Nach dem Drama in Spanien - Was macht Mittelmeer-Unwetter so extrem?

Verheerende Unwetter haben am Dienstag die spanische Mittelmeerküste getroffen. Neben zahlreichen Verletzten forderte die Unwetterkatastrophe allein in der Region Valencia mehr als 95 Todesopfer.

Dort wütete ein Gewitter mit Starkregen mehrere Stunden lang über der Stadt und den Bergen westlich davon, ohne sich nennenswert zu verlagern. So konnten sich in Summe mehrere Hundert Liter Regen pro Quadratmeter über die Region ergießen.

Ausgelöst wurde das Unwetter durch das Zusammenspiel mehrerer ungünstiger Faktoren: So lenkte ein seit Tagen über Südspanien festliegendes Tief mit starkem östlichen Wind feuchtwarme Mittelmeerluft gegen die Küstengebirge.

An den Bergen stauten sich die Luftmassen und konnten nur nach oben ausweichen. So entstanden wie in einer Endlosschleife immer wieder an den gleichen Orten neue Gewitter. Sie konnten erst abklingen, als sich die Windrichtung leicht veränderte.

Zusätzlich verschlimmert wurde die unglückliche Konstellation durch den Umstand, dass das Wasser des Mittelmeers mit rund 22 Grad für die Jahreszeit immer noch ungewöhnlich warm ist. So konnte den Gewittern besonders viel Energie zugeführt werden.

All diese sich addierenden Faktoren trugen zu dem besonders verheerenden Ausmaß der Unwetter bei. Ähnliche Konstellationen waren und sind in diesem Herbst auch in anderen Mittelmeerregionen Auslöser besonders schwerer Unwetter.