhr: Kein Zugverkehr zwischen Linz und Wien +++

Das Hochwasser in Österreich hat auch massive Auswirkungen auf den Schienenverkehr. Wie die Österreichischen Bundebahnen (ÖBB) bekannt gegeben haben, gibt es derzeit keinen Zugverkehr zwischen Wien und Linz. Es ist auch kein Ersatzverkehr möglich. Davon sind auch sämtliche Verbindungen von München nach Wien betroffen.

+++ Sonntag, 13:45 Uhr: Höchste Elbe-Alarmstufe für Dienstag erwartet +++

Für den Elbepegel im ostsächsischen Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut aktuellen Prognosen für Dienstag das Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 erwartet. Der entsprechende Pegelstand von 7,50 Metern soll dort gegen Dienstagmittag überschritten werden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums hervorgeht.

Indessen werden in Dresden weitere Schritte vorbereitet. Die Dresdner Altstadt soll durch mobile Schutzwände vor dem steigenden Hochwasser geschützt werden. Entsprechend aktueller Pegelstandprognosen sind die Aufbauarbeiten für Montagmorgen geplant. Die vor ein paar Tagen eingestürzte Carolabrücke wurde mittlerweile vollständig entfernt.

+++ Sonntag, 13:27 Uhr: Massive Einschränkungen in Wien +++

In drei Wiener Bezirken – nämlich in Teilen von Penzing, Landstraße und der Donaustadt – kommt es nach Angaben der Wiener Netze zu Unterbrechungen der Stromversorgung. Außerdem ist der Wienfluss bereits über die Ufer getreten, Häuser sind evakuiert worden und einige U-Bahn-Verbindungen gesperrt. Die Auf- und Abfahrten der Westautobahn wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Die Bilder zeigen Überflutungen am Schwedenplatz im 1. Wiener Gemeindebezirk. Der Platz am Donaukanal ist einer der wichtigsten Knotenpunkte für den öffentlichen Verkehr in Wien. Unter Beobachtung steht bei der aktuellen Lage vor allem der Pegelstand der Donau. Hier wird in der Nacht auf Montag ein 30-jährliches Hochwasser erwartet.

+++ Sonntag, 12:54 Uhr: Polens Bahn stellt Zugverkehr nach Tschechien ein +++

Die polnische Eisenbahn PKP hat wegen der Überschwemmungen im Süden des Landes die Zugverbindungen mit dem Nachbarland Tschechien eingestellt. Intercitys, die aus Tschechien kommend nach Polen fahren sollten, fallen bis auf Weiteres aus. Züge, die aus Polen nach Tschechien fahren sollten, enden an der jeweils letzten Station vor der Grenze.

In Tschechien sind wegen des Unwetters mehr als 250.000 Haushalte ohne Strom. Wegen der aufgeweichten Böden und des stürmischen Windes sind zahlreiche Bäume auf oberirdische Freileitungen und Hochspannungsleitungen gestürzt.

+++ Sonntag, 12:07 Uhr: Evakuierungen in Tschechien +++

Das Grenzgebiet von Tschechien zu Polen ist weiterhin von Hochwasser bedroht. In der Nacht auf Sonntag wurde in der Grenzstadt Český Těšín die Evakuierung von mehreren Tausend Einwohnern aus dem Stadtzentrum angeordnet. Die Olsa, ein Nebenfluss der Oder, drohte dort über die Ufer zu treten.

Im Grenzgebiet von Tschechien und Polen fielen in den letzten drei Tagen extreme Regenmengen. In der 26.000-Einwohner-Stadt Český Těšín gab es Evakuierungen.
WetterRadar zeigt, wo es jetzt regnetAktuelle Lage

+++ Sonntag, 11:22 Uhr: Dramatische Lage in Böheimkirchen +++

In Böheimkirchen, zwischen St. Pölten und Wien, wird der Perschling-Fluss zum reißenden Strom. Der Ort ist von der Außenwelt abgeschnitten und viele Menschen sind in ihren Häusern eingeschlossen.

+++ Sonntag, 11:09 Uhr: A1 West-Autobahn in Niederösterreich unter Wasser +++

Die Hochwasserlage in Niederösterreich spitzt sich weiter zu. Die Autobahn A1 in Richtung Wien musste bei St. Pölten gesperrt werden. Im Bereich der Anschlussstelle zur S 33 wurde die Autobahn komplett überflutet. An der tiefsten Stelle steht das Wasser bis zu einem Meter hoch.

+++ Sonntag, 10:55 Uhr: Hochwasserlage in Bayern +++

Ab heute Nachmittag ziehen von Osten her neue Regenfälle auf, die zunächst nur ganz im Osten für moderate Wiederanstiege der Pegel sorgt. Diese Meldestufen gelten derzeit:

Meldestufe 3

  • Ruhstorf / Rott

Meldestufe 2

  • Passau / Donau
  • München / Isar
  • Platting / Isar

Meldestufe 1

  • Landshut / Isar
  • Freising / Isar
  • Neuwiese / Schwarze Elster
  • Lieske / Spree
  • Kiendorf / Regen
Isarhochwasser MünchenDer Pegel der Isar in München sinkt etwas.

In Bayern sind vereinzelt Straßen überflutet und Keller vollgelaufen. Besonders betroffen sind derzeit Oberbayern, Niederbayern und die Oberpfalz.

In Passau gibt es Sperrungen in der Altstadt. Für den Landkreis Erding besteht eine Hochwasserwarnung. Auch im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sind die Pegelstände höher als erwartet.

Hochwasser am Inn in PassauDer Inn in Passau führt Hochwasser. - © dpa

+++ Sonntag, 10:07 Uhr: Rekordregenmengen in Österreich +++

+++ Sonntag, 09:24 Uhr: Live aus St. Pölten +++

Wegen des starken Dauerregens ist am frühen Sonntagmorgen ganz Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt worden. Bewohner mussten aus ihren Häusern gerettet werden. Unser WetterReporter Marco Kaschuba berichtet aus St. Pölten:

Im Bezirk St. Pölten wurde in den Gemeinden Hofstetten, Gablitz, Pyhra, Perersdorf, Haunoldstein, Wilhelmsburg, Purkersdorf und Tullnerbach die Zivilschutzwarnung ausgelöst, in Böheimkirchen, Markersdorf-Haindorf und Kapelln Zivilschutzalarm.

+++ Sonntag, 08:58 Uhr: U-Bahnlinien in Wien gesperrt +++

Auch Wien ist mittlerweile von dem starken Hochwasser betroffen. Der Pegel des Wienflusses, der aus dem Wienerwald nach Wien fließt, hat einen kritischen Wert erreicht. Einige U-Bahn-Linien wurden deshalb gesperrt.

Die betroffenen U-Bahn-Trassen werden mit Dammbalken und Sandsäcken vor den eindringenden Wassermassen geschützt.

+++ Sonntag, 08:15 Uhr: Hochwasserlage in Sachsen +++

Diese Hochwasseralarmstufen gelten derzeit:

Alarmstufe 2

  • Görlitz / Lausitzer Neiße

Alarmstufe 1

  • Schöna / Elbe
  • Dresden / Elbe
  • Neuwiese / Schwarze Elster
  • Lieske / Spree

Nach einer kurzen trockenen Phase ist durch weitere Regenfälle mit einem Ansteigen der Wasserstände an der Elbe, der Lausitzer Neiße, der Spree und der Schwarzen Elster sowie deren Zuflüssen zu rechnen.

Der Elbpegel in Dresden ist auf über 4,00 Meter gestiegen, Tendenz steigend.Der Elbpegel in Dresden ist auf über 4,00 Meter gestiegen, Tendenz steigend.

Stellenweise wird an weiteren Pegeln die Alarmstufe 2, an der Lausitzer Neiße an einzelnen Pegeln die Alarmstufe 3 überschritten.

+++ Sonntag, 07:33 Uhr: Niederösterreich: Kritische Lage in Krems +++

Heftiger Regen hat die niederösterreichische Stadt Krems an der Donau in eine Hochwasserlage gebracht. Die Flüsse Krems, Donau und Kamp sind bedrohlich angestiegen, Zivilschutzalarm wurde ausgelöst.

Pegel KremsDer Pegel der Krems in Niederösterreich ist deutlich angestiegen. - © Vifogra

Der AT-Alert, vergleichbar mit dem deutschen Cell-Broadcast-Alarm, wurde erstmals in Österreich ausgelöst, um die Bevölkerung in Krems zu warnen.

Die Feuerwehr im Dauereinsatz. Inzwischen sind mobile Schutzwände aufgestellt worden, aber der Fluss läuft über.

+++ Sonntag, 06:50 Uhr: Staudamm in Polen läuft über +++

In Miedzygorze im Südwesten Polens ist ein Staudamm übergelaufen. Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat der Stausee seinen Höchststand erreicht. Der Wasserzufluss ist enorm. Hier ein Video:

Die Lage ist kritisch, tiefer gelegene Dörfer wurden evakuiert. Der Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete, 29 Meter hohe Damm am Wilczka-Bach liegt im Glatzer Schneegebirge an der Grenze zu Tschechien.

Das Hochwasserrückhaltebecken fasst etwa eine Million Kubikmeter Wasser. Schon beim Hochwasser 1997 reichte dies nicht aus - auch damals trat das Wasser über die Staumauer.

Regenfälle fast ohne PausenWetterRadar Polen

+++ Samstag, 21:55 Uhr: Punktuell bereits 300 Liter Regen +++

In den letzten 72 Stunden sind vom Norden Österreichs bis nach Südpolen flächig 150 bis 200 Liter Regen gefallen. Am Šerák im Altvatergebirge waren es auf 1300 Meter Höhe sogar 295 Liter.

+++ Samstag, 21:37 Uhr: Stürmische Nacht steht bevor +++

Die Druckgegensätze zwischen einem Hoch über Frankreich und dem Unwettertief über Ungarn verschärfen sich in den kommenden Stunden. Somit fällt bis Sonntag nicht nur starker Regen sondern es bleibt außergewöhnlich stürmisch.

Darum ist es so extrem windig: Das Tief saugt die Luft an, die Täler wirken zudem wie ein Kanal, durch den der Wind verstärkt wird.

Das Sturmfeld reicht dabei von Mähren über den Norden und Osten Österreichs bis zum Plattensee. Hier ist mit Böen zwischen 80 und 100 Kilometer pro Stunde zu rechnen.

Hier geht's zum WindRadar

+++ Samstag, 21:10 Uhr: Bange Stunden am Kamp +++

In Niederösterreich sind am Samstagabend weitere Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt worden. Wegen Überflutungsgefahr herrscht in insgesamt 42 Gemeinden bzw. Katastralgemeinden in den Bezirken Zwettl, Horn, Krems, Tulln und Gmünd höchste Alarmstufe.

Aber auch im Süden Niederösterreichs sind zahlreiche Feuerwehren im Einsatz. In den kommenden Stunden wird sich der Niederschlagsschwerpunkt dorthin verlagern.

+++ Samstag, 20:35 Uhr: Sehr viel Regen bis Sonntagmittag +++

In den nächsten 24 Stunden hält in vielen Regionen Niederösterreichs der starke Regen an. In Kombination mit dem stürmischen Nordwestwind sind bis Sonntagnachmittag verbreitet 50 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. In den Staulagen sogar bis 200 Liter und mehr.

Von Mariazell über St.Pölten bis in den Wienerwald fallen in 24 Stunden sehr große Regemengen.
Aktuelle Unwetterwarnungen in EuropaMehr erfahren

+++ Samstag, 19:55 Uhr: Waldviertel: Ortschaften werden abgeriegelt +++

Im Waldviertel in Niederösterreich führt der Kamp großes Hochwasser. Sämtliche Ortschaften entlang des Flusses wurden kurz vor Einbruch der Dunkelheit abgeriegelt.

Das Umspannwerk in Langenlois wird von Einsatzkräften gesichert, um großflächige Stromausfälle zu vermeiden. Das Video zeigt die Situation in Schönberg am Kamp.

+++ Samstag, 19:48 Uhr: Schneemassen in den Alpen +++

In den Alpen schneit es noch immer. Im Wintersportort Obertauern sieht es aus wie im tiefsten Winter. Schneewehen türmen sich meterhoch, selbst für Fußgänger gibt es kaum noch ein Durchkommen.

+++ Samstag, 19:35 Uhr: Nächste Woche wärmer +++

Das Tiefdruckgebiet ANETT bringt noch zum Wochenbeginn sehr viel Regen. Ab Dienstag lässt der Einfluss nach und das Wetter bessert sich. Allerdings bleibt die Hochwassersituation vor allem an den größeren Flüssen angespannt. Im Gebirge setzt massives Tauwetter ein.

+++ Samstag, 18:24 Uhr: WetterReporter live aus dem Kamptal +++

WetterReporter Marco Kaschuba berichtet live aus Hadersdorf am Kamp. In den nächsten 24 Stunden werden hier weitere kräftige Niederschläge und folglich ein 100-jährliches Hochwasser erwartet.

Im Laufe der Woche wurden an den drei Stauseen entlang des Kamps seit Wochenanfang mehr als 30 Millionen Kubikmeter Wasser abgelassen.

+++ Samstag, 18:12 Uhr: Überflutungen im Waldviertel +++

In den nördlichsten Regionen Österreichs ist die Lage derzeit am schlimmsten. Die Flüsse steigen aufgrund der extremen Regenmengen rasant an und haben bereits die 30-jährliche-Hochwassermarke überschritten. Viele Straßen, Felder und Wiesen stehen bereits unter Wasser.

In Roßbruck / St. Martin im Bezirk Gmünd (Niederösterreich) ist die Lainsitz über die Ufer getreten. Besonders angespannt ist die Situation auch an den Donauzubringern Kamp und Krems. Die Lainsitz fließt zunächst in den Grenzfluss Thaya und später in die March.

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Die Lainsitz im Waldviertel hat am Samstag einen hohen Wasserstand.

+++ Samstag, 17:48 Uhr: Elbe bei Dresden steigt an +++

Inzwischen steigt auch der Pegel der Elbe deutlich an. In Dresden wurde am Samstagmittag ein Pegelstand von 3,21 Meter gemessen. Bis Sonntagvormittag wird ein Stand von 4 Metern und damit die Ausrufung der Meldestufe 1 erwartet. Der Scheitel der aus Tschechien zufließenden Hochwasserwelle dürfte mit über 5 Metern dann Mitte der kommenden Woche erreicht werden.

Der Normalpegel in Dresden liegt bei 2 Metern.

Glücklicherweise kommen die Aufräumarbeiten an der eingestürzten Carolabrücke gut voran. Die Einsatzleitung geht davon aus, dass die wichtigsten Arbeiten bis zum Sonntag abgeschlossen sein werden.

Die Aufräumarbeiten an der einstürzten Carolabrücke in Dresden kommen zügig voran.Die Aufräumarbeiten an der einstürzten Carolabrücke in Dresden kommen zügig voran. - © dpa

Die dann noch im Fluss liegenden größeren Trümmerteile dürften das Verhalten des Pegels kaum beeinflussen. Allerdings könnte sich die Strömungsgeschwindigkeiten des Wassers im Bereich der Unglücksstelle erhöhen.

+++ Samstag, 17:32 Uhr: Weiterhin viel Regen unterwegs +++

Das Zentrum des Tiefdruckgebiets ANETT liegt derzeit über Rumänien und steuert kräftige Regengebiete von Nordosten her nach Polen, Tschechien und Österreich. Darin eingelagert sind auch kleinere Schauerzellen, die kurzfristig intensiven Starkregen bringen können.

Das WetterRadar zeigt die Verteilung von Regen (blau) und Schnee (pink). Die stärksten Regengebiete sind dunkelblau.

Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt weiterhin in den Nordstaulagen der Alpen und der Sudeten. Hier fallen noch bis einschließlich Montag teils extreme Regenmengen. Allerdings gibt es ab Sonntagabend wohl auch längere Niederschlagspausen.

+++ Samstag, 16:35 Uhr: Aktuelles zur Hochwasser-Lage in Bayern +++

Der anhaltende Dauerregen hat im Landkreis Rosenheim vereinzelt zu kleineren Überflutungen geführt. Laut Informationen des Landratsamts Rosenheim sind etwa 300 Feuerwehrleute im Einsatz, aber die Lage entspanne sich derzeit.

Nach einem rasanten Anstieg sind die Pegel am Inn seit Samstagmittag leicht gesunken.

Trotz der Überschwemmungen seien die Wasserstände der Flüsse und Bäche in der Region nicht problematisch. Die Autobahnen seien frei befahrbar.

+++ Samstag, 16:02 Uhr: Gemeinden in Niederösterreich zu Katastrophengebiet erklärt +++

In Niederösterreich wurden 24 Gemeinden in den Bezirken Zwettl, Krems, Horn und Tulln zum Katastrophengebiet erklärt. Die dortigen Feuerwehren sind aufgrund von Hochwasser und Sturm im Dauereinsatz.

In den betroffenen Gebieten werden Evakuierungen vorbereitet. Die Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz und fühlen sich an das Hochwasser im Jahr 2002 erinnert. Im Kamptal in Niederösterreich wird mit einem 100-jährlichen Hochwasser gerechnet.

Schon gewusst?

Ein 100-jährliches Hochwasser (HQ100) kommt mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit einmal in 100 Jahren vor.

+++ Samstag, 15:40 Uhr: Pegel in Österreich steigen rasant +++

Vom Süden Oberbayerns über den Norden Salzburgs bis nach Ober- und Niederösterreich fielen in den vergangenen sechs Stunden verbreitet 20 bis 30 Liter Regen pro Quadratmeter.

Einige Bäche und Flüsse führen derzeit ein 5 bis 30-jährliches Hochwasser und traten bereits über die Ufer. Folgende Aufnahmen stammen vom Traunfall in Oberösterreich:

+++ Samstag, 15:10 Uhr: Angespannte Situation in Polen +++

Im Südwesten Polens ist seit Freitagmorgen mehr Regen niedergegangen als beim extremen Hochwasser an der Oder 1997. In Jarnoltowek an der tschechisch-polnischen Grenze sind in 24 Stunden über 160 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.

Im Stau der Sudeten, im tschechisch-polnischen Grenzgebiet, hat es sehr kräftig geregnet, wie im WetterRadar ersichtlich. Die Zuflüsse zur Oder steigen bereits stark an.

Mehrere Häuser in der Nähe eines Staubeckens mussten bereits evakuiert werden. Auch die Bewohner von zwei benachbarten Dörfern wurden ebenfalls aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Am stärksten gefährdet sind die Regionen Opole (Oppeln) und Dolny Śląsk (Niederschlesien) in Südwestpolen.

Rückblick: Die Oderflut 1997Lesen Sie auch

+++ Samstag, 14:35 Uhr: Sturmböen fegen über Wien +++

Die Wiener Berufsfeuerwehr wurde seit Mitternacht zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Neben der Beseitigung einiger Sturmschäden mussten auch etliche Keller ausgepumpt werden.

Die Einsätzkräfte sind weiterhin gefordert, denn unter Beobachtung stehen auch die Pegel der Donau. Bis Sonntag fallen im Raum Wien voraussichtlich weitere 100 Liter Regen und der Westwind bleibt bis auf Weiteres stürmisch. Erst ab Dienstag wird es sonniger und der Wind flaut ab.

Ort (Bundesland)Stärkste Windböen in Österreich (Stand: 14:00)
Wiener Neustadt (Niederösterreich)107 km/h
Reichenau / Rax (Niederösterreich)107 km/h
Hartberg (Steiermark)104 km/h
Gumpoldskirchen (Niederösterreich)99 km/h
Wien - Innere Stadt (Wien)96 km/h

+++ Samstag, 14:05 Uhr: Lawinenabgang in Tirol +++

Bei einem Lawinenabgang im Karwendelgebirge, im Bezirk Schwaz in Tirol wurde eine Person verschüttet. Deutsche und österreichische Bergretter sind derzeit im Einsatz, um die vermisste Person zu finden.

WetterRadar: Im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich schneite es in den vergangenen Stunden stark

Die Person gehört zu einer 30-köpfigen Wandergruppe. Auch ein Hubschrauber und Suchhunde sind im Einsatz. Aufgrund der großen Neuschneemengen steigt die Lawinengefahr in den Alpen an.

Bereits am Donnerstag forderte der Wetterumschwung in den Südtiroler Bergen ein Todesopfer. Eine Frau war mit ihrem Begleiter in einen Schneesturm geraten. Die herbeigerufenen Bergretter konnten der Frau nicht mehr helfen, sie erfror.

+++ Samstag, 13:50 Uhr: Vier Tote bei Überschwemmungen in Rumänien +++

Von Starkregen und schweren Überschwemmungen sind auch Rumänien sowie die Republik Moldau betroffen. Mehrere Dörfer im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau stehen unter Wasser. Die Wassermassen erreichten in den betroffenen Ortschaften eine Höhe von bis zu 1,70 Metern. In den Fluten sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.

+++ Samstag, 13:15 Uhr: Evakuierungen in Tschechien +++

In einem Stadtteil von Ostrava im Osten der Tschechischen Republik trat der Fluss Porubka über die Ufer und verursachte Überschwemmungen. Die Bewohner gefährdeter Häuser wurden evakuiert.

Die Porubka mündet dann in die Oder, die durch Polen fließt und einen Teil der Grenze zwischen Deutschland und Polen bildet.

+++ Samstag, 12:25 Uhr: WetterOnline vor Ort im Berchtesgadener Land +++

Unser WetterReporter Marco Kaschuba berichtet über die aktuelle Lage an der Berchtesgadener Ache aus Marktschellenberg im Berchtesgadener Land:

+++ Samstag, 12:05 Uhr: Regenfälle in mehreren Phasen +++

Der Schwerpunkt der Niederschläge verlagert sich in den nächsten Stunden zunehmend ostwärts, wie das WetterRadar zeigt. Besonders im Norden und Osten Österreichs, Teilen Tschechiens, Polens, der Slowakei und Ungarns regnet es kräftig.

Die Schneefallgrenze in den Alpen steigt bis zum Abend auf 1200 bis 2000 Meter Höhe an. Damit wird ein Teil des Niederschlags als Schnee gebunden und fließt erst zeitverzögert in die Gewässer.

Am Sonntag breiten sich Regen und Schnee wieder nach Westen aus.

+++ Samstag, 11:20 Uhr: Passau: Erste Sperrungen ab dem Abend +++

Der Pegel der Donau in Passau stieg seit Freitagabend um 1,5 Meter an. Derzeit liegt er bei 665 Zentimeter. In den nächsten Stunden rechnet man mit dem Erreichen der Meldestufe 1 (700 cm) und folglich der Meldestufe 2 (740 cm).

Das Erreichen der Meldestufe 3 kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Der Scheitel wird für den Sonntagmorgen erwartet.

Laut Informationen der Stadt sollte ab dem Samstagabend mit ersten Sperrungen in der Altstadt gerechnet werden. Die Einsatzkräfte treffen derzeit die dazu nötigen Vorkehrungen. In Passau fließen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammenfließen.

+++ Samstag, 10:45 Uhr: 80 Zentimeter Neuschnee in den Alpen +++

Im bekannten Skiort Obertauern im Salzburger Land liegen bereits 80 Zentimeter Neuschnee. Durch stürmischen Wind kam es zu meterhohen Schneeverwehungen.

Auf der Katschberg Straße, die über den Radstädter Tauern nach Obertauern führt, besteht derzeit Schneekettenpflicht für alle Fahrzeuge.

+++ Samstag, 10:25 Uhr: Notstand in Bratislava ausgerufen +++

Für die slowakische Hauptstadt Bratislava haben die Behörden den Notstand ausgerufen. Die Feuerwehr baut den Hochwasserschutz entlang der Donau und der March in der Slowakei auf.

Die Pegel der Flüsse werden in den nächsten Stunden weiter steigen. Der Scheitel wird größtenteils in der Nacht auf den Montag erwartet.

+++ Samstag, 9:55 Uhr: Bereits enorme Regenmengen gefallen +++

In den vergangenen 48 Stunden sind in Teilen Polens, Tschechiens, Deutschlands und Österreichs große Regenmengen gefallen.

Vielerorts fielen 70 bis über 100 Liter pro Quadratmeter. Damit ist bisher regional deutlich mehr Niederschlag zusammengekommen als sonst im gesamten Monat September.

Die Karte zeigt die Regensummen der vergangenen 48 Stunden.

Die im Nordosten Tschechiens gelegene Wetterstation Serak (1327 m) meldet stolze 190 Liter pro Quadratmeter.

Im niederösterreichischen Schwarzau im Freiwald (788 m) prasselten in 24 Stunden 133 Liter vom Himmel. In den Landkreisen Rosenheim und Traunstein fielen im gleichen Zeitraum 100 bis knapp 160 Liter pro Quadratmeter.

+++ Samstag, 9:30 Uhr: Tschechien: Zehntausende Haushalte ohne Strom +++

Derzeit sind mehr als 60.000 Haushalte in Tschechien ohne Strom. Am stärksten betroffen ist die Verwaltungsregion um Ústí nad Labem im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen.

Ursache sind den Angaben zufolge aufgeweichte Böden und starker bis stürmischer Wind. Bäume stürzten auf Freileitungen.

WindRadar: Das Unwettertief bringt in den betroffenen Regionen starken bis stürmischen Wind.

Auch im Bahnverkehr kam es zu Problemen. Auf die Gleise gefallene Bäume blockierten mehrere Strecken.

+++ Samstag, 9:10 Uhr: Erste Evakuierungen in Niederösterreich +++

Am Freitagabend kam es in einigen Gemeinden in Niederösterreich zu ersten Evakuierungen, darunter einem Teil der Stadt Langenlois im Bezirk Krems-Land. Auch erste Straßen wurden wegen Überflutung gesperrt.

Die Pegel in Niederösterreich steigen. - © APA

In mehreren Gemeinden, etwa in der Wachau, wurde inzwischen der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. So wird an der Donau mit einem bis zu 30-jährlichen Hochwasser gerechnet. Am Kamp wird ein bis zu 100-jährliches Hochwasser erwartet.

+++ Samstag, 8:45 Uhr: Große Regenmengen bis Sonntagabend +++

Vom Grenzgebiet Polen/Tschechien bis in den Norden Österreich kommen zum bereits gefallenen Regen weitere 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter dazu. In Spitzen sind punktuell Mengen um 300 Liter möglich.

Die Karte zeigt die prognostizierten Regensummen in Liter pro Quadratmeter von Samstagmorgen bis Sonntagabend.

Am meisten fällt in Österreich den Nordstaulagen und in Niederösterreich. In Bayern liegt der Schwerpunkt der Niederschläge von Rosenheim bis Passau.

+++ Samstag, 8:05 Uhr: Hochwassergefahr in Sachsen steigt +++

Die starken Niederschläge in Polen und Tschechien lassen auch die Wasserstände der Elbe und ihrer Nebenflüsse in Sachsen anschwellen.

Am Pegel Schöna wird nach derzeitigem Stand heute Abend die Alarmstufe 1 erreicht, für Dresden wird dies am frühen Sonntagmorgen vorausberechnet.

Elbpegel Dresden steigt rasch anSeit Donnerstag ist der Pegel der Elbe in Dresden um rund eineinhalb Meter gestiegen.

Mit den höchsten Wasserständen der Elbe wird Mitte nächster Woche gerechnet. In Dresden wird ein Wasserstand zwischen 6,00 und 7,00 Metern erwartet (Alarmstufe 3).

Auch an den Hochwassermeldepegeln im Einzugsgebiet der Spree, der Lausitzer Neiße und der Schwarzen Elster wird die Wasserführung ab heute deutlich ansteigen. Am Pegel Großschweidnitz des Löbauer Wassers, einem rechten Nebenfluss der Spree, wurde bereits die Alarmstufe 2 erreicht.

+++ Samstag, 7:27 Uhr: Erste Orte in Tschechien überflutet +++

In Tschechien steigen die Pegel vieler Flüsse stark an. In mehreren Regionen ist daher die dritte Hochwasserstufe ausgerufen worden.

In Mikulovice, einem Dorf nahe der Grenze zu Polen, bahnten sich die Wassermassen ihren Weg durch die Straßen und drangen in Häuser und Garagen ein:

Im südböhmischen Budweis (Ceske Budejovice) errichten Feuerwehrleute seit Freitagabend Hochwasserschutzwände. Am Fluss Maltsch wurden Sandsäcke verladen und am Moldauufer eine vorgefertigte Barriere aufgebaut.

+++ Samstag, 7:00 Uhr: Zwei Orte in Polen evakuiert +++

In Polen sind nach anhaltenden Regenfällen die Wasserstände in vielen Flüssen stark gestiegen. In der Nähe der Stadt Oppeln in Schlesien mussten zwei Dörfer evakuiert werden.

Aus dem Dorf Glucholazy nahe der Grenze zu Tschechien mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Hier Bilder vom Hochwasser:

Auch ein Teil des Dorfes Morow wurde evakuiert, weil hier der Fluss Mora über die Ufer getreten war.

+++ Freitag, 20:58 Uhr: Bereits große Regenmengen gefallen +++

In den letzten 48 Stunden hat es vielerorts schon so viel wie sonst im gesamten September geregnet. Bis zum Wochenende werden zum Teil noch deutlich höhere Summen erwartet.

LandOrtMesswert in l/qm
DeutschlandReit im Winkl (Bayern)81
ÖsterreichRudolfshütte (Salzburg)140
TschechienPec pod Snezkou (Riesengebirge)107
SlowakeiBratislava80
PolenJelenia Góra65
Die höchsten Niederschlagssummen der betroffenen Länder seit Mittwochabend im Vergleich.

+++ Freitag, 19:43 Uhr: Dauerregen von Berlin bis Wien +++

Das Regengebiet erstreckt sich aktuell vom Osten Deutschlands bis nach Österreich. Dabei strömt der Niederschlag zunehmend von Norden gegen die Gebirge, wodurch sich der Staueffekt und somit der Regen langsam verstärkt.

Das WetterRadar zeigt, wie sich das Regengebiet verlagert.

+++ Freitag, 18:03 Uhr: Das kommt auf Bayern zu +++

Nach aktuellem Stand verstärkt sich in Bayern der Niederschlag in den kommenden Stunden. Vor allem Samstag kommen vom Alpenrand bis in den Chiemgau und nach Niederbayern große Regenmengen zusammen. Viel Regen gibt es auch im benachbarten Oberösterreich und Salzburg.

Viel Regen fällt entlang der Alpennordseite bis Samstagabend.

Verbreitet werden es hier 50 bis 100 Liter Regen, in den Staulagen sind gar bis 200 Liter Regen möglich. Allerdings wird die Schneefallgrenze bis 1000 Meter und bei starker Intensität auch tiefer sinken. Auf den Bergen kommt bis zu einem Meter Neuschnee dazu.

+++ Freitag, 17:00 Uhr: Tiefster Winter im Gebirge +++

Unser WetterReporter erlebt derzeit in Obertauern im Salzburgerland einen heftigen Schneesturm. Kräftiger Wind und eisige Luft sorgen für tiefwinterliche Bedingungen. Der Schnee fegt durch den bekannten Skiort und schneit zahlreiche Autos ein.

+++ Freitag, 16:45 Uhr: Sturm von Österreich bis Ungarn legt noch zu +++

Neben reichlich Niederschlag bringt das Tief auch einen stürmischen Wind. Am Freitag wurden am Alpenostrand bereits Sturmböen bis 100 Kilometer pro Stunde gemessen. In Rechnitz im Burgenland wurden sogar schon über 110 Kilometer pro Stunde registriert.

Das WindRadar zeigt Windrichtung und Windböen für heute und die nächsten Tage.Das WindRadar berechnet ein stürmisches Erwachen am Sonntagmorgen.

Am kräftigsten wird der Wind voraussichtlich in der Nacht auf Sonntag. In höheren und exponierten Lagen ist mit Orkanböen bis mindestens 160 Stundenkilometern zu rechnen.

+++ Freitag, 16:20 Uhr: Das macht diese Wetterlage außergewöhnlich +++

Die Ursache für diese extremen Niederschläge ist eine besondere Wetterlage. Die Zugbahn des Unwettertiefs von Norditalien über den nördlichen Balkan bis nach Polen wird in der Fachsprache auch Fünf-b-Wetterlage (auch: Vb) genannt.

Kalte Polarluft strömt bis in den Mittelmeerraum - im Gegenzug wird es im Baltikum ungewöhnlich warm.

Auf seinem Weg nach Norden saugt das Tief feuchtwarme Mittelmeerluft an und führt es in einem Bogen um die Alpen herum. Im Stau der Gebirge können somit große Regenmengen fallen. Fast alle großen Hochwasserereignisse an der Donau wurden durch Fünf-b Tiefs ausgelöst (1954, 1997, 2002, 2013).

Der Gegenspieler zu dem gefährlichen Tief ist ein umfangreiches Hoch über Westeuropa. Diese stationäre Wetterlage hält bis in die kommende Woche hinein an.

+++ Freitag, 15:55 Uhr: Tschechien erwartet Jahrhundertflut +++

Bereits Mitte der Woche wurde in Tschechien die Bevölkerung umfangreich informiert. An manchen Flüssen müsse mit einem derart schlimmen Hochwasser gerechnet werden, wie es statistisch gesehen nur einmal im Jahrhundert auftritt. Laut tschechischem Regierungschef Petr Fiala bereitet sich Tschechien auf die schlimmsten Szenarien vor.

In Prag wurde das Tor zum Čertovka, einem Nebenkanal der Moldau, geschlossen. Alle Wasserstraßen werden überwacht und die Hochwasserschutzanlagen sind aufgebaut.

+++ Freitag, 15:05 Uhr: Pegel an der Elbe steigt +++

Im Fokus sind dieser Tage auch die Pegel an den vielen Flüssen, allen voran jene der Oder und der Elbe. In Tschechien hat man zudem Moldau und Morava im Blick und in Österreich natürlich die Donau und ihre Zuflüsse.

Seit Donnerstagmorgen ist der Pegel in Dresden bereits um 80 Zentimeter angewachsen. - © feratel

Der bereits gefallene Regen lässt den Wasserstand der Elbe stark steigen. An den Pegeln in Sachsen wird in den kommenden Tagen bis zu Alarmstufe 3 erwartet. Von Experten des Landeshochwasserzentrums wird der Höchststand ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche vorhergesehen.

+++ Freitag, 13:45 Uhr: Aktuell größte Gefahr: Schneebruch +++

Viele Bergorte in den Alpen zeigen sich aktuell in weißem Gewand. Teilweise hat es bis weit herunter geschneit. Die Vegetation ist aber noch auf Sommer eingestellt und viele Bäume und Sträucher sind noch stark belaubt.

Bäume mit viel SchneeViele Bäume biegen sich unter der Schneelast und sorgen für Oberleitungsschäden, wie hier an der Tauernstrecke zwischen Salzburg und Kärnten. - © APA/ÖBB/KRAMMEL

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